Greifenverlag

Greifenverlag
Greifenverlag
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Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Gründung 1919; Neugründung 2009
Sitz Rudolstadt
Leitung Insolvenzverwalterin Kerstin Jeska-Zimmermann
Branche Buchverlag

Der Greifenverlag ist ein deutscher Verlag, der von 1919 bis 1993 bestand und 2009 neu gegründet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der erste Greifenverlag wurde 1919 in Hartenstein gegründet. Ab 1921 war er im thüringischen Rudolstadt ansässig, dort ab September 1926 auf der Heidecksburg. Der Mitbegründer und Verleger Karl Dietz brachte zunächst die Werke von Karl Grünberg, Johannes R. Becher, Paul Zech und Max Hodann heraus. 1930 wurde aufgrund wirtschaftlicher Probleme die Produktion eingestellt.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg durfte der Rudolstädter Privatverlag 1945 als einer der ersten Verlage mit sowjetischer Lizenz wieder arbeiten. Es kamen unter anderem Lion Feuchtwanger, Victor Klemperer und Inge von Wangenheim als Autoren hinzu.

Nach dem Tod von Karl Dietz im Jahr 1965 verkaufte seine Tochter Gundel Dietz-Elgers den Verlag an den Staat, welcher diesen in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) umwandelte. Von da an verlor der Greifenverlag an literarischem Einfluss und verlegte zunehmend Unterhaltungsliteratur, darunter die Greifenkrimis. Nach der Wende wurden zwei Privatisierungsversuche unternommen, die 1993 mit der Insolvenz des Verlages scheiterten. Im Januar 2009 gründeten die Verleger Matthias Oehme, Frank Schumann und Holger Elias den Greifenverlag in Berlin neu. Seit dem 15. Mai 2009 hat das Verlagshaus als Verlagsgenossenschaft seinen Sitz wieder im thüringischen Rudolstadt. Nach der Auflösung der von den drei gegründeten Gesellschaft bürgerlichen Rechts im Mai 2009 wird der Verlag als Genossenschaft geführt. Im März 2011 musste diese Genossenschaft Insolvenz anmelden. [2] Am 20. Juli 2011 beschloss das Amtsgericht Gera, den Geschäftsbetrieb des Greifenverlag zu Rudolstadt und Berlin eG einzustellen. [3]

Programm

Nach eigenen Angaben hat der Verlag seit Beginn des Jahres 2009 etwa 80 Titel aufgelegt. Bisher sind erschienen: Kleine Klabund Reihe, Jakob Wassermann Reihe, Bücher zur Zeitgeschichte, zeitgenössische Romane und belletristische Klassiker von Ernst Barlach, Friedrich Glauser, Nikolai Gogol, Georg Heim, Ödön von Horváth, Erich Mühsam, Alexander Puschkin, Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Bertha von Suttner, Kurt Tucholsky, Émile Zola.

Archiv

Das bis auf die Gründungszeit zurückgehende Archiv des Greifenverlages befindet sich im Thüringischen Staatsarchiv Rudolstadt. Der Nachlass des letzten Cheflektors bis 1993, Helmut Nitschke, lagert ebenfalls dort. In der Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs Marbach wird seit 1993 das Teilarchiv der Verlagsproduktion des Greifenverlags als geschlossene Bibliothek, insgesamt 773 Bände, aufbewahrt.

Literatur

  • Findbuch des Thüringischen Staatsarchivs Rudolstadt: Greifenverlag zu Rudolstadt (1913 – 1993) (PDF-Datei; 1,17 MB)
  • Im fünfzigsten Jahr. Greifenverlag: 1919 - 1969. Mit 50 Abbildungen und einem Verzeichnis der von 1945 - 1968 erschienenen Titel. Greifenverlag, Rudolstadt 1969
  • 65 Jahre Greifenverlag zu Rudolstadt. Greifenverlag, Rudolstadt 1984
  • Ursula Steinhaußen: 70 Jahre Greifenverlag zu Rudolstadt: 1919 - 1989. Verlagsbibliogr. 1946 - 1988. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0165-2
  • Carsten Wurm, Jens Henkel, Gabriele Ballon: Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919 – 1993. Verlagsgeschichte und Bibliographie. Schriften und Zeugnisse zur Buchgeschichte 15. Harrassowitz, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04501-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wurm u. a.: Der Greifenverlag zu Rudolstadt 1919 – 1993. S. 11-13
  2. http://www.insuedthueringen.de/regional/feuilleton/th/fwfeuilleton/art83476,1643536
  3. http://rudolstadt-lokal.de/2011/08/03/aus-fur-greifenverlag/print/

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