- Gustavo (Maler)
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Gustavo (* 1939 in Cartagena, Spanien) ist der Künstlername des spanischen Malers Gustav Peñalver Vico. Der Künstler lebt und arbeitet auf seinem Landsitz bei Capdepera auf Mallorca.
Inhaltsverzeichnis
Beginn des Künstlerischen Schaffens
1944 zog die Familie nach Mallorca, wo Gustav frühzeitig mit der Malerei begann. Künstlerisch ließ er sich von dem Maler Joan Miró beeinflussen, er gibt aber auch an, dass die Musik von Jimi Hendrix, Jacques Brel und Udo Lindenberg, sowie Filme z.B. von Woody Allen oder Federico Fellini ihn inspirieren. Ab 1963 arbeitete er in den großen europäischen Städten Barcelona, Paris und Brüssel. Er unterzeichnete Verträge mit den Galerien Sala Pelaires in Palma de Mallorca und Layentana in Barcelona. Da er mit seiner Kunst die politische Situation in Spanien während der Franco-Diktatur anprangerte, wurden einige seiner Werke von den faschistischen Machthabern zerstört.
Gustavos Wirken in Deutschland
Freunde brachten ihn 1971 durch eine Einladung zu den „Berliner Festwochen“ in Sicherheit. 1976 siedelte er ganz nach Berlin um. Zwischen 1976 und 1990 arbeitete der Spanier im Kunsthaus Bethanien in Berlin-Kreuzberg, wo seine kleinformatigen Ölbilder und andere Kunstwerke in mehreren Ausstellungen gezeigt werden konnten. 1977 entstanden erste Kontakte zu Galeristen in den USA, unter anderem erhielt er einen Vertrag mit der Galerie Judith Posner in Milwaukee. Es folgten Ausstellungen in Los Angeles, Washington, Milwaukee, New York und Las Vegas.
Soziales Engagement
1998 begann sein bis heute andauerndes Engagement für die Mukoviszidose-Stiftung der ehemaligen Bundespräsidentengattin Christiane Herzog „Künstler helfen”, für das er Anfang des 21. Jahrhunderts von der Stiftung geehrt wurde. Mittlerweile sind auch andere Künstler seinem Beispiel gefolgt. Bei Versteigerungen zu Gunsten der Stiftung, die durch den Lions-Club Berlin erfolgen, wird ein Vielfaches des Verkaufswertes erzielt.
Stilistik und Vielfalt der Werke
Besonders in Deutschland ist Gustavo als wichtiger zeitgenössischer spanischer Künstler bekannt. Charakteristisches Merkmal seiner Malerei sind die farbenprächtigen skurrilen Gestalten, die er in absurden und komischen Situationen auf die Leinwand bannt. Dabei kommt er mit seinem Stil dem Surrealismus nah. Auch die poetischen Bildtitel bilden nahezu einen eigenen Kunststil, wie zum Beispiel „Antiklerikaler und empfindsamer Buchhalter mit Mittelscheitel“ und „Glückliche Familie tanzt täglich fünf Minuten über den mallorquinischen Alpen“.
Gustavo gestaltet auch Wandteppiche, Skulpturen, Porzellan und Grafiken. Als Durchbruch für seine internationale Karriere gilt die Retrospektive von 1986 in der Bonner Redoute unter der Schirmherrschaft des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher. Im selben Jahr nahm er an der Sonder-Edition „Künstler für UNICEF” teil. 1987 fand die Retrospektive „10 Jahre in Berlin” im Rathaus Tempelhof in Berlin statt. Hier lernte er den späteren Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit kennen, der im Laufe seiner Amtszeit Gustavos Berliner Ausstellungen eröffnete.
Im Jahr 1998/1999 entwarf Gustavo im Auftrag einer Wohnungsgesellschaft ein mehrfarbiges Puzzle-Bild in einfachen Formen und Farben, das als großes Fassadenkunstwerk auf ein frisch saniertes Doppelhochhaus im Berliner Bezirk Lichtenberg übertragen wurde. Das gesamte Gebäude ist unter dem Namen Gustavo-Haus bekannt geworden und wird in touristischen Führern für Berlin als größtes Kunstwerk Europas besonders ausgewiesen.
Auch für ein Hotel im Bezirk Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg entwarf Gustavo das Interieur.[1] 2003 erschien das Rosenthal-Coffee-Art-Set „Gustavo“.
Wichtige Ausstellungen
- 1989: „Hommage à Brel”, Galerie Rudolf Schoen (Berlin)
- 1992: „Hommage à Fellini”, Galerie Hesselbach (Berlin),
- 1994: Retrospektive „30 Jahre im Farbrausch”, Galerie Hesselbach (Berlin)
- 1996: Ausstellung in der Big Villa (Potsdam)
- 1998: „Hinterm Horizont ist das Mittelmeer” (inspiriert durch den deutschen Sänger Udo Lindenberg), Zitadelle Spandau (Berlin)
- 2000: „Farben der Erinnerung”, Haus der Commerzbank am Brandenburger Tor (Berlin), unter der Schirmherrschaft des ZDF
- 2001: „Farben der Erinnerung”, ZDF-Sendezentrum (Mainz)
- 2002: Stiftung Matthias Kühn (Palma de Mallorca); nach Jahrzehnten erstmals stellte Gustavo wieder auf Mallorca aus
- 2004: „Von Leinwand zu Leinwand“, Haus der Commerzbank (Berlin)
- 2004: „Träume in Farbe“, Stiftung Peter Maffay (Pollensa/ Mallorca)
- 2004: „Die Farben der Lebensfreude“, Galerie Kunst-Wort (Frankfurt a. M.)
- 2005: große Retrospektive unter der Schirmherrschaft von Daimler Chrysler (Sindelfingen).
- 2006: „Über Farben fliegend“, Palazzo Farnese (Berlin)
- 2006: „Volando sobre colores“, Galeria Art Estació (Manacor/Mallorca)
- 2009 (Herbst): Retrospektive anlässlich seines 70. Geburtstages im Sendezentrum des Senders rbb
Insgesamt umfasst Gustavos Werk bereits mehr als 35.000 Objekte, davon ca. 4.000 Ölbilder. Er blickt auf über 100 Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zurück (Stand 2008).[1]
Quellen
- Lichtenberg bekennt Farbe - das Gustavo-Haus ist fertig, Artikel im Berliner Abendblatt vom 6. Oktober 1999
- Informationen zu Gustavo und dem Gustavo-Haus in einer Datenbank über spanische Künstler
- Webseite Gustavo, mit Biografie und Infos zum Schaffen
- Die anderen Farben, Katalog Gustavo, erschienen anlässlich seines 70. Geburtstages, Texte von Bettina Neumann, Stieftochter und Biografin
Nachweise
Kategorien:- Spanischer Maler
- Geboren 1939
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