- Game Boy
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Game Boy Hersteller Nintendo Typ Handheld-Konsole Generation 4. Generation Veröffentlichung 21. April 1989 Veröffentlichung November 1989 Veröffentlichung 1990 Speichermedien Module Verkaufte Einheiten ca. 118,69 Millionen[1] Erfolgreichstes Spiel Tetris Vorgänger Game & Watch Nachfolger Game Boy Color Der Game Boy (jap. ゲームボーイ, Gēmu Bōi) ist eine 8-Bit Handheld-Konsole des japanischen Unternehmens Nintendo, entwickelt von Gunpei Yokoi. Er wurde 1989 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Game Boy war mit mehr als 118 Millionen verkauften Exemplaren (GB u. GBC) weltweit die meistverkaufte portable Konsole, übertrumpft nur durch seinen Nachfolger, den Nintendo DS mit über 145 Millionen verkauften Einheiten.[1]
Zunächst war der Game Boy nur mit dem russischen Spiel Tetris erhältlich, das damit zu dem meistverkauften Computerspiel aller Zeiten wurde.[2][3]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1980 wurden die Grundlagen des Game Boys in der ebenfalls von Nintendo vermarkteten „Game & Watch“-Reihe geschaffen.[4] 1989 erschien der erste Game Boy auf dem Markt, im Laufe der darauf folgenden Jahre wurden hunderte verschiedene Spiele hergestellt. Beliebte Spiele waren Tetris und die Donkey-Kong-, Zelda-, Pokémon-, Metroid- und Super-Mario-Serien. 1994 brachte Nintendo den Super Game Boy auf den Markt, einen Adapter, der es möglich macht, Game Boy-Spiele auch auf der bedeutend leistungsfähigeren Super-Nintendo-Konsole an TV-Geräten sogar in Farbe zu spielen. 1995 sorgte die Kampagne „Play It Loud!“ für den Game Boy für allgemeine Verwirrung, aber laut Nintendo war „Play It Loud!“ nur ein Werbe-Slogan und hatte nichts mit einer angeblich höheren Lautstärke zu tun. 1996 erschien der Game Boy Pocket, eine nur halb so dicke und etwas kleinere Version des Game Boy mit einem größeren und leistungsfähigeren Display. Allerdings nur in Japan erschien 1997 eine modifizierte Variante des Game Boy Pocket, der Game Boy Light mit integrierter Hintergrundbeleuchtung. 1998 wurde der Game Boy durch den Game Boy Color abgelöst, der knapp 9 Jahre nach Erscheinen des Atari Lynx erstmals auch bei einem Handheld von Nintendo Farbdarstellung ermöglichte. 2001 erschien der Game Boy Advance mit erstmals wieder runderneuerter Hardware und einem weiter verbesserten Farbbildschirm, 2003 wurde die zusammenklappbare Variante des Game Boy Advance, der Game Boy Advance SP mit zusätzlicher Frontbeleuchtung und integriertem Lithium-Ionen-Akku eingeführt. 2004 erschien zunächst nur in Japan und den USA – 2005 auch in Europa – der Nintendo DS; obwohl das Gerät abwärtskompatibel zu Game-Boy-Advance-Modulen ist, stellt er keinen Game-Boy-Nachfolger dar, sondern soll laut Nintendo neben der Game-Boy-Linie existieren. 2005 kam mit dem Game Boy Micro eine sehr kleine Version des Game Boy Advance auf den Markt. Noch im gleichen Jahr erschien in Nordamerika der Game Boy Advance SP mit einer verbesserten Hintergrundbeleuchtung, welche der Beleuchtung des Game Boy Micro entspricht. 2006 erschien der Nintendo DS Lite, eine etwas kleinere Version des Nintendo DS mit verbessertem Display.
Modelle
Game Boy Classic
Der Urahn der Reihe erschien 1989 und war zu Verkaufsbeginn nur zusammen mit dem Spiel Tetris erhältlich. Vor allem wegen des kleinen Prozessors und des Schwarzweiß-Bildschirms sah er sich anfangs vielen Skeptikern gegenüber. Geringe Größe (wenn auch im Vergleich zu seinen Nachfolgern nahezu klobig), geringe Kosten und sparsamer Batterieverbrauch erwiesen sich jedoch als entscheidender Vorteil. Zusätzlich konnte man gegen einen geringen Aufpreis einen wiederaufladbaren Akku zum Game Boy erwerben. Mit den Maßen befindet sich der Game Boy Classic im sogenannten Goldenen Schnitt.
Game Boy Special Edition
1995 wurde der ursprüngliche Game Boy unter der Bezeichnung Special Edition neu aufgelegt. Er war zwar technisch mit dem Game Boy Classic identisch, aber in zunächst 6 unterschiedlichen Gehäusefarben (Rot, Gelb, Grün, Schwarz, Weiß, Transparent, später erweitert um Blau) erhältlich und wurde mit einer Transportbox für das Gerät und sechs Spielen in Hüllen ausgeliefert.
Game Boy Pocket
Der Game Boy Pocket aus dem Jahre 1996 besitzt die gleichen Leistungsmerkmale des normalen Game Boy. Er ist jedoch deutlich kleiner, standardmäßig chromfarben und wird mit zwei AAA-Batterien betrieben. Das LC-Display ist außerdem kontrastreicher. Der Linkkabel-Port wurde verkleinert, um dem neuen Gehäuse Rechnung zu tragen. Mit einem neuen Linkkabel, dem ein Adapter beilag, war das Spielen zwischen altem Game Boy und Game Boy Pocket aber weiterhin möglich. Die ersten japanischen Exemplare des Game Boy Pocket verfügten noch über keine Batteriestandanzeige; diese wurde erst später hinzugefügt.
Das englische Wort „pocket“ bedeutet auf Deutsch „Tasche“ und weist auf das kompakte Design hin.
Game Boy Light
Der Game Boy Light basiert auf dem Game Boy Pocket. Er ist jedoch etwas größer und besitzt eine grüne ein- und ausschaltbare Hintergrundbeleuchtung. Durch diese hat er das schärfste Display aller Monochrom-Game-Boys. Der Game Boy Light benötigt zwei AA-Batterien, die trotz eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung dieselbe Lebensdauer wie die im Game Boy Pocket eingesetzten Batterien erreichen. Die Standardversion des Game Boy Light erschien in den Farben Gold und Silber. Später wurde mit „Skeleton“, noch eine auf 5000 Stück limitierte, transparente Version angeboten. Nach Beginn der Pokémon-Euphorie veröffentlichte Nintendo den Game Boy Light auch in einer gelben Pikachu-Sonderedition.
Der Game Boy Light wurde 1997 ausschließlich in Japan, zu einem Preis von umgerechnet etwa 45 Euro vertrieben.
Game Boy Color
Der Game Boy Color erschien 1998 als indirekter Nachfolger des Game Boys sowie des Game Boy Pockets und wird noch zur ersten Game-Boy-Generation (Z80-Generation) hinzugezählt. Der GBC besaß als erste tragbare Nintendo-Spielkonsole einen Farbbildschirm und konnte aus einer Palette von 32.768 Farben 56 gleichzeitig darstellen. Die Vorgänger hatten noch eine Anzeige mit vier Grautönen.
Die Gehäuseform hatte sich nur geringfügig verändert. Sie ist dünner als die des Game Boy, aber dicker als der Game Boy Pocket. Neu war eine Infrarot-Schnittstelle, mit der man bei einigen Spielen ohne Link-Kabel gegen andere Spieler spielen kann. Mit dem passenden Modul (z. B. Mission: Impossible) ist es möglich, den Game Boy Color dank der Infrarotschnittstelle in eine Fernbedienung für andere elektronische Geräte zu verwandeln. Oft wurde sie jedoch nur zur Übertragung von kleineren Spieldaten, etwa Highscores, verwendet.
Der Game Boy Color ist zu seinen Vorgängern abwärtskompatibel. Die Steckmodule der für das ursprüngliche Gerät und den Game Boy Pocket erschienenen Spiele können genutzt werden. Dabei wird die Schwarz-Weiß-Grafik in einer wählbaren 4-Farb-Grafik dargestellt. Den Game Boy Color gibt es in den Farben blau, rot, grün, gelb, hellgrün, türkis, lila, lila-transparent sowie einer limitierten gelben Pokémon-Auflage.
Neu waren die Spielemodule für den Game Boy Color. Die schwarzen Module, die den grauen Standardmodulen glichen, konnten auch auf älteren Game Boy Konsolen abgespielt werden, nur ohne Farbe und manchmal, wie bei Zelda 4 DX, um einige Funktionen beraubt. Die neuen durchsichtigen Module sind nur für den Game Boy Color gedacht und mit der Aufschrift "only for Game Boy Color" versehen. Steckt man diese Module z. B, in einen Game Boy Pocket oder Super Game Boy erscheint nur eine Fehlermeldung.
Spiele für den Game Boy können, ähnlich wie auf dem Super Game Boy für das SNES, mit dem Game Boy Color in Farbe gespielt werden. Dabei gibt es die Möglichkeit, während des Startbildschirm des Geräts durch eine Tastenkombination eine Palette auszuwählen. Die Spiele hatten oft eine mehr oder weniger an das Spiel angepasste Standardpalette. Meist wurde eine Farbreihe für den Hintergrund und eine für die bewegten Elemente verwendet, teilweise auch andere Farben für Gegner. Insgesamt erstrecken sich die Möglichkeiten hierfür auf vier bis zehn Farben. Durch die Tastenkombination Steuerkreuz links + B-Knopf kann die originale Graustufenpalette aktiviert werden.
Game Boy Advance, Game Boy Advance SP
→ Hauptartikel: Game Boy Advance
Der Game Boy Advance (GBA), Arbeitstitel „Project Atlantis“, war das erste Modell der Game Boy-Linie, das nicht auf der Technik des ursprünglichen Game Boy basierte. Als Nachfolger des Game Boy Color besaß diese Konsole einen 32-bit ARM-RISC-Prozessor und ein Farbdisplay, weswegen sie auch als Super Nintendo Entertainment System im Taschenformat bezeichnet wurde. Für eine Betriebsdauer von ca. 15 Stunden benötigt der GBA zwei AA-Batterien. Auf den Markt kam der GBA in Japan am 21. März, in Nordamerika am 11. Juni und in Europa und Australien am 22. Juni 2001. In der Volksrepublik China (außer Hong Kong) erschien das Gerät einige Jahre später, am 8. Juni 2004. Die Entwicklung des GBA war bereits vor Veröffentlichung des GBC abgeschlossen, aber Nintendo entschied sich auf Grund des unerwarteten Erfolges von Pokemon und des zu befürchtenden hohen Startpreises der Konsole dafür, statt des GBA erst einmal eine Farbversion des Game Boy Pocket zu veröffentlichen, den Game Boy Color.
Mit dem Game Boy Advance SP erfuhr der GBA eine Komfort-Überarbeitung. Der GBA SP ist aufklappbar und verfügt über eine Beleuchtung, die das Spielen, im Gegensatz zum GBA, auch in der Dunkelheit ermöglicht. Anfangs wurde ein Frontlight (Beleuchtung von vorn) eingesetzt, später gab es in geringerer Stückzahl Geräte, die über eine Hintergrundbeleuchtung verfügten. Anders als der GBA verfügt der GBA SP über einen eingebauten Akku, der seitdem Standard in Nintendos Handheld-Konsolen ist. Der Akku ermöglicht einen Betrieb von ca. 10 Stunden. Das Design wurde später bei der Produktion des DS übernommen und verbessert.
Trotz grundlegender Änderung der Hardware können beide Vertreter der Game Boy Advance-Generation alle Game-Boy-Spiele abwärtskompatibel nutzen, da Teile aus dem GBC verwendet wurden. Allerdings benötigt man für Multiplayer Spiele zwischen Game Boy und Game Boy Color Spielen das alte Linkkabel, das neue GBA Linkkabel funktioniert nur bei GBA-Spielen. Sowohl GBA-, als auch GBA SP-Modelle gibt es in vielen verschiedenen Farben.
Nintendo DS, Nintendo DS Lite, Nintendo DSi, Nintendo DSi XL
→ Hauptartikel: Nintendo DS
Der Nintendo DS (Dual Screen) wurde ursprünglich parallel zum Game Boy Advance vermarktet, aber fortan von Entwicklern dem GBA vorgezogen. Der DS verfügt als Neuerungen über einen Touchscreen, ein eingebautes Mikrofon und einen WLAN-Adapter für beispielsweise Online-Multiplayer. Diese Plattform ist nur mit Game-Boy-Advance-Spielen abwärtskompatibel. Nach Angaben von Nintendo ist der NDS allerdings nicht das Nachfolgemodell des Game Boy Advance, sondern vielmehr ein neuer Spiele-Handheld. Er gehört somit nicht zur eigentlichen Game Boy-Reihe.
Game Boy Micro
Siehe Game Boy Micro
Als neue Version des Game Boy Advance erschien dieser bisher kleinste Game Boy (Maße: 10 × 5 × 1,8 cm) im Herbst 2005. Die verbaute Hardware ist identisch mit dem Game Boy Advance und dem Game Boy Advance SP. Der Game Boy Micro ist allerdings nur noch mit Game Boy Advance-Spielen kompatibel, da die GBC-Teile keinen Platz mehr hatten und eine Software Emulation nicht in Frage kam. Er wurde kurz darauf aufgrund niedriger Verkaufszahlen von Nintendo aufgegeben. Grund dafür dürfte die geringe Größe und die fehlende Abwärtskompatibilität gewesen sein, obwohl er das schärfste Display aller Game Boys besaß. In Japan wurde der Game Boy micro zusammen mit Nintendos Multimediaplayer PlayYan als Media Player vermarktet, was aber nicht den erhofften Absatz brachte. Da Aussehen und Größe gut zum modernen Standard passen, ist er heute ein begehrtes Sammlerobjekt und die letzten Übrigen oder auch Gebrauchte werden immer noch bis zu 60 € gehandelt (identisch mit dem Preis kurz vor der Rückrufaktion aus den Läden).
Exklusiv in Japan gab es eine Handvoll Sondereditionen wie z. B. die Final Fantasy IV-Edition und die Famicom-Edition.
Details
- Die technischen Details des klassischen Game Boys
- Hersteller: Nintendo
- Erscheinungsjahr: 1989
- Prozessor: 8 Bit modifizierter Z80-Sharp-Nachbau
- Prozessor-Eigenschaften: 8-Bit-CMOS, 2,2 MHz Maschinenzyklen, bzw. effektiv 4,194304 MHz Taktfrequenz (clock cycles)
- Speicher: 8 KByte RAM, 8 KByte VideoRAM
- Modulgrößen: 256 KBit, 512 KBit, 1 MBit, 2 MBit, 4 MBit, 8 MBit, 16 MBit
- Sound: 4-Kanal-Stereo-Sound mit der Möglichkeit alle Kanäle nach links oder rechts zu verlagern.
- Grafik: Dot-Matrix-LCD, Größe 2,6", maximale Auflösung 160×144 Pixel, vier Graustufen
- Sprites: 8×8 Pixel oder 8×16 Pixel groß, Maximalanzahl 40 Stück
- Stromversorgung: 4 AA (Mignon)-Batterien, Steckernetzteil 6V DC 0,7W (separat erhältlich)
- Gewicht: ca. 300g inkl. Batterien
- Herstellungsland: Japan, später Volksrepublik China
- Die technischen Details des Game Boy Color
- Hersteller: Nintendo
- Erscheinungsjahr: 1998
- Prozessor: 8 Bit modifizierter Z80-Sharp-Nachbau. 4,2- (Single) oder 8,4-MHz(Double)-Taktung einstellbar. 4-Bit-Datenbus, 8-Bit-Register (7 Stück insgesamt), 16-Bit-Adressregister.
- Speicher: 32 KB RAM und 16 KB VideoRAM (VRAM ist in den Prozessor integriert).
- Sound: 4-Kanal-FM-Stereo-Sound (Berechnet vom Z80A-Prozessor).
- Grafik: LCD-Bildschirm. Auflösung 160x144 mit bis zu 56 Farben gleichzeitig
- Farben: 32.768 Farben möglich. 10, 32, oder 56 Farben gleichzeitig auf dem Bildschirm darstellbar.
- Modulgrößen: 256kBit- bis 64MBit-Module
- Stromversorgung: 10+ Stunden mit 2 AA-Batterien. Möglich auch mit separatem AC-Adapter.
- Herstellungsland: Japan, später Volksrepublik China
- Verkaufte Geräte: Ca. 49,3 Millionen
- Anzahl verfügbarer Spiele: Ca. 1.200
Der Game Boy ist etwa so groß wie die ersten Mobiltelefone. Ein unbeleuchteter schwarz-grüner LC-Bildschirm, ein Steuerkreuz, das acht Richtungen unterstützt, und vier Steuertasten, wie beim NES mit „A“, „B“, „SELECT“ und „START“ benannt, sowie ein Mono-Lautsprecher sind die von außen sichtbaren Komponenten. Die Funktion der Steuertasten ist von Spiel zu Spiel unterschiedlich. „START“ hat in den meisten Fällen eine Pause-Funktion inne, in Menüs wird „A“ generell zum Bestätigen und „B“ zum Abbrechen genutzt.
An der Unterseite befindet sich eine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse mit Stereoausgang. Auf der rechten Seite gibt es zusätzlich noch einen Regler für die Lautstärke, auf der linken Seite gleichermaßen einen für den Kontrast. Der Ein-/Aus-Schalter befindet sich oben auf dem Gerät direkt neben dem Steckplatz für die ROM-Steckmodule die auch Game Paks genannt werden.
Über einen seitlich angebrachten so genannten Link-Anschluss („Game Link Dialogkabel“) kann der Game Boy mit einem weiteren Gerät verbunden werden, was das gleichzeitige Spielen zu zweit erlaubt, falls das Spiel dies unterstützt. Durch einen optional erhältlichen 4-Spieler-Adapter kann man den Game Boy auch an bis zu drei weitere Game Boys anschließen. Direkt gegenüber gibt es einen Stromanschluss, an dem ein Netzteil angeschlossen werden kann. Mit der Zeit erschien zahlreiches Zubehör, wie Lupen für den Bildschirm, Lampen, eine Game Boy Camera und ein Game Boy Printer.
Software
Grundsätzlich ist der Game Boy für Spiele konzipiert, aber es ist auch möglich, mit speziellen Programmen wie Carillon, LSDj, Music Box, Nanoloop, Pocket Music, etc. Musik zu komponieren. Die relativ einfache Technik ist (auch im Vergleich zu konventionellen Synthesizern oder Sequenzern) von beträchtlicher, klanglicher Vielfalt. Es gibt Musiker, die den Game Boy auf ihren Konzerten verwenden.
In Japan brachte Nintendo mit dem PlayYan selbst ein Modul für den GBA auf den Markt, mit welchem Dateien im MP3-, MPEG-4- und DivX-Format dargestellt und abgespielt werden können. Eigene Musik lässt sich mit ihm aber nicht komponieren. Der PlayYan wurde, ohne die Videofunktion, auch außerhalb Japans als Game Boy MP3 Player verkauft.
Außerdem kann der Game Boy auch für einfache Mess- und Steueraufgaben benutzt werden. Hierzu müssen besondere Steckmodule gebaut und eigene Programme geschrieben werden. Es werden auch einige Spezialmodule u. a. fürs Autotuning, zum Blutzuckermessen oder zum Steuern von Nähmaschinen kommerziell vertrieben.
Emulation
Als erste, direkte Emulation der Game-Boy-Hardware wurde ab 1994 der Super Game Boy angeboten, hierbei handelt es sich um ein SNES-Modul, in das wiederum ein Game-Boy-Modul eingesteckt wird. Auf diese Weise ist es möglich, Game-Boy-Spiele in Farbe über das SNES zu spielen. Ein eigentlicher Emulator im Sinne von Software ist der Super Game Boy bzw. der Japan-exklusive Super Game Boy 2 nicht, da er Bauteile der Handheldkonsole auf der Platine hat. Die Leistungsfähigkeit des Super Nintendo wird lediglich für die zusätzlichen Effekte benötigt.
Später brachte Nintendo für den Gamecube den Game Boy Player auf den Markt, mit dem es auch möglich war Game Boy Color und -Advance Spiele abzuspielen.
Für die Emulation des Game Boy am Personal Computer wurden Programme wie Visual Boy Advance entwickelt. Diese Emulatoren werden von Spieleprogrammierern genutzt, um ihre einfachen Game Boy-Anwendungen, wie zum Beispiel Game Boy-Uhren oder nicht kommerzielle Homebrew-Spiele zu testen. Die Emulatoren werden jedoch auch für urheberrechtlich geschützte Spiele genutzt, die über Webseiten und Tauschbörsen illegal verbreitet werden.
Literatur
- David Sheff: Nintendo – Game Boy; Goldmann, M., 1993, ISBN 3-442-30600-0
- Mühlhaus: Messen und Steuern mit dem Game Boy, Franzis, 2003, ISBN 3-7723-4205-1
- Seppatoni: Game Boy Games Guide; lulu.de, 2007
Weblinks
Commons: Game Boy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Game Boy Land – deutschsprachige Website über den klassischen Game Boy
- Planet Nintendo – viele Specials & Testberichte zum Game Boy
- PlanetGameboy.de – Deutsches Onlinemagazin zum Game Boy Advance
Einzelnachweise
- ↑ a b www.vgchartz.com
- ↑ VGChartz: Tetris for GB
- ↑ Damien McFerran: The Making of Gameboy (englisch). Issue S. 42–47. Retro Gamer Magazine. Abgerufen am 30. Januar 2011.
- ↑ Feature: The Making of the Nintendo Game Boy – Damien Mcferran (englisch)
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