- Dobiegniew
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Dobiegniew Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Lebus Landkreis: Strzelce Krajeńskie-Drezdenko Fläche: 5,69 km² Geographische Lage: 52° 58′ N, 15° 45′ O52.96666666666715.75Koordinaten: 52° 58′ 0″ N, 15° 45′ 0″ O Höhe: 58 m n.p.m Einwohner: 3169
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 66-520 Telefonvorwahl: (+48) 95 Kfz-Kennzeichen: FSD Wirtschaft und Verkehr Straße: Berlin–Danzig Schienenweg: Stettin–Posen Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 27 Ortschaften Fläche: 351 km² Einwohner: 6795
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 19 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 0806013 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Leszek Waloch Adresse: ul. Dembowskiego 2
66-520 DobiegniewWebpräsenz: www.dobiegniew.pl Dobiegniew [dɔ'bʲɛgɲɛf] (deutsch Woldenberg) ist eine Stadt in Polen. Sie liegt 46 Kilometer nordöstlich von Gorzów Wielkopolski in einer Seenlandschaft und gehört dem Powiat Strzelecko-Drezdenecki an.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Dobiegniew liegt im Norden der Wojewodschaft Lebus am westlichen Rand der Kroner Seenplatte. Im Norden der Stadt erstreckt sich der Große See. Durch die Stadt führt die Landesstraße 22 (droga krajowa 22) von Gorzów Wielkopolski nach Elbląg. Gorzów ist auch die nächstgelegene größere Stadt, 46 Kilometer westlich entfernt. Der Bahnhof der Stadt befindet sich an der Strecke Stettin–Posen.
Stadt Dobiegniew (Woldenberg)
Geschichte
In der mit Sümpfen und Seen gefüllten Niederung des Woldenberger Fließes lässt sich eine Pfahlbautenbesiedlung aus der Jungsteinzeit nachweisen. Die erste schriftliche Quelle stammt aus dem Jahre 1250, als Herzog Przemysl I. von Großpolen die Ansiedlung „Dubegneve“ dem Zisterzienserkloster in Ovinsk überließ. Es wird vermutet, dass diese an einer heute verschwundenen Befestigungsanlage entstand, die zum Schutze der Handelsstraße von Küstrin über Landsberg und Friedeberg diente, die über den Dragepass in Hochzeit (Stare Osieczno) weiter nach Schloppe und ins Landesinnere führte.
Um 1295 gelangte „Dubgnew“ an Brandenburg, Markgraf Otto mit dem Pfeil bestätigte 1297 in der Stadt den Besitz des Klosters Ovinsk. Die askanischen Markgrafen weilten mehrfach in „Dubegnewe“, 1303 wurde hier der Vertrag der vier Markgrafen mit dem Bischof Heinrich von Cammin geschlossen und 1305 war es Woldemar, der von hier dem Kloster Marienwalde eine Besitzbestätigungsurkunde ausfertigte.
Im Jahre 1313 ist „Dubegnewe“ erstmals als Stadt genannt, als die Bürger die markgräfliche Mühle für 500 Mark Silber erwarben. Jedoch dürfte das Stadtrecht schon seit dem Ende des 13. Jahrhunderts bestanden haben. 1333 ist der Name „Waldinborg“ erstmals nachweisbar, der den alten Namen binnen kurzer Zeit vollständig ablöste. Woldenberg war eine ummauerte Stadt, von der ursprünglichen Stadtbefestigung mit 37 Weichhäusern sowie mehreren Wällen und Gräben sind heute nur noch die Ruinen eines Turmes erhalten.
Zwischen 1402 und 1454 war Woldenberg als Teil der Neumark im Besitz der Deutschordensritter und wurde 1433 von den Hussiten niedergebrannt. 1455 kam die Stadt wieder zur Mark Brandenburg und erhielt die Rechte einer Immediatstadt. In dieser Zeit entstand auch die dreischiffige Stadtkirche, eine gotische Hallenkirche aus Backsteinen. 1581 war Woldenberg Schauplatz eines Hexenprozesses, bei dem fünf Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Mehrfach wurde Woldenberg durch Stadtbrände zerstört, der letzte größere brach 1710 aus. Beim Wiederaufbau wurde der Marktplatz vergrößert und die Straßenzüge nach regelmäßigem Grundriss neu gestaltet. Der Standort des Rathauses wurde von der Mitte des Marktes an dessen Ostseite verlegt. In der Stadt kreuzten sich mehrere Handelswege nach Posen, Stettin und Küstrin, was die Ansiedlung von Kaufleuten begünstigte. Daneben war das Tuchmacherhandwerk ansässig. Bis zur Stilllegung der Papiermühle im Jahre 1847 war Woldenberg auch ein Zentrum der Papierherstellung.
Durch die preußische Verwaltungsreform von 1815 wurde Woldenberg in den brandenburgischen Kreis Friedeberg eingegliedert. Im 19. Jahrhundert erfolgte die Anbindung an bedeutende Verkehrswege. Die 1829 angelegte Chaussee von Berlin nach Königsberg (Preußen), die spätere Reichsstraße 1, führte durch Woldenberg. 1847 wurde die Eisenbahnstrecke nach Stargard eingeweiht, die im Jahre 1849 noch in südöstliche Richtung bis Kreuz als Anschluss an die Ostbahn und von dort nach Posen weitergeführt wurde.
1938 wurde Woldenberg zusammen mit dem Kreis Friedeberg in die Provinz Pommern eingegliedert. Dies geschah im Rahmen einer größeren Gebietsumgliederung, die vor allem durch die Auflösung der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen bekannt ist.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde 1939 in Woldenberg das Stalag II C errichtet, das zwischen 1940 und 1941 zum Offiziersgefangenenlager Oflag II C Woldenberg mit einer Fläche von 25 Hektar erweitert wurde und bis 1945 bestand. Ein Teil der Gefangenen des Lagers wurden im Januar 1945 in mehreren Kolonnen in einem Fußmarsch nach Westen verbracht. So traf eine Gruppe von etwa 400 Gefangenen des Lagers Woldenberg im März 1945 in Murnau ein. Die im Lager Woldenberg verbliebenen etwa 4000 Gefangenen wurde am 30. Januar 1945 durch die sowjetische Armee befreit.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 fanden bei Woldenberg schwere Kämpfe statt, bei denen die Stadt zu 85 Prozent zerstört wurde. Das bedeutendste Baudenkmal, die spätgotische Stadtkirche, blieb erhalten, während große Teile der Innenstadt heute aus Grünflächen bestehen. Nach Kriegsende kam die Stadt unter polnische Verwaltung, die gesamte Einwohnerschaft wurde vertrieben und die Stadt mit Polen neu besiedelt.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahl 1801 1.721 1875 4.089 1890 4.676 1933 5.103 1939 5.344 1939 5.674 2006 3.152[3], Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Alfred Beyer (1885-1961), deutscher Mediziner und Politiker
- Friedrich Wilhelm Ahnefeld (*1924), deutscher Anästhesist und Hochschullehrer
- Jürgen Schröder (*1935), deutscher Germanist und Hochschullehrer
Gmina Dobiegniew
Allgemeines
Das Gebiet der heutigen polnischen Stadt- und Landgemeinde Dobiegniew hat eine Fläche 351 km² (einschließlich der Stadt), auf der ca. 7.500 Einwohner leben.
Gemeindegliederung
Die Gmina Dobiegniew umfasst die Ortschaften und Wohnplätze Chomętowo (Hermsdorf), Chrapów (Grapow), Czarnolesie (Kesselgrund), Derkacze (Dicking), Dębogóra (Eichberg), Głusko (Steinbusch), Grabionka (Grabershof), Grąsy (Gramsfelde), Jarychowo (Neuhütte), Kępa Zagajna (Friedrichslust), Lipinka (Jägersburg), Lubiewko (Brandsheide), Łęczyn (Lenzenbruch), Ługi (Lauchstädt), Mierzęcin (Mehrenthin), Osiek (Wutzig), Ostrowiec (Rohrsdorf), Podlesiec (Waldowshof), Radachowo (Heidekavel), Radęcin (Regenthin), Sarbinowo (Schüttenburg), Sławica (Krügergrund), Słonów (Schlanow), Słowin (Lämmersdorf), Stare Osieczno (Hochzeit) und Wołogoszcz (Wolgast).
Verweise
Literatur
- Paul van Nießen: Geschichte der Stadt Woldenberg i. N. Mit Unterstützung des Vereins für Geschichte der Neumark und der Stadt Woldenberg, Burmeister, Stettin 1893
Weblinks
Commons: Dobiegniew – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Woldenberg in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteFußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, abgerufen am 5. Januar 2008]
Städte und Gemeinden im Powiat Strzelecko-Drezdenecki
(Kreis Friedeberg (Nm.) – Driesen)Dobiegniew (Woldenberg) | Drezdenko (Driesen) | Stare Kurowo (Alt Karbe) | Strzelce Krajeńskie (Friedeberg (Neumark)) | Zwierzyn (Neu Mecklenburg)
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