Geschichte der Grands Prix vor 1950

Geschichte der Grands Prix vor 1950
Rennwagen um 1920

Die Geschichte der Motorsport-Grand-Prix begann nicht erst mit der Einführung der Formel-1-Weltmeisterschaft im Jahre 1950, sondern bereits viel früher. Das erste Autorennen fand schon 1894 statt, der erste Große Preis im modernen Sinn 1906.

In der Zwischenkriegszeit begeisterte der Motorsport die Menschen genauso wie heute, Fahrer wie Tazio Nuvolari, Rudolf Caracciola oder Bernd Rosemeyer waren ebenso beliebt wie die heutigen Champions. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Terminus Formel 1 geprägt und für das Jahr 1950 die Einführung der Weltmeisterschaft beschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Die Stadt-zu-Stadt-Rennen (1894–1903)

Nach den ersten zaghaften Versuchen 1894 begann die Ära des Motorsports mit der Gründung des Automobil Club de France (ACF). Meist war Paris Ausgangspunkt dieser Stadt-zu-Stadt-Rennen, die auf oft nur mangelhaft gesicherten Landstraßen in andere französische Städte führten (zum Beispiel Marseille, Bordeaux), später dann auch in europäische Metropolen wie Berlin, Wien oder Madrid.

Siehe auch Berichte der Saisons 1894, 1895, 1896, 1897, 1898, 1899, 1900, 1901, 1902 und 1903.

Der Beginn der Rundstrecken-Rennen (1904–1914)

Nach zahlreichen Todesfällen, zuletzt beim abgebrochenen Rennen Paris-Madrid 1903 kam es zum Umdenken. Die Rennen wurden auf abgesperrte Rundstrecken verlegt, statt des Intervallstarts, der bei den Stadt-zu-Stadt-Rennen üblich war, starteten alle Fahrzeuge nun gleichzeitig. Georges Boillot und Christian Friedrich Lautenschlager zählen zu den besten Fahrern dieser Epoche.

Vergleiche auch Berichte der Saisons 1904, 1905, 1906, 1907, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, 1913 und 1914.

Die bunten 1920er (1919–1933)

Nach der Zwangspause durch den Ersten Weltkrieg begann sich das Interesse am Motorsport wieder zu regen. In den 1920er-Jahren wurden in Europa bekannte Rennstrecken wie Monza, der Nürburgring oder Spa-Francorchamps gebaut. Zu den erfolgreichsten Marken dieser Zeit gehörten Bugatti und Alfa Romeo. Es gab aber keine dominierenden Fahrer in dieser Epoche, viele Rennen waren spannend und abwechslungsreich.

Saisonberichte: 1919, 1920, 1921, 1922, 1923, 1924, 1925, 1926, 1927, 1928, 1929, 1930, 1931, 1932 und 1933.

Die Ära der Silberpfeile (1934–1939)

Mit dem Eintritt der deutschen Marken Mercedes-Benz und Auto Union änderte sich die Gewichtung. Finanziell unterstützt durch Hitler, der im Motorsport eine Propaganda-Plattform sah (ähnlich wie bei den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin), aber auch aufgrund der Genialität der Konstrukteure und der Klasse der Fahrer dominierten die deutschen Autos diese Zeit fast vollständig.

Siehe auch Berichte der Saisons 1934, 1935, 1936, 1937, 1938 und 1939.

Der Neubeginn nach dem Krieg (1945–1949)

Der Zweite Weltkrieg stoppte den Motorsport in Europa vollständig. Im Herbst 1945 begann der Neustart mit kleinen Rennen im Pariser Park Bois de Boulogne. Etliche Rennfahrer waren jedoch auf dem Schlachtfeld oder in Konzentrationslagern umgekommen, die jungen Fahrer hatten keine Rennerfahrungen sammeln können, sodass oft über 40 oder 50 Jahre alte Männer die Nachkriegsjahre dominierten. Auch die Autos stammten aus der Zeit vor dem Krieg, man konnte es sich nicht leisten, neue Fahrzeuge zu bauen. So stammte die Grundkonzeption des Alfa Romeos aus dem Jahr 1937. Nachdem die Motorradfahrer für 1949 die Einführung einer Motorrad-Weltmeisterschaft beschlossen hatten, zog auch der Automobilsport nach und schrieb für 1950 die erste Weltmeisterschaft aus.

Vergleiche Saisonberichte: 1945, 1946, 1947, 1948 und 1949.


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