Grünenplan

Grünenplan
Grünenplan
Gemeinde Delligsen
Koordinaten: 51° 57′ N, 9° 45′ O51.9547777777789.745172Koordinaten: 51° 57′ 17″ N, 9° 44′ 42″ O
Höhe: 172–250 m ü. NN
Einwohner: 2.493 (1. Juli 2010)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 31073
Vorwahl: 05187

Grünenplan ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und nordwestlicher Ortsteil des Fleckens Delligsen im Landkreis Holzminden, Niedersachsen. Der Ortsteil liegt in einem Talkessel des Mittelgebirgszuges Hils in waldreicher Umgebung und wird aufgrund seiner handwerklichen Geschichte auch als „Glasmacherort“ bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der braunschweigische Herzog Karl I. ließ im Zuge der von ihm verfolgten merkantilistischen Bevölkerungs- und Wirtschaftspolitik 1744 die fürstliche Spiegelglashütte „Zum Grünen Plan“ errichten, benannt nach einer örtlichen Waldwiese gleichen Namens. Aus ihr entstand das Werk Grünenplan der Deutschen Spiegelglas AG, heute zu Schott Desag AG, und ist das älteste Werk der glaserzeugenden Industrie in Niedersachsen.

Der Forst- und Oberjägermeister Johann Georg von Langen ließ 1749 mit dem „Neuen Anbau am Grünen Plan“ die erste planmäßig angelegte Arbeitersiedlung aufbauen. Unter seiner Leitung wurde 1752/1753 auch die Kunst des Spiegelgusses in Grünenplan durchgeführt.

Durch die 1774 bis 1776 aufgebaute konkurrierende Spiegelglashütte in Amelith bei Bodenfelde auf hannoveranischer Seite geriet Grünenplan in eine wirtschaftliche Krise, die fast zum Stillstand des Betriebes führte. Die Deutsche Spiegelglas AG beschäftigte 1965 noch über 1.500 Mitarbeiter im Werk in Grünenplan, während die Gemeinde 3.200 Einwohner verzeichnete.

Bedeutend war auch der Handel mit Kanarienvögeln in Grünenplan. 1860 schuf Ludwig Ruhe (1828-1888) in der Gemeinde das Standbein für seine weltbekannte Tierhandlung. 1866 bis 1869 gründete das Unternehmen bereits Niederlassungen in Lima, New York (Manhattan) und London. [1] 1882 erfolgte der Umzug nach Alfeld in die Kalandstraße. Später fortgeführt von Hermann Ruhe und Hermann Ruhe jr. bis 1993 die Firma in Alfeld in Konkurs ging.

Grünenplan wurde am 1. März 1974 im Zuge einer Gebietsreform mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Delligsen, Ammensen, Kaierde und Varrigsen sowie Hohenbüchen ein Ortsteil des Flecken Delligsen.

Sehenswürdigkeiten

In Grünenplan sind mit dem Erich-Mäder-Glasmuseum und dem Glasmacherhaus zwei Glasmuseen zu besichtigen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

chronologische Sortierung nach Geburtsdatum

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.alt-alfeld.de/ausfuehrliches/tierhandlungruhe/index.html

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