- Frühe Hochkulturen
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Als Hochkultur wird in der Geschichtswissenschaft eine frühe Gesellschaftsordnung bezeichnet, die fortschrittlicher als andere Kulturen ist und sich von ihren Vorgängern und/oder Nachbarn unter anderem durch die folgenden Merkmale auszeichnet:
- geplante Landwirtschaft (Bewässerung, Vorratshaltung, Handel)
- die Existenz von Städten, die Mittelpunkte von Handel und Herrschaft bilden (Fruchtbare Lage, Handelsknoten, Militärische Sicherheit, Organisationseinheit)
- die Gesellschaft organisiert sich politisch mit einem institutionalisierten Verwaltungsystem (Planung, Hierarchie, organisierten Regierungs-, Rechts- und Verwaltungssystem und/oder einem schlagkräftigen Militärwesen)
- Arbeitsteilung, Gesellschaftsklassen mit Spezialisierung, Berufssoldaten
- Schrift (Handel, Planung)
- anspruchsvollen künstlerischen Leistungen (Schrifttum, Musik, bildende Kunst)
- die Entwicklung von Wissenschaften
- ausgebaute Religion (z. B. mit einem funktional differenzierten Götterpantheon oder einem Monotheismus)
- durch Sprache, Kultur und Religion bildet sich ein gemeinsames Denken und Fühlen
Welche Kulturen als Hochkulturen eingeordnet werden, ist dabei durchaus strittig. Selten wird ihre Anzahl in der bisherigen Weltgeschichte für höher als zwei Dutzend angesetzt. Am bekanntesten dürften ihre Definition und vergleichende Analyse von Arnold J. Toynbee (A study of history) geworden sein. Für das Vorliegen einer Hochkultur müssen nicht immer alle aufgeführten Merkmale gemeinsam in Erscheinung treten.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklung
Mit den Hochkulturen wurde die Urgeschichte in die Weltgeschichte überführt.
Die ersten Hochkulturen entwickelten sich an Flüssen. Das mesopotamische Reich entstand am Euphrat und Tigris, das ägyptische Reich am Nil, die Harappa-Kultur am Indus und die chinesischen Reiche am gelben Fluss. Die periodischen Überschwemmungen machten das Land fruchtbar, wodurch intensive Landwirtschaft betrieben werden konnte. So wurden nomadisierende Wildbeuter zu Ackerbauern und Viehzüchtern. Für den Bau von Bewässerung und Staudämmen ist eine gesellschaftliche Organisation notwendig. Die Verteilung des knappen fruchtbaren Landes und die Zuteilung der Wassernutzung erfordert eine Verwaltung und Rechtsprechung. Eine Bevorratung von Getreide ist für die Fälle ausbleibender Überschwemmungen erforderlich. Auch die Bevorratung erfordert Organisation und Planung. Zur Berechnung der Flut wird ein Kalender entwickelt, der Kenntnisse in Mathematik und Astronomie voraussetzt. Mathematik wurde auch für den Bau der Städte benötigt.
Parallel zur politischen Organisationsbildung entstand in fast allen Hochkulturen eine religiöse Hierarchie, die den Herrscher als von den Göttern eingesetzt stützt. Gesellschaftliche Normen wurden als Gesetze kodifiziert.
Inwieweit die Hochkulturen miteinander in Verbindung traten, ist nicht geklärt. Zwischen den Mesopotamiern und den Ägyptern gab es verhältnismäßig früh einen Austausch. Auch die Harappa-Kultur trieben wohl mit den Mesopotamiern Handel. Die Frage ist auch in Bezug auf die Erfindung der Schrift interessant. Man muss davon ausgehen, dass die Schrift mehrmals erfunden wurde. So ist widerlegt, dass die chinesische Schrift sich aus den sumerischen und ägyptischen Zeichen entwickelt hat.
Hochkulturen
In Asien und Afrika
- Sumerer (in Mesopotamien) (ca. 4000-3000 v.Chr. bis 2004 v. Chr.)
- Reich Elam (ca. ab 3500 v. Chr. bis 600 v. Chr.)
- Ägypten (ca. ab 3150 v. Chr. bis 395 n. Chr.)
- Indus-Kultur (ca. 2800 v. Chr. bis 1800 v. Chr.)
- Reich der Mitte (China) (ca. 2200 v. Chr. bis ca. 1800 v. Chr.)
- die Oasenkultur oder auch Oxus-Kultur in der Karakum in Zentralasien (ca. 2200 v. Chr. bis 1700 v. Chr.)
In Amerika
Nachfolgende Kulturen
- Assyrien
- Babylonien
- Persien (siehe auch: Perser)
- Kleinasien
- Mittelmeer
- Amerika
Siehe auch
Weblinks
- wissenschaft.de: Not macht zivilisiert - Forscher: Harte Lebensbedingungen führten zur Bildung von Hochkulturen
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