- Günter Behnisch
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Günter Behnisch (* 12. Juni 1922 in Lockwitz bei Dresden; † 12. Juli 2010 in Stuttgart) war ein deutscher Architekt und Professor für Architektur. Weltweite Bekanntheit erlangte er durch den Bau des Münchner Olympiageländes (1967–1972).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Günter Behnisch wuchs zunächst in Dresden auf. 1934 zog seine Familie mit ihm als 12-Jährigem nach Chemnitz um. Noch keine 18 Jahre alt, wurde er 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Während des Zweiten Weltkriegs war Behnisch U-Boot-Kommandant und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. 1947 kehrte er von England nach Deutschland zurück, wo er von 1947 bis 1951 an der Technischen Hochschule Stuttgart Architektur studierte. Anschließend arbeitete er von 1951 bis 1952 im Architekturbüro von Rolf Gutbrod in Stuttgart.
1952 gründete Behnisch in Stuttgart sein eigenes Büro, das er bis 1956 mit Bruno Lambart betrieb. 1966 wurde die Architektengruppe Behnisch & Partner gegründet, die Behnisch unter wechselnden Namen jeweils mit einem oder mehreren Partnern führte. Das Büro besteht bis heute. 1989 gründete sein Sohn Stefan Behnisch ein Zweigbüro in Stuttgart, das 1991 eigenständig wurde und inzwischen unter dem Namen Behnisch Architekten weltweit agiert. Von 1967 bis 1987 war Günter Behnisch ordentlicher Professor für Entwerfen, Industriebau und Baugestaltung an der Technischen Universität Darmstadt sowie gleichzeitig Direktor des dortigen Instituts für Normgebung.
1982 wurde Behnisch Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und 1984 zum Ehrendoktor der Universität Stuttgart ernannt. 1996 wurde er zum Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste berufen, deren Klasse Baukunst er bis 2000 leitete.
Günter Behnisch war verheiratet und hatte zwei Töchter und einen Sohn. Er starb nach langwieriger Krankheit im Alter von 88 Jahren in Stuttgart.
Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
- 1972 Großer Architekturpreis des Bundes Deutscher Architekten (BDA)
- 1982 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin
- 1984 Ehrendoktorwürde der Universität Stuttgart
- 1993 Hans-Molfenter-Preis der Stadt Stuttgart
- 1996 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste
- 1997 Bundesverdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2008 Deutscher Kritikerpreis (Ehrenpreis)
Werk
Günter Behnisch galt als einer der wichtigsten Vertreter der modernen Architektur in Deutschland und als „Verfechter des demokratischen Bauens ohne jede Status- und Machtsymbolik“, er wurde als „Baumeister der Demokratie“ bezeichnet. Die von ihm geschaffenen Gebäude, bei denen er „Freiheit in gläsern-luftige Formen“ brachte, prägten das Bild der Bundesrepublik Deutschland in der Welt. Hierzu trug insbesondere das von der Architektengruppe Olympiapark im Büro Behnisch & Partner anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 von 1967 bis 1972 erstellte Olympiagelände in München bei, wo das von Frei Otto für die Weltausstellung 1967 in Montreal konzipierte „schwebende Dach“ weiterentwickelt wurde. Bekannt wurde das Büro auch mit dem Auftrag des 1992 fertiggestellten neuen Plenarsaal des Deutschen Bundestags in Bonn (heute Teil des Bonner Bundeshauses) bei. Für das gemeinsam mit Frei Otto entwickelte Münchener Olympiastadion wurde Behnisch weltberühmt.[1][2]
Film
- Die Schönheit der Transparenz – der Architekt Günter Behnisch. Regie: Joachim Haupt, Sabine Pollmeier; Deutschland 1996.
Weblinks
Commons: Günter Behnisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Günter Behnisch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Prof. Dr.-Ing. h. c. Günter Behnisch. In: archINFORM.
- Website – Behnisch Architekten
- Günter Behnisch auf uboat.net (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Architekt des gläsernen Deutschlands. Spiegel Online, 12. Juli 2010, abgerufen am 13. Juli 2010.
- ↑ Katrin Voermanek: Häuser für eine humane Gesellschaft. Stuttgarter Zeitung, 13. Juli 2010, abgerufen am 13. Juli 2010.
Kategorien:- Architekt der Moderne
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