Geschichte der Axel Springer AG

Geschichte der Axel Springer AG
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Dieser Artikel fasst die Firmengeschichte des Berliner und Hamburger Medienkonzerns Axel Springer AG zusammen. Weitere Informationen über den Konzern finden sich im Hauptartikel und im Artikel Beteiligungen der Axel Springer AG.

Inhaltsverzeichnis

Nachkriegszeit

Der Axel Springer Verlag GmbH wird 1946 von Axel Springer und seinem Vater, dem Verleger Hinrich Springer, in Hamburg gegründet. Erste Publikationen sind die Hörzu und die Nordwestdeutschen Hefte, in den nächsten Jahren folgen Bild und das Hamburger Abendblatt.

Im Jahre 1953 erwirbt Springer die Die Welt GmbH und deren Zeitungen Die Welt, woraus die Welt am Sonntag und Das neue Blatt entsteht.

Die Beteiligung an der Ullstein AG wird 1959 ausgeweitet, so dass Springer nun die Aktienmehrheit an dem Berliner Verlag (B.Z., Berliner Morgenpost) hält.

1966 wird das Verlagshaus in Berlin-Kreuzberg, direkt an der Berliner Mauer, bezogen (Lage: 52° 30′ 27″ N, 13° 23′ 53″ O52.507513.3980567).

Grundsätze der Axel Springer AG

1967 formulierte Axel Springer vier weltanschauliche Grundsätze, die für jeden Mitarbeiter bis heute verbindlich sind. Nach der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 wurde der erste Grundsatz geändert. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde der heutige dritte Grundsatz verfasst. In der heutigen Version lauten sie:

1. Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat Deutschland als Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft und die Förderung der Einigungsbemühungen der Völker Europas;

2. das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes;

3. die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika;

4. die Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus;

5. die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft.

Börsengang

Der Verlag wird 1970 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Beim Börsengang 1985 verkauft Axel Springer 49 % der Verlagsanteile.

Der Verleger Axel Springer stirbt am 22. September 1985.

Neuausrichtungen

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands erweitert der Verlag seine Aktivitäten im europäischen Ausland. Tochterfirmen und Beteiligungen in Osteuropa, Spanien, Frankreich und Großbritannien werden gegründet und ausgebaut.

Mit Sat.1 Text betritt der Verlag 1988 den Markt für neue Medien. Es folgen Beteiligungen am Telefondienstleister CompuTel und den TV-Sendern Hamburg 1 und Business TV International.

1996 wird ein Teil der Berliner Lindenstraße umbenannt in Axel-Springer-Straße.

1999 erwirbt der Konzern Beteiligungen an der Schwartzkopff TV-Produktionsgesellschaft und Studio Hamburg. Nach dem Zusammenschluss der Fernsehsender Pro7 und Sat.1 ist er an der ProSiebenSat.1 Media AG beteiligt.

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 nimmt der Verlag "die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika" in seine Unternehmensgrundsätze[1] auf. Die Sicherheitsvorkehrungen im Hamburger Verlagshaus werden verschärft.

Die Redaktionen der Welt und Berliner Morgenpost werden 2001 zusammengelegt.

Im November 2002 scheidet Leo Kirch aus dem Aufsichtsrat des Verlages aus. Die Beteiligung seiner Kirch-Gruppe wurde bereits im Oktober von der Deutschen Bank und Friede Springer übernommen.

Der Aktienbesitz der Deutschen Bank wird 2003 an die amerikanische Private-Equity-Gruppe Hellman & Friedman LLC und Friede Springer verkauft. Die Witwe des Verlagsgründers hält damit die einfache Mehrheit der Anteile an der Aktiengesellschaft.

Auf einer Hauptversammlung am 16. April 2003 beschließen die Aktionäre unter anderem eine Umfirmierung des Unternehmens in Axel Springer AG und ein neues Corporate Design.

Seit dem Amtsantritt von Vorstandschef Mathias Döpfner 2002 folgt die Axel Springer AG einem harten Sanierungskusrs; bis zum Jahr 2006 wurde die Zahl der Mitarbeiter von 14000 auf 10000, also um ein Drittel, reduziert.

2005 sind in Hamburg 3.490 Mitarbeiter beschäftigt.

Pläne zur Übernahme von ProSiebenSat.1

Am 5. August 2005 kündigte der Verlag an, seinen Anteil an der ProSiebenSat.1 Media AG massiv ausweiten zu wollen. Für 4,15 Milliarden Euro[2] wollte er alle stimmberechtigten Stammaktien und ein Viertel der Vorzugsaktien erwerben, sowie Verbindlichkeiten von etwa 500 Millionen Euro refinanzieren.

Damit sollten beide Konzerne verschmelzen und das TV-Engagement des Verlags ausgeweitet werden. Nach der Übernahme hätte sich der Konzern den TV-Markt hauptsächlich mit der Bertelsmann AG aufteilen sollen, mit der er im Januar 2005 ein Tiefdruck-Joint-Venture eingegangen war.

Kritik an der Übernahme

Bereits in der Planungsphase ließ die Übernahme Beobachter um die Vielfältigkeit und Unabhängigkeit der deutschen Presse bangen. Der Professor Jürgen Richter, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Verlags, äußerte sich in der Fernsehsendung Report Mainz wie folgt:

„Die publizistischen Gefahren sehe ich darin, wenn die handelnden Personen (...) offen oder verdeckt eine politische Ausrichtung haben, dass sich das in den Publikationen in den Printmedien und auch in den Fernsehsendungen wiederfindet.“

Richter war der Ansicht, dass ein vom Verlag gewünschtes Agenda Setting über die willkürliche Auswahl von Mitarbeitern geschehe. Ähnlich kritisch äußerten sich der Medienwissenschaftler Professor Siegfried Weischenberg und der ehemalige Chefredakteur der Bild, Udo Röbel.

Im August 2005 kündigte der Präsident des Bundeskartellamts, Ulf Böger, eine intensive Prüfung der Übernahmepläne an. Der Verlag und die Bertelsmann Group würden nach der Übernahme jeweils rund 40 Prozent des Fernsehwerbemarkts kontrollieren. Auch der Lesermarkt für Kaufzeitungen werde untersucht werden.

Springer-Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner sah ein starkes Argument für die Genehmigung der Übernahme:

„Schließlich entsteht durch die Fusion von Axel Springer mit ProSiebenSat.1 in Deutschland erstmals ein echter Wettbewerber der Bertelsmann Gruppe, die seit der Mehrheitsübernahme an der RTL Group im Jahre 2001 ebenfalls Printmedien und TV unter einem Dach vereint.“

Beurteilung durch das Bundeskartellamt

Am 21. November 2005 beurteilte das Bundeskartellamt die geplante Übernahme als „kartellrechtliche [sic] nicht genehmigungsfähig“. Dabei wurden insbesondere die folgenden drei Kritikpunkte als maßgeblich genannt:

  1. auf dem Fernsehwerbemarkt herrsche zwischen Springer und Bertelsmann bereits ein „wettbewerbsloses Duopol“ und der Zusammenschluss mit ProSiebenSat.1 würde zu einer weiteren Verstrickung der beiden Konzerne durch Tochterfirmen führen, was Wettbewerber weiter ausgrenze
  2. die starke Präsenz von Springer im Lesermarkt für Straßenverkaufszeitungen (BILD, Die Welt) würde nach dem Zusammenschluss eine große Plattform für cross-mediale Promotion schaffen
  3. durch den Zusammenschluss würde sich für Springer die Möglichkeit zu cross-medialer Anzeigenwerbung bieten.[3]

Der Axel Springer Verlag kündigte daraufhin Anfang 2006 an, das Vorhaben nicht mehr weiter verfolgen zu wollen.

Einzelnachweise

  1. Unternehmensgrundsätze. Axel Springer AG. Abgerufen am 13. April 2009.
  2. Pro-Sieben-Sat-1-Übernahme kostet Springer 4,15 Mrd. Euro. Financial Times Deutschland, 05. August 2005. Abgerufen am 13. April 2009.
  3. Pressemeldung des Bundeskartellamtes vom 21.11.2005. Bundeskartellamt, 21. November 2005. Abgerufen am 13. April 2009.

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