- Hagen-Arnsberg
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Die Herren von Hagen-Münzenberg (nach Hagen = Hayn = Burg Hayn, Dreieichenhayn) waren Reichsministeriale, die vorwiegend in der Wetterau und südlich von Frankfurt begütert waren.
Den Saliern treu ergeben, verstanden sie es, ihre Berechtigungen und Rechtstitel zu landeshoheitlichen Rechten zu verdichten. Eberhard von Hagen, ein enger Vertrauter des Kaisers Heinrich IV., war der erste Vogt der Dreieich. Seine Erben wurden Reichskämmerer.
Die Herren von Hagen verwalteten als kaiserliche Dienstmannen und Vögte im Hochmittelalter von der Burg Burg Hayn in Dreieichenhain aus den Reichsforst und Wildbann Dreieich. Die Burg Hayn wurde bis 1180 zur Reichsburg ausgebaut.
Mitte des 12. Jahrhunderts erwarb Konrad II. von Hagen-Arnsberg im Tausch vom Kloster Fulda den Münzenberg in der Wetterau, seinerzeit „Minzinberch“ genannt, da er von Minze überwuchert war. Dort wurde um 1160 unter seinem Sohn, Kuno I. von Hagen-Münzenberg (* 1151; † 1212), eine Burg errichtet. Zugunsten dieser Burg Münzenberg gab er die Burg Arnsburg auf und stiftete sie im Jahr 1174 den Zisterziensern, die sich im benachbarten Kloster Arnsburg niederließen. Kuno I. nannte sich ab etwa 1165 nach seinem neuen Stammsitz von Münzenberg“.
Sein Sohn, Kuno II. von Münzenberg, verlor 1217 – wohl aufgrund einer feindlichen Erstürmung – die Burg und die damit verbundenen Rechte. Sein Bruder, Ulrich I., folgte ihm als Burgherr, wurde aber 1240 von seinem Sohn, Kuno III. von Münzenberg, von der Burg vertrieben und starb bald darauf.
Nach dem Tod Kunos III. im Jahr 1244 fiel die Burg an dessen Bruder, Ulrich II. von Münzenberg. Er löste 1252 das Benediktinerkloster Patershausen, ein Eigenkloster der Herren von Münzenberg, auf und besetzte es mit Nonnen des Zisterzienserordens neu. Die erste Äbtissin der neuen Gemeinschaft war seine Schwester, Lucardis von Münzenberg.
Mit dem Tod Ullrichs II. erlosch das Geschlecht derer von Münzenberg im Jahre 1255 im Mannesstamm, es kam zur sogenannten "Münzenberger Erbschaft". Erben waren seine weltlich gebliebenen Schwestern, die mit Adeligen der Umgebung verheiratet waren:
- Adelheid, mit Reinhard I. von Hanau. 1458 wurde die Grafschaft Hanau geteilt, und um die beiden Hanauer Teilgrafschaften unterscheiden zu können, wurde der nördliche Teil, zu dem auch Münzenberg gehörte, seit 1496 offiziell als Grafschaft Hanau-Münzenberg bezeichnet, womit der alte Familienname weiter lebte.
- Isengard, mit Graf Philipp I. von Falkenstein. Er brachte durch Kauf und Tausch den größten Teil des Besitzes aus der Münzenberger Erbschaft an sich.
- Mechtild, mit Engelhard von Weinsberg.
- Irmengard, mit Konrad von Weinsberg.
- Hedwig, mit Heinrich von Pappenheim.
- Agnes, mit Konrad von Schöneberg.
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