- Georg Ress
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Georg Ress (* 21. Januar 1935 in Berlin) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg von 1998 bis 2004.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ress studierte Rechts- und Staatswissenschaften sowie Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin (1955–1959), der Universität Grenoble (1956) und an der Universität Wien (1959–1962). 1963 wurde er an der Universität Wien in Politikwissenschaften zum Dr. rer. pol. promoviert. Er war zunächst von 1965 bis 1967 Lehrbeauftragter der Diplomatischen Akademie Wien und von 1966 bis 1976 Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg. 1972 wurde er zum dr. jur. promoviert; 1976 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg. Verheiratet ist er mit Franziska-Ulrike Hammerstein-Equord, der Tochter des österreichischen Politikers Hans von Hammerstein-Equord.[1]
Nach kurzer Tätigkeit 1976 als Regierungsdirektor im Justizministerium Rheinland-Pfalz und Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht Karlsruhe erhielt er 1977 einen Ruf als Ordinarius für öffentliches Recht, Völker- und Europarecht an die Universität des Saarlandes. Er war von 1977 bis 1998 Direktor des Europa-Instituts. 2001 hielt er seine Abschiedsvorlesung in Saarbrücken. Ress war Visiting Professor an der Donau-Universität Krems. 2006 übernahm Ress die Stiftungsprofessur International Law an der Jacobs University Bremen in Bremen.
Seit 1956 ist Ress Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.A.V. Suevia Berlin im CV.
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte
Ress war von 1980 bis 1998 war er Mitglied des völkerrechtswissenschaftlichen Beirats des Auswärtigen Amts, von 1994 bis 1999 Deutsches Mitglied der Europäischen Kommission für Menschenrechte in Straßburg. Von 1998 bis 2004 war Prof. Ress Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg.
Ehrungen und Auszeichnungen
Er hat an der Universität des Saarlandes den Graduiertenstudiengang "Europäische Integration" entwickelt und baute die Kooperation mit dem Europa-Institut der Universität Edinburgh aus. Georg Ress wurde für seine zahlreichen Engagements mit der Ehrendoktorwürde der Keiō-Universität in Tokio (1992), der Université Paris Descartes (Paris V; 1992) und der Universität Edinburgh in Edinburgh (2000). Seit 1987 war er Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften in Helsinki, seit Juni 2003 wurde Professor Ress zum korrespondierenden Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien gewählt.
Zudem erhielt er 1993 das Goldene Ehrenkreuz der Republik Österreich und 2005 das Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. 2008 wurde er mit dem großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Schriften (Auswahl)
- Staatszwecke im Verfassungsstaat – nach 40 Jahren Grundgesetz, de Gruyter 1990, ISBN 311012565X, zusammen mit Heinz Ch Link, Jörn Ipsen, Dietrich Murswiek, Bernhard Schlink
- Russia and the WTO. Comparative analysis of Russian and WTO law, Nomos 2004, ISBN 3-832-90769-6
- Europarecht im Zeitalter der Globalisierung, Linde Wien 2004, ISBN 3707304485, zusammen mit Heribert Fr. Köck, Alina Lengauer
Literatur
- Jürgen Bröhmer, Roland Bieber, Christian Calliess, Christine Langenfeld, Stefan Weber, Joachim Wolf: Internationale Gemeinschaft und Menschenrechte; Festschrift für Georg Ress zum 70. Geburtstag, Carl Heymanns Verlag 2005, ISBN 3-452-25862-9 [1]
Einzelnachweise
- ↑ Festschrift für Georg Ress zum 70. Geburtstag am 21. Januar 2005 abgerufen am 4. August 2010
Weblinks
Kategorien:- Richter (Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte)
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Hochschullehrer (Saarbrücken)
- Hochschullehrer (Jacobs University Bremen)
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Korporierter im CV
- Deutscher
- Geboren 1935
- Mann
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