Giershagen

Giershagen
Giershagen
Stadt Marsberg
Wappen von Giershagen
Koordinaten: 51° 24′ N, 8° 50′ O51.405318.82606410Koordinaten: 51° 24′ 19″ N, 8° 49′ 34″ O
Höhe: 410 m ü. NN
Fläche: 15,73 km²
Einwohner: 1.500 (2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 34431
Vorwahl: 02991

Giershagen ist ein Ortsteil der Stadt Marsberg im östlichen Sauerland mit etwa 1500 Einwohnern und liegt etwa 410 m ü. NN. Die Fläche des Ortes beträgt 15,7 km².

Kath. Kirche St. Fabian und Sebastian

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Dorf Giershagen stellt die jüngere Bezeichnung für die älteren, wüst gewordenen Siedlungen Ober- und Niederupsprunge sowie von Teilen Esbikes und Ekesbikes dar. Diese Siedlungen dürften zwischen 500 und 800 gegründet worden sein.

Erste Urkundliche Erwähnung für die Siedlung Upsprunge finden wir 948 als Kaiser Otto I. dem Grafen Haold verschiedene Güter im Ittergau, darunter auch das Gut Upspringun (auch Upspringung) schenkte.[1][2]

Seit 1223 wird zwischen Ober- und Niederupsprunge unterschieden. Die Wüstung Niederupsprunge ist in der Gegend um die Kluskapelle, Oberupsprunge als heutiger Ort Giershagen zu sehen.

Am 1. Januar 1975 wurde Giershagen in die neue Stadt Marsberg eingegliedert.[3]

Wappen

Wappen der ehemaligen Gemeinde Giershagen
Blasonierung

Von Schwarz und Silber gespalten; vorn ein schräger goldener Abtstab, überzogen von einem zweireihig rot-weiß geschachteten Schräglinksbalken (sog. Zisterzienserbalken) hinten ein stehender Mönch in schwarzer Kukulle, mit schwarzem Stock in der Rechten und schwarzem Buch in der Linken.

Beschreibung

In ähnlicher Form besteht das Wappen in Form eines Reliefs, welches sich über dem Turmbogen, auf der Orgelempore der Pfarrkirche befindet. Insbesondere der linke Teil des Wappens erinnert, wie genannt, an die ehemalige Verbindung mit dem Zisterzienserorden (Wappen des Bernhard von Clairvaux) durch die auf dem Ortsgebiet von Giershagen befindliche Abtei Bredelar, welche im Ort über Jahrhunderte die Gerichtsbarkeit ausübte. Die amtliche Genehmigung des Wappens erfolgte am 13. Juni 1958.[4]

Wirtschaftliche Verhältnisse

Über viele Jahrhunderte überwog in Giershagen das bäuerliche Element. Mit dem Aufkommen des Bergbaus und der Industrie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der Bergleute. Die Anzahl der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft sank auf fast 20 %. Die Mechanisierung der Landwirtschaft führte in den letzten Jahrzehnten zu einem weiteren Rückgang der bäuerlichen Bevölkerung. Nachdem sich ein Teil der Papierfabrik Paul Krengel (Wepa Papierfabrik) 1961 in der Schützenhalle einrichtete und seit 1968 mit einer Papierfabrik vor den Toren Giershagens angesiedelt hat, wurde Giershagen zur agrar-gewerblichen Wohngemeinde.

Söhne und Töchter des Ortes

  • Friedrich Gerlach (1856–1938), Bauingenieur, Baubeamter in Berlin, Hochschullehrer an der Technischen Hochschule Danzig und Abgeordneter des Preußischen Landtags
  • Wenzeslaus Kinold OFM (* 7. Juli 1871 in Giershagen, † 29. Mai 1951 in Sapporo, Japan), Japanmissionar und Gründerbischof der Diözese Sapporo. Nachdem er sich dort in seiner ersten Amtszeit der Errichtung von pädagogischen Institutionen zugewandt hatte, weitete er anschließend die kirchlichen Aktivitäten auf den Bereich der Sozialfürsorge aus.
  • Heinrich Papen (* 1645; † 1719 in Giershagen) gehört zu den bedeutendsten Bildhauern des Barock in Westfalen.
  • Christoph Papen (* 1. Januar 1678 in Giershagen; † 1735) war ein Bildschnitzer und Bildhauer des Barock.

Einzelnachweise

  1. Ulrich Bockshammer, Ältere Territorialgeschichte der Grafschaft Waldeck, Elwertsche Verlagsbuchhandlung, Marburg, 1958, Seite 19
  2. Ulrich Löer, Das Erzbistum Köln: Das adlige Kanonissenstift St. Cyriakus zu Geseke, S. 70 - 71, ISBN 978-3-11-019923-9
  3. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  4. Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen, Arnsberg 1986, S. 149 ISBN 3-87793-017-4

Weblinks


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