Fürstentum Rheina-Wolbeck

Fürstentum Rheina-Wolbeck

Das Fürstentum Rheina-Wolbeck war ein Kleinstaat von etwa 556 km² Fläche im nördlichen Münsterland, der 1803 im Zuge der Säkularisation gegründet wurde und bereits 1806 wieder unterging.

Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums war Rheine mit Sitz im Kloster Bentlage, das zum Schloss umgebaut wurde. Zum Herrschaftsgebiet des Fürstentums gehörten die Orte Mesum, Emsdetten, Nordwalde, Altenberge, Neuenkirchen, Salzbergen, Schepsdorf und Emsbüren. Das Staatsgebiet erstreckte sich links der Ems über etwa 80 km von Münster bis Lingen, war in west-östlicher Richtung jedoch nur 10 bis 15 km breit.

Das Fürstentum wurde im November 1802 aufgrund des Luneviller Friedens und des Reichsdeputationshauptschlusses aus zwei vormaligen Ämtern des säkularisierten Fürstbistums Münster geschaffen und dem Herzog Wilhelm Josef von Looz-Corswarem als Ersatz für seine verlorenen Gebiete in den Niederlanden (Batavische Republik) zugewiesen. Er nahm am 14. Februar 1803 Besitz und nannte sich Fürst von Rheina-Wolbeck.

Schon am 26. Juli 1806 wurde das Fürstentum mediatisiert und in das Herzogtum, später Großherzogtum Berg eingegliedert, das Napoleon für seinen Schwager Joachim Murat errichtete. Von Dezember 1810 bis Dezember 1814 war das Gebiet Bestandteil des Kaiserreichs Frankreich und wurde schließlich im Dezember 1814 preußisch.

Literatur

  • Geschichte der Stadt Rheine, Anton Führer, 1927, Seite 333 ff.

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