- Gennadi Wladimirowitsch Korban
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Gennadi Wladimirowitsch Korban (russisch Геннадий Владимирович Корбан, * 1. Februar 1949) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Gennadi Korban stammt aus Engels in der Sowjetunion. Als Jugendlicher begann er mit dem Ringen, ohne zunächst auf sich aufmerksam machen zu können. Er trat in die Sowjetarmee ein und fand dort gute Trainingsbedingungen vor. Trotzdem dauerte es bis zu seinem 30. Lebensjahr, bevor er erstmals sowjetischer Meister im griechisch-römischen Stil im Mittelgewicht wurde. Es muss dabei aber darauf hingewiesen werden, dass die Breite an Spitzenkönnern in der Sowjetunion im Ringen enorm hoch war. Gennadi gelang es 1979 trotzdem die Weltmeister der vergangenen Jahre Anatoli Nasarenko und Wladimir Tscheboksarow zu besiegen und sich für die Weltmeisterschaft in San Diego zu qualifizieren. Er begann dort eine kurze aber äußerst erfolgreiche internationale Karriere. In San Diego wurde er mit fünf überlegenen Siegen auf Anhieb Weltmeister.
Diesen Erfolg bestätigte er in überzeugender Weise bereits im folgenden Jahr 1980. Zunächst wurde Gennadi im slowakischen Prievidza Europameister, wobei er gegen den Rumänen Ion Draica ein sehr hartes Gefecht zu bestehen hatte, das ohne Wertung blieb und dann gewann er in Moskau auch die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Jan Dolgowicz aus Polen und Pawel Pawlow aus Bulgarien waren auf dem Weg zum Olympiasieg seine schwersten Gegner, die er aber sicher auspunkten konnte.
Auch im folgenden Jahr 1981 gewann Gennadi wieder die Europameisterschaft und im Herbst des Jahres die Weltmeisterschaft. Er bestritt bei diesen zwei Turnieren zwölf Kämpfe, die er alle gewann, obwohl sich ihm die Weltklasseringer Momir Petkovic, Ion Draica, Jan Dolgowicz, Pawel Pawlow, Leif Andersson und Sören Claesson entgegen stellten. Gennadi hat sie alle geschlagen.
Nach diesen Siegen trat Gennadi auf dem Höhepunkt seiner Erfolge mit 32 Jahren ab. in 28 Kämpfen bei internationalen Meisterschaften hatte er 27 mal gewonnen.
In den nächsten zehn Jahren lebte er weiterhin als Soldat in der Sowjetunion, übersiedelte aber 1991 in die Bundesrepublik Deutschland. Obwohl er schon über 40 Jahre alt war, startete er noch einige Jahre erfolgreich für den KSV Köllerbach in der Ringer-Bundesliga und ist heute dort als Trainer tätig.
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, We = Weltergewicht, damals bis 74 kg Körpergewicht, Mi = Mittelgewicht, damals bis 82 kg Körpergewicht)
- 1973, 2. Platz, "Pytlasinksi"-Turnier in Warschau, GR, We, hinter Stanislaw Krzesinksi, Polen u. vor Wojda, Polen u. Klaus-Peter Göpfert, DDR;
- 1979, 1. Platz, "Iwan-Poddubny"-Turnier in Minsk, GR, Mi, vor Uminski, UdSSR u. Christow, Bulgarien;
- 1979, 1. Platz, WM in San Diego, GR, Mi, mit Siegen über Miklós Hegedűs, Ungarn, Atusi Iazawa, Japan, Kai Jägersgaard, Dänemark, Ion Draica, Rumänien, Momir Petkovic, Jugoslawien u. Pawel Pawlow, Bulgarien;
- 1980, 1. Platz, EM in Prievidza, GR, Mi, mit Siegen über Miroslav Janota, Tschechoslowakei, Mihaly Tomas, Ungarn, Pawlow u. Leif Andersson, Schweden; im Kampf Korban gegen Draica wurden beide Ringer wegen Passivität disqualifiziert, was zum Ausscheiden Draicas führte;
- 1980, Goldmedaille, OS in Moskau, GR, Mi, mit Siegen über Tomas, Mohammad Eloulabi, Ägypten, Detlef Kuhn, DDR, Jan Dolgowicz, Polen u. Pawlow;
- 1980, 2. Platz, Weltcup-Turnier in Trelleborg, GR, Mi, hinter Leif Andersson u. vor Phil Lanzatella, USA u. Kazuhiro Takanishi, Japan;
- 1981, 1. Platz, Großer Preis der BRD in Aschaffenburg, GR, Mi, vor Dolgowicz, Leif Andersson, Tomas, Draica u. Siegfried Seibold, BRD;
- 1981, 1. Platz, EM in Göteborg, GR, Mi, mit Siegen über Peter Danner, Österreich, Andersson, Mikko Huhtala, Finnland, Pawlow, Draica u. Dolgowics;
- 1981, 1. Platz, WM in Oslo, GR, Mi, mit Siegen über Pawlow, Dolgowicz, Iazawa, Sören Claesson, Schweden, Draica u. Petkovic
Quellen
- 1) Documentation of Wrestling Championships der FILA, 1976
- 2) div. Ausgaben der Fachzeitschrift "Der Ringer" aus den Jahren 1979 bis 1981 u. 1991 bis 1994
Weblinks
- Profil von Gennadi Korban bei der Fédération Internationale des Luttes Associées (englisch)
- Gennadi Korban in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Gennadi Korban, Weltmeister 1979
Olympiasieger im Griechisch-römischen Ringen (Mittelgewicht)1908: Frithiof Mårtensson | 1912: Claes Johansson | 1920: Carl Westergren | 1924: Edvard Vesterlund | 1928: Väinö Kokkinen | 1932: Väinö Kokkinen | 1936: Ivar Johansson | 1948: Axel Grönberg | 1952: Axel Grönberg | 1956: Giwi Kartosia | 1960: Dimitar Dobrew | 1964: Branislav Simić | 1968: Lothar Metz | 1972: Csaba Hegedűs | 1976: Momir Petković | 1980: Gennadi Korban | 1984: Ion Draica | 1988: Michail Mamiaschwili | 1992: Péter Farkas | 1996: Hamza Yerlikaya | 2000: Hamza Yerlikaya | 2004: Alexei Mischin | 2008: Andrea Minguzzi
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