Groß Glienicke

Groß Glienicke
Lage von Groß Glienicke (roter Punkt) bei Berlin und Potsdam
Karte des geteilten Berlin. Gebietsaustausch am westl. Stadtrand (gepunktete Linie) erkennbar

Groß Glienicke ist eine teilweise zu Berlin und zu Potsdam gehörende Ortslage. Im Berliner Bezirk Spandau lautet die Schreibweise Groß-Glienicke.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Groß Glienicke im Havelland wurde 1267 erstmals urkundlich erwähnt. Die Dorfkirche, ein verputzter Feldsteinbau, entstand im 13./14. Jahrhundert. Kanzel, Altaraufsatz, Patronatsgestühl und andere Ausstattungen der Kirche stammen aus der Zeit um 1680. In der Kirche befinden sich Epitaphien und Grabsteine der vormaligen Gutsherren aus der märkischen Adelsfamilie von Ribbeck. Im früheren Park des Rittergutes ließ die Familie Wollank Anfang des 20. Jahrhundert historisierende Gebäude und ein Erbbegräbnis errichten.

Ein Gebietsaustausch zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und dem Britischen Sektor Berlins (siehe auch Staaken) bewirkte, dass das Gemeindegebiet ab der Mitte des Groß Glienicker Sees 1945 zum West-Berliner Bezirk Spandau kam und nunmehr als Ortslage Groß-Glienicke zum Ortsteil Kladow gehört. Der brandenburgische Teil bestand als selbstständige Gemeinde weiter und wurde erst am 26. Oktober 2003 nach Potsdam eingemeindet.[1]

Durch den Verlauf der innerdeutschen Grenze wurden der Gutspark und seine Anlagen stark geschädigt. Die Berliner Mauer trennte die zum DDR-Bezirk Potsdam gehörige Gemeinde vom Groß Glienicker See ab. Der See war für West-Berliner ein beliebtes Freizeitziel, den Bürgern auf der anderen Seite der Mauern war selbst der Blick darauf unmöglich. Lediglich der Straßenname Seepromenade erinnerte sie daran, in der unmittelbaren Nähe eines großen Bade- und Freizeitgewässers zu leben. Die Grenze verlief in der Mitte des Sees, so dass es gelegentlich zu Grenzzwischenfällen kam.

Sehenswürdigkeiten

Gedenktafel Deutsche Teilung an der Grenze zu Berlin-Spandau

Sehenswürdigkeiten in Groß Glienicke sind:

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003

Literatur

  • Georg Dehio et al: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bezirke Berlin/DDR und Potsdam, Akademie-Verlag, Berlin 1988.

Weblinks

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