Gobedischwili

Gobedischwili
Medaillenspiegel
Ringer
Georgien Georgien
Olympische Spiele
Freistil
Gold 1988 Seoul Superschwer
Bronze 1992 Barcelona Superschwer
Weltmeisterschaften
Freistil
Gold 1985 Budapest Superschwer
Gold 1990 Tokio Superschwer
Silber 1986 Budapest Superschwer

David Gobedischwili (* 3. Januar 1963 in Kutaissi) ist ein ehemaliger georgischer Ringer, der für die Sowjetunion und für die GUS startete.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

David Gobedischwili wuchs in Georgien auf und begann mit 16 Jahren mit dem Ringen. Nach ersten Erfolgen wurde das Talent, das bei einer Größe von zwei Metern zu einem ausgewachsenen Superschwergewichtler von 110 kg Körpergewicht herangewachsen war, zum Sportklub "Dynamo" Tiflis delegiert. Dort wurde er von Guliko Sagaradse und Alexander Maissuradze, beides selbst ehemalige Weltklasseringer, trainiert. Er rang ausschließlich im freien Stil. Mit 22 Jahren begann bei den Europameisterschaften 1985 in Leipzig seine internationale Ringerlaufbahn. In Leipzig gewann er auf Anhieb den Europameistertitel im Superschwergewicht. Im Endkampf besiegte er dabei den Bulgaren Atanas Athanasow mit 3:1 Punkten. In seinem Pool hatte er vorher auch Andreas Schröder aus Jena mit 3:0 Punkten besiegt. Auch bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Budapest triumphierte er im Superschwergewicht. Zu den Geschlagenen zählte hier auch der Olympiasieger von 1984 Bruce Baumgartner aus den USA, der in den nächsten Jahren zu seinem Hauptkonkurrenten werden sollte.

Im Jahre 1986 wurde David nur bei der Weltmeisterschaft, die erneut in Budapest stattfand, eingesetzt. Im Finale stand er wieder Bruce Baumgartner gegenüber, gegen den er diesmal nach Punkten verlor. Im Jahr 1987 war er bei keiner internationalen Meisterschaften am Start. Die Titel gingen trotzdem an die Sowjetunion, da bei der Europameisterschaft Zaza Tourmanidze und bei der Weltmeisterschaft Aslan Chadarzew siegten.

Aslan Chadarzew startete auch bei der Europameisterschaft 1988. Bei den Olympischen Spielen in Seoul kam dann endlich wieder David Gobedischwili zum Einsatz und er rechtfertigte das in ihn gesetzte Vertrauen voll und ganz, denn er wurde vor seinen Dauerkonkurrenten Bruce Baumgartner und Andreas Schröder Olympiasieger.

Im Jahr 1989 vertrat vertrat sein alter ossetischer Rivale Aslan Chadarzew die Sowjetunion wieder bei den internationalen Meisterschaften. Dass auf David aber Verlass ist, bewies er bei der Weltmeisterschaft 1990 in Tokio, wo er wieder startete. Er gewann erneut den WM-Titel. Im Finale besiegte er Bruce Baumgartner knapp nach Punkten.

Im Jahr 1991 war David bei keinen internationalen Meisterschaften dabei. Die Sowjetunion setzte mit Oleg Naniew und Gennadi Schilzow zwei neue Ringer ein, da Aslan Chadarzew 1990 tödlich verunglückt war. Naniew und Schilzow belegten bei der Europa- und der Weltmeisterschaft jeweils den 2. Platz.

Als der junge Alexej Medwedew als Vertreter der GUS bei der Europameisterschaft 1992 in Kaposvár gar nur auf den 8. Platz kam, griff man für die Olympischen Spiele in Barcelona wieder auf David Gobedischwili zurück. Dieser schlug in einem Kampf im Pool Andereas Schröder knapp mit 4:3 Punkten, unterlag aber Kampf um den Poolsieg gegen Bruce Baumgartner, der dann auch zum zweiten Mal Olympiasieger wurde. Im Kampf um die Bronzemedaille besiegte David den starken Mahmut Demir aus der Türkei.

Nach diesen Olympischen Spielen beendete David seine Laufbahn als aktiver Ringer. Er ist jetzt in der Wirtschaft tätig.

Wettkampfbilanz (Übersicht)

Jahr Turnier Ort Platz Stilart Gewichtsklasse
01 1985 AAAC Europameisterschaften Leipzig 1 Freistil Superschwergewicht
02 1985 AAAB Weltmeisterschaften Budapest 1 Freistil Superschwergewicht
03 1986 AAAG Weltcup Toledo 2 Freistil Superschwergewicht
04 1986 AAAB Weltmeisterschaften Budapest 2 Freistil Superschwergewicht
05 1988 FILA Grand Prix Budapest 1 Freistil Superschwergewicht
06 1988 AAAG Weltcup Toledo 1 Freistil Superschwergewicht
07 1988 AAAA Olympische Sommerspiele Seoul 1 Freistil Superschwergewicht
08 1990 AAAG Weltcup Toledo 3 Freistil Superschwergewicht
09 1990 AAAB Weltmeisterschaften Tokio 1 Freistil Superschwergewicht
10 1990 Internationales Turnier Pittsburgh 2 Freistil Superschwergewicht
11 1992 AAAA Olympische Sommerspiele Barcelona 3 Freistil Superschwergewicht

Sowjetische Meisterschaften

David Gobedischwili wurde 1985, 1986 und 1988 sowjetischer Meister im freien Stil (Superschwergewicht).

Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, SS = Superschwergewicht, damals bis 130 kg Körpergewicht)

  • 1985, 1. Platz, EM in Leipzig, F, SS, mit Siegen über Janku, Rumänien, Andreas Schröder, DDR, Kadirogoullari, Türkei und Atanas Athanasow, Bulgarien;
  • 1985, 1. Platz, WM in Budapest, F, SS, vor Joszef Balla, Ungarn, Bruce Baumgartner, USA, Adam Sandurski, Polen, Andreas Schröder und Domingo Mesa, Kuba;
  • 1986, 2. Platz, World-Cup-Turnier in Toledo/USA, F, SS, hinter Baumgartner und vor Hassan El-Haddad, Ägypten;
  • 1986, 2. Platz, WM in Budapest, F, SS, hinter Baumgartner und vor Andreas Schröder, Athanasow, Balla und Radum Vokurka, CSSR;
  • 1988, 1. Platz, FILA-Grand-Prix-Turnier in Budapest, F, SS, vor Valentin Sandor und Ferenc Hajdu, bde. Ungarn;
  • 1988, 1. Platz, World-Cup-Turnier in Toledo/USA, F, SS, vor Baumgartner und Andrew Renney, Australien;
  • 1988, Goldmedaille, OS in Seoul, F, SS, vor Baumgartner, Schröder, Laszlo Klauz, Ungarn, Athanasow und Daniel Payne, Kanada;
  • 1990, 3. Platz, World-Cup-Turnier in Toledo/USA, F, SS, hinter Baumgartner und Domingo Mesa und vor Ayik Sezgin, Türkei und Payne;
  • 1990, 1. Platz, WM in Tokio, F, SS, vor Baumgartner, Ayik Sezgin, Türkei, Juraj Stech, CSSR, Schröder und Klauz;
  • 1992, Bronzemedaille, OS in Barcelona, F, SS, hinter Baumgartner und Jeff Thue, Kanada und vor Mahmut Demir, Türkei, Andreas Schröder und Ali Reza Soleimani, Iran

Quellen

  • International Wrestling Database der Universität Leipzig
  • Fachzeitschrift Der Ringer, Nummern: 05/85, 11/85, 11/86, 06/87, 09/87, 05/88, 10/88, 05/89, 08/89, 10/90, 05/91, 10/91, 05/92 und 09/92

Weblinks


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