Fuchshain

Fuchshain
Fuchshain
Stadt Naunhof
Koordinaten: 51° 17′ N, 12° 32′ O51.28219166666712.533897222222Koordinaten: 51° 16′ 56″ N, 12° 32′ 2″ O
Fläche: 4,114 km²
Einwohner: 1.172 (31. Dez. 1998)[1]
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 04683
Vorwahl: 034293

Fuchshain ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Naunhof im Landkreis Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Blick auf Fuchshain

Fuchshain liegt etwa 12 Kilometer südöstlich der sächsischen Großstadt Leipzig in der Leipziger Tieflandsbucht. Nördlich der Ortslage verläuft die Bundesautobahn 38.
Durch den Ort führt die Staatsstraße 46 Großsteinberg–Liebertwolkwitz, über die Kreisstraße 7901 besteht zudem Anschluss an Seifertshain.

Nachbarorte

Seifertshain Albrechtshain
Nachbargemeinden Naunhof
Großpösna Threna Köhra

Geschichte

Kirche Fuchshain
Paltrockmühle (1927 umgebaute Bockmühle)
Paltrockmühle im Jahre 2011

Die erste belegte Ortsnamenform datiert von 1267 als Wuchshol.[2] Diese Namensform weist höchstwahrscheinlich auf Höhlen, Einsenkungen oder Gruben hin, welche um 1900 noch deulich sichtbar gewesen sein sollen.[3]

Die Entstehung des Dorfes steht, wie die meisten anderen der Umgegend, mit der Ansiedlung fränkisch und thüringischer Siedler in Zeit von 1200-1250 in Verbindung.
Jedoch soll dieser Ort sowie der gesamte Höhenzug, auf dem u. a. Fuchshain liegt, bereits vor dieser Kolonisation besiedelt gewesen sein. Um 700 bis 900 sollen vereinzelte Siedler germanischer Abstammung hier gelebt haben, wovon Steinwerkzeuge, die auf der Fuchshainer Höhe ausgegraben worden sind, zeugen.
In einer Sandgrube gefundene Urnen sollen ebenso auf die Sesshaftigkeit von „Sorbenwenden“ vor der Besiedelung im 13. Jahrhundert hinweisen.[3]

Die früheste Nachricht über die Exitenz eines Kirchenbaus in Fuchshainer datiert von 1521. In diesem Jahr wurde der Bau mit einem Altarraum an der Ostseite versehen, vordem bestand er lediglich aus Turm und Langhaus im Stile der Romanik.[4]

August Schumann nennt 1816 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Fuchshain betreffend u. a.:

„Es gehört schrifts. zum Rittergute Pomsen und hat eine Filialkirche von Seyfertshain; die Einwohner, 208 an der Zahl, besitzen 24 Hufen, 56 Pferde, 204 Kühe, 882 Schaafe; [...].“[5]

Albert Schiffner ergänzt 1828 u. a.:

„Der Ort [...] enthält ein kleines, doch einträgliches u. unsres Wissens mit eigener Schäferei versehenes Rittergutsvorwerk von Pomsen, einen Gasthof, eine Schmiede u. s. w., hat gegen 300 Bewohner, die auch viel Kohlgewächse bauen, und soll eine Thongrube besitzen.“[6]

1902 erfolgte ein Abbruch mit anschließendem Neubau der Kirche. Am 8. November 1903 wurde die neue Kirche geweiht, die Baukosten beliefen sich auf 73 059,50 Mark. Die Orgel stammt von der Firma Schmeißer aus Rochlitz.[4]

Zum 1. Januar 1999 wurde Fuchshain nach Naunhof eingemeindet.[7]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [2][1]
1548/51 32 besessene Mann, 60 Inwohner, 25 Hufen
1764 31 besessene Mann, 4 Gärtner, 9 Häusler, 28 Hufen
1834 307
1871 488
1890 481
Jahr Einwohnerzahl
1910 656
1925 623
1939 647
1946 876
1950 916
Jahr Einwohnerzahl
1964 670
1990 645
1993 643
1995 846
1998 1172

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Klaus Wolf (* 12. August 1938), ehem. Minister für Post- und Fernmeldewesen der DDR

Literatur

  • Die Parochie Seifertshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, S. 779–796 (Digitalisat)
  • Cornelius Gurlitt: Fuchshain. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 19. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (1. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1897, S. 71.

Weblinks

 Commons: Fuchshain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Fuchshain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. a b Fuchshain im Regionalregister Sachsen, abgerufen am 29. Juli 2011
  2. a b Vgl. Fuchshain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. a b Vgl. Die Parochie Seifertshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, S. 779–780 (Digitalisat)
  4. a b Vgl. Die Parochie Seifertshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, S. 789–791 (Digitalisat)
  5. Vgl. Fuchshain. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 15 f.
  6. Vgl. Fuchshain. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band, Zwickau 1828, S. 970 f.
  7. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, S. 13, abgerufen am 29. Juli 2011

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