Gereonsmühle

Gereonsmühle
Stadtmauer am Hansaring

Die Gereonsmühle ist Bestandteil eines etwa 300 m langen erhaltenen Restes der mittelalterlichen Stadtmauer von Köln. Sie liegt zwischen Gereonswall und Hansaring westlich der Eigelsteintorburg.

Die Mauer enthält zwei Halbtürme, die zur Stadtseite hin offen waren und aus statischen Gründen Verstrebungen enthielten oder für verschiedenste Zwecke ausgebaut waren.

Der östliche Halbturm wurde im 15. Jahrhundert zu einer Windmühle umgebaut. Die Namen „Gereons-Mühle“ und „Herrenleichnam-Mühle“ nahmen auf das nächste Stadttor (das nicht erhaltene Gereonstor) oder auf das dahinter gelegene Kloster Herrenleichnam Bezug. In gleicher Bauweise wie an der Ulrepforte wurden ein Mühlenturm („Gereonsmühlenturm“) und ein auf Bögen stehender „Mühlengang“ hinter dem Halbturm errichtet.

Die mittelalterliche Mauer wurde in preußischer Zeit stadtseitig angeschüttet und gegen die Wallstraße mit einer etwa 2-3 m hohen Futtermauer gestützt.

1954 hat der Architekt Hans Schilling sein Wohnhaus nahezu vollständig versteckt in diese Anschüttung eingebaut. Der Halbturm ist Teil des Wohnraumes. Ein im 2. Weltkrieg zerstörter Vorgängerbau war mehrgeschossig auf die Anschüttung gesetzt.

In dem kleinen Park am Hansaring (vor der Stadtmauer) erinnert die von dem niederländischen Bildhauer Mari Andriessen entworfene Bronzeskulptur „Frau mit dem toten Kind“ an die nationalsozialistische Diktatur. Das Denkmal wurde 1959 enthüllt. Es handelt sich um den zweiten Abguss eines Teils einer Figurengruppe, die zur Erinnerung an die Befreiung von der deutschen Besatzung in Enschede errichtet wurde.

Hinter der Mauer befindet sich auf dem Gelände des früheren Stadtgefängnisses Klingelpütz der Klingelpützpark.

Köln, Hansaring, Denkmal

Literatur

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