Günsche

Günsche

Otto Günsche (* 24. September 1917 in Jena; † 2. Oktober 2003 in Lohmar, Nordrhein-Westfalen) war SS-Sturmbannführer und persönlicher Adjutant Adolf Hitlers.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach der Oberrealschule trat Günsche als 16-jähriger freiwillig in die Leibstandarte Adolf Hitler ein und wurde SS-Mitglied (Nr. 257.773).[1] Seit 1935 war er außerdem Mitglied der NSDAP.[1] Als Mitglied des „Führerbegleitkommandos“ kam er 1936 erstmals in die unmittelbare Nähe Adolf Hitlers. Es folgten die Ausbildung in der SS-Junkerschule in Bad Tölz und der Fronteinsatz in der Waffen-SS. Im Januar 1943 wurde Günsche persönlicher Adjutant Hitlers, vorerst noch vertretungsweise. Nach einem erneuten halben Jahr an der Front stieg Günsche am 6. Februar 1944 zum offiziellen persönlichen SS-Adjutanten auf. Am 20. Juli wurde SS-Hauptsturmführer Otto Günsche, ebenso wie Hitlers Luftwaffenadjutant Nicolaus von Below beim Attentat auf Hitler leicht verletzt. Mitte Januar 1945 begleitete er Adolf Hitler in den Berliner Führerbunker und war bei Hitlers letztem Frontbesuch Anfang März 1945 an der Oder dabei. Nach Adolf Hitlers Tod verbrannte Otto Günsche u. a. die Leiche Hitlers im Garten der Reichskanzlei.

Danach verließ der damals 27-jährige Günsche den Führerbunker am Abend des 30. April 1945 gemeinsam mit Hitlers erster Privatsekretärin Gerda Christian. Nach Schilderung Günsches waren beide von der zerbombten Reichskanzlei aus, unter Beschuss der in Berlin kämpfenden sowjetischen Soldaten, durch U-Bahnschächte unterirdisch bis zum Bahnhof Friedrichstraße vorgedrungen.

Dort trennten sich die Wege der langjährigen Weggefährten in Hitlers Mannschaft. Günsche geriet in mehrjährige sowjetische Gefangenschaft. 1955 wurde er an die DDR überstellt.[1] Nachdem er im Mai 1956 aus dem DDR-Zuchthaus Bautzen entlassen worden war, floh er in die BRD. Gerda Christian hatte sich von Berlin aus nach Bayern abgesetzt. Dort wurde sie von der US-Militärpolizei verhaftet und verhört. Günsche und Gerda Christian fanden später im Rheinland in Wirtschaftsunternehmen Arbeit und blieben in ständigem Kontakt.

Günsche lebte in den letzten Jahren als Witwer zurückgezogen in Nordrhein-Westfalen. Bei der Feier seines 86. Geburtstages erklärte Günsche nach Angaben aus seinem Freundeskreis, er fühle sich „den Umständen entsprechend sehr wohl“. Acht Tage später starb er in seinem Haus in Lohmar bei Bonn. Der Leichnam wurde eingeäschert. Es werde eine Seebestattung im engsten Familienkreis erfolgen, hieß es. Günsche, der bis zuletzt ein Anhänger Hitlers blieb, hinterließ zwei Söhne und eine Tochter.

Literatur

  • Henrik Eberle, Matthias Uhl: Das Buch Hitler – Geheimdossier des NKWD für J.W. Stalin. Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2005

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 205.

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