HMCS Kootenay

HMCS Kootenay
Decoy Royal Navy Royal Canadian Navy
Technische Daten
Schiffstyp: Zerstörer
Verdrängung: 1.375 ts Standard
1.890 ts Maximal
Länge: 100,28 m
Breite: 10,06 m
Tiefgang: 3,78 m
Antrieb: 3 Admirality-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
36.000 PS (26.460 kW)
Treibstoffvorrat: 473 t Heizöl
Geschwindigkeit: 36 kn (66,7 km/h)
Reichweite: 5.870 sm bei 15 kn
Besatzung: 145
Bewaffnung: 4 × 4,7-Zoll-Geschütze (4*1)
1 × 3-Zoll-Flak
8 × 0,5-Zoll-Flugabwehr-MGs (2*4)
8 × 21-Zoll-Torpedorohre (2*4)
60 Wasserbomben

HMS Decoy (H73) war ein Zerstörer der D-Klasse der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg.

Das Schiff lief am 7. Juni 1932 als Teil einer Klasse von acht Zerstörern bei Thornycroft in Woolston, Southampton, vom Stapel. In Dienst gestellt wurde es am 4. April 1933.

Zusammen mit ihren Schwesterschiffen bildete HMS Decoy die 1. Zerstörerflottille, die zunächst der Mittelmeerflotte zugeordnet war. Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die Schiffe in Hongkong stationiert. Sie wurden dann jedoch ins Mittelmeer zurückbeordert.

In der ersten Hälfte des Jahres 1940 wurde HMS Decoy im Indischen Ozean und im Roten Meer als Eskorte für Truppentransporter eingesetzt. Wieder zurückgekehrt, wurde das Schiff zu einer groß angelegten U-Jagd-Operation im östlichen Mittelmeer befohlen, an der fast alle einsatzbereiten Zerstörer der britischen Mittelmeerflotte beteiligt waren.

Im Folgemonat nahm der Zerstörer an der Seeschlacht bei Punta Stilo teil; er wurde danach in der Ägäis eingesetzt. Auch bei dem Angriff auf Tarent deckte HMS Decoy Kreuzer, Schlachtschiffe und Flugzeugträger der Royal Navy.

Anfang 1941 nahm der Zerstörer, nunmehr Teil der 10. Zerstörerflottille, als Eskorte an einem der Malta-Geleitzüge teil. Bei der Evakuierung des griechischen Festlandes im April 1941 (Operation Demon) und, einem Monat später, der Luftlandeschlacht um Kreta war das Schiff im Dauereinsatz. Dabei wurde HMS Decoy am 29. Mai 1941 durch einen Bombentreffer vor Kreta beschädigt. Jedoch war das Schiff schon im folgenden Monat wieder im Einsatz bei der Besetzung von Syrien.

Gegen Ende des Jahres war der Zerstörer am Ersten Seegefecht im Golf von Syrte beteiligt. Bei einem Bombenangriff auf den Hafen von Valletta am 12. Februar 1942 erlitt er wiederum Schäden, als der in der Nähe liegende Zerstörer HMS Maori nach einem Volltreffer explodierte. In der Folgezeit wurde das Schiff der British Eastern Fleet in Trincomalee, Ceylon, zugewiesen. Bei der japanischen Attacke im Indischen Ozean wurde es als Deckung für die Gruppe 2, die aus den langsameren Einheiten der Flotte bestand, eingesetzt.

Mitte April 1943 wurde der Zerstörer an die Royal Canadian Navy abgegeben, die ihn in HMCS Kootenay umbenannte. Er wurde nunmehr zur Sicherung von Nordatlantik-Konvois verwandt.

Im Sommer 1944 lag der Einsatzschwerpunkt dann im Ärmelkanal und in der Biskaya, wo der Zerstörer deutsche U-Boote und Vorpostenboote jagte. Dabei gelang es, am 7. Juli 1944 gemeinsam dem Zerstörer HMCS Ottawa und der Korvette HMS Statice das deutsche U-Boot U 678 südwestlich von Brighton zu versenken. Zwei weitere Versenkungen folgten am 18. und 20. August, als in Zusammenarbeit mit den Zerstörern HMCS Ottawa und HMCS Chaudiere die U-Boote U 621 und U 984 nordwestlich von La Rochelle bzw. westlich von Brest versenkt werden konnten.

Vom Jahresende bis zum Kriegsende war HMCS Kootenay in kanadischen Gewässern eingesetzt. Das Schiff wurde dann im Oktober 1945 außer Dienst gestellt und drei Monate später verschrottet.

Literatur

  • M. J. Whitley: Destroyers of World War Two. Arms and Armour Press, London 1988, ISBN 0853689105

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