HHA Typ DT5

HHA Typ DT5
Hamburger Hochbahn AG
Typ DT5
DT5
Anzahl: 67 (bis 2015)
Hersteller: Alstom LHB / Bombardier
Baujahr(e): 2009–2013 (vorerst, Planungen bis 2015)
Achsformel: Bo’+(1A)’(A1)’+Bo’
Bauart: Dreiteiliges U-Bahn-Fahrzeug
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Länge: 39,7 m
Höhe: 3,37 m
Breite: 2,6 m
Leermasse: ca. 52,5 t (nicht endgültig, da Änderung der Ausstattung möglich)
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Stundenleistung: 6 × 135 kW = 810 kW
Stromsystem: 750 V DC
Stromübertragung: seitliche, von unten bestrichene Stromschiene
Anzahl der Fahrmotoren: 6
Antrieb: wassergekühlte Drehstrom-Fahrmotoren
Kupplungstyp: Scharfenbergkupplung
Sitzplätze: 3 × 96 = 288
Stehplätze: 3 × 128 = 384

Der Doppeltriebwagen 5 (DT5) ist ein U-Bahn-Fahrzeug, das von der Hamburger Hochbahn AG (HHA) voraussichtlich ab Sommer 2012 im Fahrgastbetrieb eingesetzt werden sollen. Bis 2015 sollen insgesamt 67 Einheiten geliefert werden, die die verbleibenden Fahrzeuge der Typen DT2 und DT3-E ersetzen sollen. Die Gesamtkosten belaufen sich nach Angaben der Hochbahn auf 240 Millionen Euro[1].

Die erste fertiggestellte Einheit erhielt die Fahrzeugnummer 301 und wurde am 4. März 2010 im Herstellerwerk in Salzgitter der Presse vorgestellt. Anschließend wurde sie für eingehende Erprobung, Einstellung der Komponenten und Abnahme nach Hennigsdorf überführt. Bis Sommer 2012 sollen zunächst sieben Einheiten in Dienst gestellt werden[2].

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der DT5 besitzt Ähnlichkeit zum DT3
Innenraum des DT5-Musterzuges

Konstruktion

Mit dem DT5 beschafft die Hochbahn nach dem vierteiligen DT4 wieder dreiteilige Fahrzeuge mit einer Länge von 39,7 m. Der mittlere Fahrzeugteil hat zwei Drehgestelle, die Endwagen haben nur ein Enddrehgestell und sind jeweils auf den Mittelwagen aufgesattelt. Die Drehgestelle der Endwagen sind angetrieben und jeweils die zur Fahrzeugmitte zeigenden Radsätze der Drehgestelle des Mittelwagens.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Hochbahn werden die einzelnen Fahrzeugeinheiten durchgängig begehbar sein.

Ausstattung

Für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle wird mehr Platz als in den bisherigen Fahrzeuggenerationen angeboten; deswegen sind erstmals seit dem Typ DT1 wieder Längssitze vorgesehen. Diese befinden sich im Bereich der Wagenübergänge. Weiterhin verfügt der DT5 über erweiterte Fahrgastinformationssysteme, Videoüberwachung, Notrufeinrichtungen und Klimaanlage. Weiterentwickelte luftgefederte Drehgestelle sollen die Laufruhe erhöhen. Die Brandschutzmaßnahmen übersteigen die zurzeit gesetzlich verbindlichen Anforderungen. Der DT5 ist zusätzlich zu den Sprinkleranlagen, die bereits beim DT4 vorhanden sind, mit Sprinkleranlagen mit Temperaturfühlern an den E-Schränken ausgestattet.

Neu ist auch, dass die Türen selbsttätig schließen, wenn sich keine Fahrgäste in ihrer Nähe aufhalten. Hierdurch wird unter anderem der Energieeinsatz für Heizung bzw. Kühlung des Fahrgastraumes reduziert.

Umweltaspekte

Die Fahrzeuge bestehen laut Hochbahn zu fast 95 % aus recyclingfähigen Materialien. Auf eine Lackierung der Außenhaut konnte durch die Edelstahl-Beplankung verzichtet werden, wodurch auch eine einfachere Reinigung ermöglicht und das Gewicht des Fahrzeugs reduziert wird.

Wie schon beim Typ DT4 wird beim Bremsvorgang Energie in das Stromnetz zurückgespeist. Bei einem Tempo von 60 km/h darf ein Schalldruckpegel LpA von 77 dB nicht überschritten werden.

Design

Das Design des Fahrzeugs wurde vom Tübinger Büro Tricon Design entwickelt und greift sowohl Merkmale der Vorgängergeneration DT4 als auch der älteren Baureihe DT3 auf. An den DT4 erinnert insbesondere das kantige Design mit dem mittig auskragenden Wagenkasten. Augenfälliger sind jedoch die Parallelen zum DT3, so verfügt der DT5 durch den Verzicht auf eine Lackierung ebenfalls über eine silberfarbene Außenhaut, verwandt sind ebenfalls die roten Türbereiche und der rote Fahrzeugkopf. Anders als beim DT3 sind jedoch nicht die gesamten Türen, sondern lediglich die oberen Türbereiche und der darüberliegende Bereich des Fahrzeugdaches rot gehalten, das Rot am Fahrzeugkopf ist lediglich als umlaufender Rahmen ausgebildet.

Das Interieur ist in Beige- und Grautönen gehalten, die Sitzbezüge entsprechen in ihrer Farbigkeit dem von der Hochbahn künftig in allen Fahrzeugflotten verwendeten Burgunderrot.

Zur Begutachtung der Planung wurde 2009 ein Mock-up hergestellt, anhand dessen weitere Designänderungen erarbeitet wurden.

Einsatz

Station Überseequartier in der HafenCity im Rohbau

Voraussichtlich ab September 2012 soll der DT5 auf der dann eröffneten Linie U4 verkehren. Sobald genügend Züge zur Verfügung stehen sollen die Fahrzeuge auch auf der U3 eingesetzt werden. Dabei soll eine Konfiguration aus zwei Einheiten benutzt werden, da die Bahnsteige auf dieser Linie mit lediglich 90 m wesentlich kürzer als die übrigen Bahnsteige des Netzes (125 m) sind. Dadurch kann dann auf der U3 der Einsatz der letzten DT4-Kurzzüge zu den Hauptverkehrszeiten beendet werden. Hier sollen sie auch nach und nach die DT3 und die letzten 15 DT2 ersetzen.

Linie U4

Die U4 verbindet das bestehende Schnellbahnnetz mit der HafenCity, einem prominenten Stadtentwicklungsprojekt südlich der bestehenden Hamburger Innenstadt an der Elbe. Die Linie teilt sich den Großteil ihrer Strecke mit der bestehenden U2 und erschließt die HafenCity mit zwei neuen Stationen. Alle Stationen der U4 haben eine einheitliche Bahnsteiglänge von 125 m, wodurch der Einsatz von 9-Wagen-Konfigurationen (120 m Länge) des DT5 möglich ist. Zunächst soll auf der Linie ein 10-Minuten-Takt angeboten werden, bei Großveranstaltungen ein bis zu 2½-Minuten-Takt. Bei entsprechender Entwicklung der Nachfrage ist eine dauerhafte Taktverdichtung auf den im übrigen Netz üblichen 5-Minuten-Takt möglich. Eine solche Taktverdichtung erforderte die Beschaffung zusätzlicher Fahrzeuge. So lange noch nicht genügend Fahrzeuge zur Verfügung stehen und später bei Großveranstaltungen soll der Betrieb auch durch DT4-Fahrzeuge in 8-Wagen-Konfiguration bewältigt werden.

Historische Planungen

Bereits Anfang der 1980er Jahre gab es im Rahmen der Planungen für die ursprüngliche Linie U4 zwischen Lurup, Altona und Winterhude Überlegungen für einen neuen Fahrzeugtyp, der anstelle der technisch zu diesem Zeitpunkt bereits überholten Typen DT2 und DT3 auf der Linie eingesetzt werden sollte. Die damaligen Pläne besaßen größere Ähnlichkeit mit dem DT5 als mit dem DT4, der als nächste Fahrzeuggeneration eingeführt wurde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemeldung: HOCHBAHN - Hamburgs neue U-Bahn – der DT5
  2. Sicherer und sparsamer: Die neue U-Bahn für Hamburg, Hamburger Abendblatt, 25. Februar 2011

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