- Guanidinium
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Strukturformel Allgemeines Name Guanidin Andere Namen - Iminoharnstoff
- Aminomethanamidin
- Carbamidin
Summenformel CH5N3 CAS-Nummer 113-00-8 Kurzbeschreibung farblose, hygroskopische Kristalle [1] Eigenschaften Molare Masse 59,07 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt Siedepunkt Zersetzung
Löslichkeit Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung unbekannt R- und S-Sätze R: ? S: ? LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Guanidin ist eine organische Base (nicht zu verwechseln mit dem Nukleosid Guanosin). Guanidin kann als Amidin der Carbamidsäure aufgefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Viele Naturstoffe sind Guanidinderivate, darunter so wichtige wie die proteinogene Aminosäure Arginin, das Kreatin bzw. das Kreatinin. Die Guanidinderivate Arginin und Argininosuccinat spielen eine wichtige Rolle im Harnstoffzyklus und damit bei der Entgiftung des durch Stoffwechselprozesse gebildeten Ammoniaks.
Gewinnung und Darstellung
Es kann z. B. durch Schmelzen von Harnstoff oder Dicyandiamid mit Ammoniumnitrat hergestellt werden.
Chemische Eigenschaften
Aufgrund der mesomeriestabilisierenden Wirkung der drei Aminogruppen im Guanidinium-Kation C(NH2)3+ (durch Aufnahme eines H+) gehört Guanidin zu den stärksten organischen Basen, ähnlich stark wie ein Alkalihydroxid. Sein pKB-Wert beträgt 0,30.[3] Es bildet mit Säuren Guanidinum-Salze, z. B.
- Guanidiniumchlorid
- Guanidiniumthiocyanat
- Guanidiniumnitrat
- Guanindiniumcarbonat
Derivate
- Guanidin-Derivate werden zur Herstellung von Flammschutzmitteln und Harzen verwendet.
- Vom Guanidin leitet sich eine Reihe von Sprengstoffen ab, so z. B.:
- Guanidiniumnitrat
- Nitroguanidin
- Aminoguanidiniumnitrat
- Tetrazen
- Eine Reihe von Derivaten des Guanidins hat einen extrem süßen Geschmack, bis zur 200.000-fachen Süßkraft der Saccharose. Sie gehören damit zu den süßesten bisher bekannten Verbindungen.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007.
- ↑ Guanidin bei ChemIDplus
- ↑ H. R. Christen, F. Vögtle: Organische Chemie - Von den Grundlagen zur Forschung. 2. Auflage, S. 425, Otto Salle Verlag, Frankfurt a. Main 1996, ISBN 3-7935-5398-1.
- ↑ H.-D. Belitz et al.: Lehrbuch der Lebensmittelchemie. 5. Aufl., Springer, Berlin u. a. 2001. S. 433.
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