Gotthard von Höveln

Gotthard von Höveln
Gotthard von Höveln

Gotthard von Höveln (auch: Hoeveln; * 21. Oktober 1603 in Lübeck; † 14. Februar 1671 in Glückstadt) war Bürgermeister der Hansestadt Lübeck.

Höveln entstammte einer Lübecker Kaufmanns- und Ratsherrenfamilie, in der der Vorname Gotthard sehr häufig war. Er war der jüngere Vetter des Bürgermeisters Gotthard V. von Hoeveln. Er studierte in Königsberg, Groningen und Straßburg. Nach Reisen durch Westeuropa kam er 1628 nach Lübeck zurück, wurde 1640 in den Rat und 1654 zum Bürgermeister gewählt. Der Rat überließ ihm 1662 pachtweise das Gut Strecknitz. Er steht von seinen Auffassungen her für in Lübeck zu dieser Zeit vorherrschende Orthodoxie des Denkens und die aristokratische Prinzipien der in Holstein Landgüter besitzenden Patrizier Lübecks, die ihn die von seinem Bürgermeisterkollegen David Gloxin befürwortete Lübecker Verfassungsreform (Kassarezess) von 1669 nicht mit tragen ließen. So schied er 1669 aus dem Rat aus, stellte 1667 sein Gut Moisling unter dänischen Schutz und wurde holsteinischer Vizekanzler in Glückstadt.

Sein Leichnam wurde nach Lübeck gebracht und in der Marienkirche beigesetzt. Sein reich geschnitztes Wappenepitaph[1] verbrannte 1942.

Nach der Patrizierfamilie von Höveln sind zwei Lübecker Gänge und Höfe in der Hundestraße und der Wahmstraße der Altstadt benannt, die von Familienmitgliedern als Vorsteher bestehender Stiftungen verwaltet und mit Zustiftungen bedacht wurden.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Beschreibung bei Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 2: Die Marienkirche. Nöhring, Lübeck 1906, S. 362

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