Gesicherter Vorstieg

Gesicherter Vorstieg

Als Vorstieg bezeichnet man das Vorangehen am "scharfen Ende" des Seils. Das Seil läuft dann (in der Regel nach unten) über Zwischensicherungen zum Sicherungsmann.[1]

Eine weitere Sicherungstechnik, die in Kletterhallen und Klettergärten alternativ zu der Vorstiegs-/Nachstiegs-Sicherung benutzt wird ist die Toprope-Sicherung.

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Klettersport

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Ein Kletterer beim Vorstieg in einer Kletterhalle.

Der Vorstieg ist das Klettern einer Kletterroute mit Seilsicherung von unten. Es handelt sich dabei um die (auch psychisch) anspruchsvollste gesicherte Begehung einer Kletterroute, da die Fallhöhe beim Sturz größer ist als bei allen anderen Sicherungstechniken und so der maximale Sturzfaktor von 2 erreicht werden kann. Zusätzlich zu seinem eigenen Körpergewicht hat der Kletterer im Vorstieg außerdem das (relativ hohe) Gewicht des Seiles zu tragen. Der vom Boden (oder dem Standplatz) aus sichernde Kletterpartner muss den Vorsteiger ständig im Auge haben, um im Falle eines Sturzes das Seil sofort zu blockieren und Maßnahmen zu ergreifen, dass er nicht gegen den Fels geschleudert oder ausgehoben wird.

Der Vorsteiger geht beim Vorstieg das Risiko eines Sturzes in die letzte Zwischensicherung oder, falls noch keine Zwischensicherung angebracht wurde, auf den Boden bzw. in den Standplatz ein. Liegt beispielsweise die letzte Zwischensicherung nur fünf Meter unter dem Vorsteiger, so fällt er ca. elf Meter tief, da sich die Fallhöhe durch die Dehnung des Kernmantelseils etwas verlängert. Dadurch wird die Belastung für den Körper eines Bergsteigers (den sogenannten Fangstoß) minimiert.[2]

Ein zusätzliches Risiko bei dem Sturz in eine Zwischensicherung besteht durch mangelhafte Zwischensicherungen, die beim Sturz überlastet werden oder ausbrechen können. Eine Redundanz ist durch enge Abstände weiterer Zwischensicherungen möglich, oder auch, beim Klettern mit zwei Halbseilen, durch nebeneinanderliegende Zwischensicherungen mit jeweils einem Halbseil.

Im Vorstieg ist es von Wichtigkeit, nur Seile mit ausreichender Festigkeit zu verwenden, da Kletterseile durch Alterung, starke und wiederholte Sturzbelastungen oder Verschleiß (an scharfen Kanten oder Graten im Material oder am Fels) den Fangstoß in Extremfällen nicht mehr auffangen können.

Hat der Vorsteigende einen geeigneten Standplatz erreicht und diesen eingerichtet, können die anderen Kletterer der Seilschaft im Nachstieg folgen.

Gesicherter Vorstieg (Absturzsicherung)

Mit dem Begriff gesicherter Vorstieg bezeichnet die Feuerwehr sowohl das horizontale als auch das vertikale Vorwärtsbewegen in einem absturzgefährdeten Bereich. Im Gegensatz zum Vorstieg in der Kletterhalle wird dabei jedoch das Sicherungsgerät (in der Regel HMS-Karabiner im Halbmastwurf) nicht am Sicherungsmann sondern an einem fest stehenden Objekt befestigt (eine sogenannte "indirekte Sicherung"). So wird im Falle eines Sturzes der vorsteigenden Person das Ausheben des Sicherungsmannes verhindert.[3][4] Das hierfür benötigte Material ist im Gerätesatz Absturzsicherung[5] auf Lösch- und Hubrettungsfahrzeugen untergebracht.

Weblinks

Quellen

  1. Die Welt des Kletterns von A-Z - Glossar vertikal. In: klettern (Sonderbeilage). 2004. 
  2. Walter Fimml, Michael Larcher: Energie ist Kraft mal Weg. Sicherungstheoretische Grundlagen,Teil 2. In: Bergundsteigen. Nr. 4, 2000, S. 18 (online ; Stand: 28.2.2008). 
  3. "Absturzsicherung", Die Roten Hefte (213) - Ausbildung kompakt, Kohlhammer-Verlag
  4. "Sicheres Arbeiten in absturgefährdeten Bereichen", Ausbildungsunterlage der Branddirektion Frankfurt am Main (Stand 2007)
  5. Feuerwehrdienstvorschrift 1: Grundtätigkeiten Lösch- und Hilfeleistungseinsatz vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

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