Gillhög

Gillhög
Gillhög mit Eingang

Der Gillhög ist eine Megalithanlage nahe dem Ort Barsebäck in der Gemeinde Kävlinge. Er birgt Schonens am besten erhaltenes Ganggrab. Der Hügel liegt am Öresund und stellte für die Seefahrer stets die Landmarke an der Grenzlinie zwischen Lommabucht und Lundåkrabucht dar. Der Überlieferung nach wurde er nach dem Wikingerhäuptling Erik Gille benannt.

Die 1931/32 von Otto Rydberg untersuchte Kammer aus der schwedischen Jungsteinzeit liegt in einem mit Erde bedeckter Steinhügel von 25 m Durchmesser und 2,5 m Höhe. Die Wände der Kammer bestehen aus zwölf Steinen, je fünf an den Längs- und je einer an den Querseiten. Die Decke besteht aus drei Findlingen, deren größter 15 Tonnen wiegt. Die sechs Meter lange, 2,2 m breite und 2,1 m hohe Kammer erreicht man durch den sechs Meter langen Gang. Er war von vier Decksteinen bedeckt und weist nach Osten. Im Gang des Gillhög wurden Schädel und Skelettteile sowie Pfeilspitzen, Beile und Schmuck gefunden, die teilweise aus dem Endneolithikum stammen und zu Nachbestattungen gehörten.

Bei Ausgrabungen fand man auf einem etwa fünf mal sechs Meter großen Areal vor dem Gang tausende dekorierter Keramikscherben, vermischt mit faustgroßen Steinen. Ähnliche Funde stammen vom benachbarten Ganggrab Storegård und von den ebenfalls schonischen Ganggräbern Fjälkinge und Örenäs.

Zwei sekundäre Gräber, zwei Steinkisten, im nordöstlichen Bereich des Gillhög lieferten Erkenntnisse über endneolithische schonische Steinkisten. Die allseits geschlossenen mittelgroßen Kisten sind zwischen 2,5 und 2,75 m lang sowie 80 cm breit. Eine der Kisten war von drei großen Felsblöcken bedeckt. Der Boden war mit Rollsteine belegt. Trotz ihrer Größe enthielt sie nur ein Skelett, in ausgestreckter Rückenlage. Die Grabbeigaben, ein Dolch, eine dreieckige Pfeilspitze aus Flint und ein kleines, unverziertes Tongefäß lagen am Kopf.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Gillhög – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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