- Alfred Klotz
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Alfred Klotz (* 15. Juni 1874 in Zittau; † 10. Januar 1956 in Erlangen) war ein deutscher Altphilologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er studierte ab 1892 Klassische Philologie an der Universität Leipzig und promovierte 1896 bei Otto Ribbeck, der ihn wie auch Otto Immisch stark beeinflusste. 1905 ging er als Privatdozent an die Universität Straßburg[1] und erhielt 1911 einen Ruf auf einen Lehrstuhl an der Deutschen Karls-Universität in Prag, den er annahm. Einem weiteren Ruf auf einen Lehrstuhl nach Erlangen folgte er am 1. April 1920.[2] Im Wintersemester 1930/31 war er Rektor der Universität Erlangen[3][4] und wurde 1939 mit dem Titel eines Geheimen Regierungsrats[5] emeritiert,[1][6] blieb jedoch ordentlicher Professor und hielt weiter Vorlesungen für Latein[7].
Er verfasste im Auftrag des Geschäftsführers des Buchners Verlages, Wilhelm Ament, der versuchte, mit ideologisch angepassten Büchern die schlechte Auftragslage zu verbessern, eine Schrift über Rassen, jedoch genügte die Schrift nicht den Ansprüchen der Behörden und wurde ein Misserfolg.[8]
Ehrungen
1944 wurde Klotz von Adolf Hitler die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.[9]
Literatur
- Klaus Stiewe: Klotz, Alfred. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 126 f.
Schriften (Auswahl)
- Rassengeschichte und Vorgeschichte im Dienste nationaler Erziehung. Buchners Verlag, Bamberg 1934 (Lehrbuch für die Oberstufe, zusammen mit Rudolf Herbst)
- Livius und seine Vorgänger. Teuber, Leipzig 1940/41.
- Studien zu Valerius Maximus und den Exempla. C. H. Beck, München 1942
- Geschichte der römischen Literatur. Schöningh, Würzburg 1947
- Appians Darstellung des Zweiten Punischen Krieges : Eine Voruntersuchung z. Quellenanalyse d. 3. Dekade d. Livius. Schöningh, Paderborn 1936
Weblinks
- Literatur von und über Alfred Klotz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b Hans-Christian Harten, Uwe Neirich, Matthias Schwerendt: Rassenhygiene als Erziehungsideologie des dritten Reichs: Bio-bibliographisches Handbuch. Akademie Verlag, 2006, ISBN 3050040947 S. 414.
- ↑ Otto Stählin: Das Seminar für klassische Philologie an der Universität erlangen: Rede gehalten bei der Feier seines 150 Jährigen Bestehens, am 17. Dezember 1927. Verlag von Palm & Enke, 1928, S. 48.
- ↑ http://www.uni-erlangen.de/infocenter/uniarchiv/materialien/rektoren.shtml
- ↑ Nationale und internationale Strömungen in der römischen Literatur. Rede anläßlich der Übernahme des Rektorats gehalten am 4. Nov. 1930 von Alfred Klotz. Erlangen 1931
- ↑ Indogermanische Gesellschaft: Kratylos: Kritisches Berichts- und Rezensionsorgan Für Indogermanische und Allgemeine Sprachwissenschaft. O. Harrassowitz., 1956, S. 190.
- ↑ Gnomon. Kritische Zeitschrift für die gesamte klassische Altertumswissenschaft. 1939, Band 15. S. 592.
- ↑ Personen- und Vorlesungsverzeichnis SS 1949, S. 44.
- ↑ Hartmut Lehmann, Otto Gerhard Oexle: Nationalsozialismus in den Kulturwissenschaften. 1. Fächer - Milieus - Karrieren. Vandenhoeck & Ruprecht, 2004, ISBN 3525351984, S. 334.
- ↑ Gnomon. Kritische Zeitschrift für die gesamte klassische Altertumswissenschaft. 1944, Band 20. S. 224.
Erster Lehrstuhl: Georg Curtius (1849–1854) | Ludwig Lange (1855–1859) | Franz Hochegger (1859–1860) | Alfred Ludwig (1860–1871) | Gustav Linker (1871–1881) | Otto Keller (1881–1909) | Otto Plasberg (1909–1911) | Alfred Klotz (1911–1920) | Edgar Martini (1922–1932) | Maximilian Adler (1937–1939) | Viktor Stegemann (1943–1945)
Zweiter Lehrstuhl: Georg Bippart (1852–1883) | Carl Holzinger (1883–1921) | Siegfried Reiter (1922–1933)
Dritter Lehrstuhl: Jan Kvíčala (1861–1882) | Alois Rzach (1883–1923) | Theodor Hopfner (1923–1945)
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