- Alfred Beyer
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Alfred Beyer (* 24. Dezember 1885 in Woldenberg; † 9. Oktober 1961 in Ost-Berlin) war Mediziner, Beamter und sozialdemokratischer Abgeordneter in Preußen und später führender Funktionär im Gesundheitswesen der frühen DDR sowie Hochschullehrer.
Leben und Wirken
Beyer stammte aus einem bildungsbürgerlichen Elternhaus, der Vater war Richter und höherer Beamter. Nach dem Abitur in Stade studierte Beyer von 1906 bis 1911 Medizin in Jena, Göttingen und Kiel. Im Jahr 1912 folgte in Kiel die Promotion. In den Jahren 1911 und 1912 war Beyer Assistenzarzt an der Kinderklinik und am Hygienischen Institut der Universität Kiel. Anschließend arbeitete er bis 1919 als Anstaltsarzt in der Provinzial Heil- und Pflegeanstalt in Schwetz und in Neustadt in Westpreußen.
Von 1919 bis 1933 war Beyer im Staatsdienst als Referent für Irrenwesen und Gewerbehygiene zuletzt im Rang eines Ministerialrates zunächst im preußischen Wohlfahrtsministerium und später in der medizinischen Abteilung des Innenministeriums. Daneben war er Redakteur der Fachzeitschrift Medizinische Welt und Mitarbeiter der Zeitschrift für Hygiene.
Politisch war Beyer seit 1919 Mitglied der SPD und war von 1919 bis 1924 Mitglied in der preußischen Landesversammlung beziehungsweise dem Landtag.
Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft trat er 1946 der SED bei und machte im Gesundheitswesen der sowjetischen Besatzungszone und der frühen DDR erneut Karriere. Beyer war von 1945 bis 1949 in der Deutschen Zentralverwaltung für Gesundheitswesen zuletzt als Vizepräsident tätig. Außerdem war er seit 1947 Professor für Sozialhygiene an der Humboldt-Universität. Von 1949 bis 1951 war er Prorektor der Universität und ärztlicher Direktor der Charité. Außerdem war Beyer Redakteur der Zeitschrift Das deutsche Gesundheitswesen und Autor zahlreicher wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher medizinischer Schriften.
Weblinks
- Biografie von Alfred Beyer in Wilhelm Heinz Schröder: Biographien Sozialdemokratischer Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933 (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
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