Georgios Christakis-Zografos

Georgios Christakis-Zografos

Georgios Christakis-Zografos (griechisch Γεώργιος Χρηστάκης-Ζωγράφος, * 1863 in Paris; † 1920 in Athen) war ein griechischer Politiker, Außenminister und Präsident der Autonomen Republik Nordepirus (1914).

Christakis-Zografos war der Sohn des Unternehmers und Wohltäters Christakis Zografos von Qestorati in der Präfektur Gjirokastër (heute in Albanien). Er studierte in Paris und München Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft. 1905 wurde er für die Präfektur Karditsa in das griechische Parlament gewählt und 1909 diente er als Außenminister Griechenlands. Nach den Balkankriegen wurde er zum General der von der griechischen Armee eroberten Region Epirus ernannt (vom 29. März bis 31. Dezember 1913).

Als die europäischen Großmächte entschieden, Nordepirus Albanien zuzusprechen, brach im Februar 1914 ein Aufstand griechischer Epiroten gegen die Eingliederung in das albanische Staatsgebiet aus. Die ansässigen Griechen bildeten am 28. Februar 1914 eine provisorische Regierung mit Christakis-Zografos als Präsident, die am folgenden Tag in Gjirokastër die Autonomie der Region Nordepirus proklamierte.

Am 17. Mai wurde auf Vermittlung der Großmächte eine Konvention auf Korfu unterzeichnet, die den Hauptforderungen der Aufständischen entsprach und volle Autonomie innerhalb der albanischen Grenzen garantierte. Am 27. Oktober, als der Erste Weltkrieg ausbrach und Anarchie in Albanien herrschte, besetzten die griechischen Truppen Nordepirus zum zweiten Mal.

Christakis-Zografos wurde den bei folgenden Wahlen in Griechenland gewählt. Er unterstützte den Eintritt Griechenlands auf die Seite der Entente während des Ersten Weltkrieges (1914-1918).

Biographische Quellen und Hintergrundinformationen

• Brennpunkt Osteuropa: Minderheiten im Kreuzfeuer des Nationalismus. Valeria Heuberger, Arnold Suppan, Elisabeth Vyslonzil. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1996. ISBN 3-486-56182-0
• Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg: Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung auf dem Balkan. Katrin Boeckh. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1996. ISBN 3-486-56173-1
• http://www.ggk.gr/goverments.php?ord=num# (Griechisch)