Füsers

Füsers

Clemens Füsers (* 2. November 1955 in Viersen) ist ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Regisseur.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Arbeiten

Clemens Füsers war zunächst Fachpfleger für Geistes- und Nervenkranke und studierte dann 1981–1987 Anglistik und Romanistik an der Technischen Universität Berlin. Seit 1987 ist er als Journalist (freier Mitarbeiter bei der NZZ), Autor, Schauspieler und Regisseur für Film und Fernsehen tätig. 1989 drehte er den Boxerfilm Chicago 6 X 6, in dem Bubi Scholz eine Gastrolle spielte; nach dem Filmtitel wurde auch sein Prosabuch-Debüt Chicago sechs mal sechs benannt. In den 90er Jahren entstanden zahlreiche Features, Reportagen, Glossen, Sketche und Kurzfilme für diverse Fernsehsender. Seit 1996 ist er Mitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD). 2002 erhielt er für sein 2003 in Bonn uraufgeführtes Stück Hauptstädter den „Emscher Dramapreis“ und 2004 den Preis „Drama X“. Füsers lebt in Berlin und ist seit 2006 Mitglied im Kulturbeirat des Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.

Füsers vermengt in seinen Arbeiten gerne Reales und Surreales, Stilmittel sind ihm Farce, Satire und Groteske. Er findet seine Themen oft bei den Problemen der sozial benachteiligten Gesellschaftsschichten, in deren Szene er sich bestens auskennt. Dabei scheut er sich nicht, auch Kalauer zu benutzen und geht mit seinen Provokationen sehr weit. Sein Haussender DW-TV beendete 1994 die Zusammenarbeit mit Füsers, als dieser bei einer Musikproduktion den Anus eines Hausschweins die Nationalhymne furzen ließ.[1] In seinen beiden 2007 aufgeführten Dramoletten geht es um den Schock der Arbeitslosigkeit; auch hier versucht er, Wirkung durch den Wechsel von real Erlebten und skurril Absurden zu erreichen.

Werke

Bücher und Hörbücher

  • Chicago sechs mal sechs. Erzählungen. Kowalke & Co.. Berlin 1997. ISBN 3-932191-03-X
  • Danke, gestorben. Roman. Kowalke & Co.. Berlin 2000. ISBN 3-932191-14-5
  • Punchline. Roman. Aufbau-Verlag. Berlin 2004. ISBN 3-7466-2061-9
  • Leibhaftig! (Zusammen mit Gabi Decker) Aufnahme des Theaters Die Wühlmäuse. CD. WortArt. Köln. ISBN 3-7857-1485-8

Bühnenwerke (Auswahl)

  • 1994 Ich wär so gerne Chauvinist. Uraufführung Ratibor Theater, Berlin
  • 1998 Gabi Deckers Klassentreffen. Uraufführung Die Wühlmäuse, Berlin
  • 2001 Gabi Deckers Casting. Uraufführung Die Wühlmäuse, Berlin
  • 2003 Hauptstädter – Farce. Uraufführung Theater im Ballsaal, Bonn
  • 2003 Palastrevue – Revuepalast. Uraufführung Friedrichstadtpalast, Berlin
  • 2004 Gabi Decker leibhaftig. Uraufführung Die Wühlmause, Berlin
  • 2004 Ein Kuss nach dem Ladenschluss. Dramolett. Uraufführung Galaxy, Wien
  • 2007 Deckerdenz. Kabarettprogramm, Uraufführung Die Wühlmäuse, Berlin
  • 2007 Die Fischverkäuferin / Der Antrag. Zwei Dramolette. Uraufführung Theater ACUD, Berlin

Filme und Fernsehbeiträge (Auswahl)

  • 1986 585 KHZ. Fernsehfilm. Co-Autor und Hauptdarsteller. (ZDF)
  • 1990 Kalter Rauch. Kurzkrimi. Buch und Regie. (RIAS TV)
  • 1991 Tote trinken keinen Karo. Kurzkrimi. Buch, Regie und Produktion. (DW-TV)
  • 1992–1994 Detlef Durchblick. Ratgeber-Serie. Buch und Regie. (ZDF)
  • 1993 Das Geheimnis des Maltesers. Kurzkrimi. Buch, Regie und Produktion. (DW-TV)
  • 1993 Der Tod, das muss ein Wiener sein – Totenkult in Wien. Feature. Buch und Regie. (DW-TV, Berlin)
  • 1994 Die Reise nach Tunesien. Kurzspielfilm. Drehbuch (Prädikat: „Wertvoll“)
  • 1994 Der Frauenarzt von Bischofsbrück. Fernsehserie. ProSieben
  • 1995 Mad in Germany (auch Regie). Comedyshow. RTL II
  • 1995 Tatort. Idee und Konzeption des SFB-Tatort-Kommissars „Ernst Roiter“ (Winfried Glatzeder)
  • 1998 Tod durch Liebe. Drehbuch. Folge der Krimiserie Im Namen des Gesetzes. (RTL)
  • 2002 Die Reise der toten Dichter. Kinofilm. Dramaturg und Co-Autor von Wolf Backhaus

Sonstiges

  • 1998 Children Can't Be Wrong. The Mariachi Hip-Hop-Club. (Lyrics). CD. Virgin Records
  • 2007 Vorovskogo Platz. Hörspiel. Kulturradio RBB. Berlin

Einzelnachweise

  1. „Literatur Port. Autoren-Lexikon Berlin-Brandenburg“. www.literaturport.de

Literatur

  • Ute Rang: Leise Lieder singt der Zufall. In: Thüringer Allgemeine vom 3. Juni 1997
  • Peter Klusen: Keine sonntägliche Sendung mit der Maus. In: Muschelhaufen. Jahrbuch 2002. ISSN 0085-3593
  • Elisabeth Einecke-Klövekorn: Tanz ums goldene Hauptstadtkalb. In: General-Anzeiger Bonn vom 17. November 2003
  • Peter Urban-Halle: Der Blues des Boxers beim Showdown. In: Berliner Zeitung. 2004
  • Friederike Kemperdick: Halbschwergewichtiger Held vieler Knockouts. In: Berliner Morgenpost vom 6. Dezember 2004
  • Stefan Reis: Jeder Satz ein Treffer. In: Main-Echo vom 21. Oktober 2005
  • NN: Clemens Füsers .In: Literatur Port. Autoren-Lexikon Berlin-Brandenburg. www.literaturport.de

Weblinks


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