- Gröbzig
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Gröbzig Stadt Südliches AnhaltKoordinaten: 51° 41′ N, 11° 52′ O51.68166666666711.87472222222277Koordinaten: 51° 40′ 54″ N, 11° 52′ 29″ O Höhe: 77 m ü. NN Fläche: 24,23 km² Einwohner: 3.034 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1. Sep. 2010 Postleitzahl: 06388 Vorwahl: 034976 Lage in Sachsen-AnhaltGröbzig ist ein Ortsteil der Stadt Südliches Anhalt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Gröbzig liegt an einem Arm der Fuhne, die in Bernburg in die Saale mündet.
Geschichte
Zur ehemaligen Stadt Gröbzig gehörten die Orte Werdershausen und Wörbzig. Am 1. September 2010 wurde Gröbzig in die Stadt Südliches Anhalt eingemeindet.[1]
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1970 3.200 2005 3.159 Politik
Letzter ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Gröbzig war Dirk Honsa, der durch die Eingemeindung das Amt als Bürgermeister verlor.
Wappen
Das Wappen wurde am 9. November 1994 durch das Regierungspräsidium Dessau genehmigt und im Landeshauptarchiv Magdeburg unter der Wappenrollennummer 62/1994 registriert.
Blasonierung: „In Silber eine schwebende rote, von zwei gezinnten Türmen flankierte Burg mit goldenem Tor und schwarzen Fensteröffnungen; auf der gezinnten Mauer ein linkshin schreitender schwarzer Bär mit goldener Krone und goldenem Halsband.“
Die Farben Gröbzigs sind Grün - Silber (Weiß).
An einem weniger bedeutenden Straßenübergang über die Fuhne entstand wahrscheinlich anstelle einer slawischen Wallanlage die 1291 zuerst genannte deutsche Burg (Castrum Grobceke) als Mittelpunkt einer 1252 zu Anhalt gehörenden Herrschaft, seit 1291 einer anhaltischen Vogtei. Der 1401 als Stadt genannte, von Zaun und Graben umgebene Ort erhielt 1465 als Flecken ein stadtrechtartiges Weichbildrecht, die Gerichtsbarkeit blieb in den Händen des landesherrlichen Amtmannes. Das Wappen von Gröbzig änderte sich mehrfach, je nachdem, an welches Fürstentum die Stadt verkauft wurde. Als Gröbzig durch Schenkung 1466 an das Erzstift Magdeburg kam, zeigte das Siegelbild einen unbewaffneten Ritter mit Hut und Helm, aber mit Richterstab, vor ihm ein Hilfesuchender. Nachdem die Stadt 1603 an die Bernburger Linie fiel, erschien deren Wappentier, ein linkshin schreitender gekrönter schwarzer Bär, im Stadtwappen. Nach Verkauf des Amtes Gröbzig an Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau erhielt das Wappen im Wesentlichen sein heutiges Aussehen.
Flagge
Die Flagge wurde am 21. Januar 1998 durch das Regierungspräsidium Dessau genehmigt.
Die Flagge ist Grün - Weiß längsgestreift. Das Wappen ist mittig auf die Flagge aufgelegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Synagoge zu Gröbzig[2] bildet mit dem Schulgebäude, dem jüdischen Gemeindehaus und dem jüdischen Friedhof ein sehr gut erhaltenes Denkmalensemble. Diese Einrichtungen wurden 1934 von der stark geschrumpften jüdischen Gemeinde dem Heimatverein der Stadt zur musealen Nutzung übertragen. So kam es, dass die Synagoge die Reichspogromnacht von 1938 unbeschadet überstehen konnte.
- Der Schlossturm ist einziges Überbleibsel des Gröbziger Schlosses, das im 8. oder 9. Jahrhundert vermutlich auf den Resten einer slawischen Wallburg errichtet worden war, und um das herum sich die Stadt Gröbzig in der Folge entwickelte. Nachdem das Schloss den 30jährigen Krieg und den Stadtbrand von 1675 ohne Schaden überstanden hatte, wurde es seit 1784 nicht mehr genutzt, sodass man ab 1809 mit dem Abbruch begann. Mit den Steinen des abgebrochenen Schlosses errichtete die jüdische Gemeinde Gröbzigs einen Friedhof am Fuße des Akazienbergs in der Nähe der „Alten Saulache“. Dieser besteht noch heute. In der Zeit der DDR wurde der Schlossturm, der im Volksmund „Mauseturm“ genannt wird, als „Station der jungen Naturforscher“ genutzt. Hier fanden in der Freizeit verschiedene Zirkel statt. So konnten sich die Schüler in Astronomie und Elektronik betätigen und weiterbilden. Dabei erhielten die Schüler tatkräftige Unterstützung von Gröbziger Lehrern. Dem Lehrer Ehrhardt ist es auch zu verdanken, dass der „Mauseturm“ nicht dem Verfall preisgegeben wurde. Seit einigen Jahren ist der Mauseturm das Domizil des Gröbziger Heimatvereins. Hier arbeiten die Mitglieder des Vereins am Aufbau von verschiedenen Ausstellungen.
Friedhöfe
- Der Jüdische Friedhof wurde während er Zeit des Nationalsozialismus geschändet und die Leichenhalle abgerissen.
- Auf dem Städtischen Friedhof erinnern Gräber an vier KZ-Häftlinge, die bei einem Todesmarsch im April 1945 ums Leben gekommen sind; einer konnte später identifiziert werden.
- Ein Gedenkstein, ursprünglich 1954 auf dem Marktplatz errichtet, erinnert an die Opfer des Faschismus.
Stadtpark
Im Gröbziger Stadtpark[3] wird seit dem 500jährigen Stadtjubiläum 1965 jährlich ein Parkfest durchgeführt.
Persönlichkeiten
- Diederich von dem Werder (1584–1657), deutscher Barockdichter, geboren im Ortsteil Werdershausen
- Eduard Zander (1813–1868), Maler, Naturforscher und Äthiopienreisender
- Heymann Steinthal (1823–1899), Philologe und Philosoph
- Leo Löwenthal (1855–1925), Heimat- und Mundartdichter
- Christian Friedrich Eilfeld, (1868–nach 1910), Erfinder der Metallspinndüse
- Aribert Grimmer (1900–1963), Theater- und Filmschauspieler
- Peter Groeger, (* 1933), Schauspieler, Regisseur
Literatur
- Otto Eckstein: Geschichte des Amtes Gröbzig und seiner Ortschaften als Beitrag zur Heimatkunde. (Serie: Beiträge zur anhaltischen Geschichte), Cöthen/Anh., Schettler, 1911
- Heinz Knobloch: Das erstaunliche Gröbzig. In: Mehr war nicht drin: Feuilletons und Fotos von Assuan bis Werneuchen. Mitteldeutscher Verlag 1979, S. 52–54
- Fritz A. Jahrmarkt u. Otto Kappes, Hrsg.: Geschichte der Stadt Gröbzig. Heimatverein Gröbzig, 2000
Einzelnachweise
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
- ↑ Museum Synagoge Gröbzig
- ↑ Schniedermann, Andreas: Stadtpark Gröbzig: Geschichte von "Klein-Wörlitz", seine Pflege und Entwicklung. Diplomarbeit Univ. Hannover, Inst. f. Grünplanung u. Gartenarch., 1995
Weblinks
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