- Hainichen-Rossweiner Eisenbahn-Gesellschaft
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Roßwein–Hainichen–Niederwiesa Kursbuchstrecke (DB): 516 Streckennummer: 6620; sä. RW Streckenlänge: 37,49 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 14 ‰ Minimaler Radius: 290 m Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h Legendevon Coswig 0,00 Roßwein nach Döbeln 1,20 Brücke Goldbornstraße 1,70 Brücke Wannesiedlung 5,42 Grunau (Sachs) (ehem. Bf.) 5,45 Anschluss Grunau Papierfabrik 9,30 Böhrigen 12,00 Anschluss Hartsteinwerk Berbersdorf 12,35 Berbersdorf 17,04 Kratzmühle 19,00 Anschluss Ziegelwerk Hainichen 19,92 Hainichen 26,32 Dittersbach (b Frankenberg/Sachs) 28,29 Viadukt Lützeltal (104 m) 29,09 Frankenberg (Sachs) 30,18 Frankenberg (Sachs) Süd (ehem. Gunnersdorf) 32,62 Tunnel Harrassprung (86 m) 33,89 Braunsdorf-Lichtenwalde (ehem. Bf.) 34,64 Viadukt Braunsdorf (255 m) 34,82 Zschopaubrücke (109 m) 36,55 Viadukt Niederwiesa (181 m) von Dresden 37,49 Niederwiesa nach Chemnitz Die Bahnstrecke Roßwein–Niederwiesa ist eine Nebenbahn in Sachsen. Sie führt von Roßwein durch das Striegistal über Hainichen und Frankenberg nach Niederwiesa, wo die Strecke mit der Einmündung in die Trasse der Hauptbahn Dresden–Werdau endet. Seit 2004 befindet sich lediglich noch der 16,8 km lange Abschnitt zwischen Niederwiesa und Hainichen in Betrieb.
Geschichte
Am 1. März 1869 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Niederwiesa und Hainichen als Abzweig der Hauptbahn zwischen Chemnitz und Dresden durch die Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen eröffnet. Anfänglich verkehrten lediglich rund zwei bis drei Züge täglich.
Die 1872 gegründete Hainichen-Rossweiner Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete am 15. August 1874 eine 17 Kilometer lange Neubaustrecke von Hainichen nach Roßwein an der Bahnstrecke Borsdorf–Coswig der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie. Sie ging am 10. August 1876 in das Eigentum der Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen über, die von Anfang an den Betrieb geführt hatte.
Der im Harrasfelsen gelegene Harrastunnel zwischen Braunsdorf und Frankenberg wurde durch das schwere Eisenbahnunglück vom 14. Dezember 1913 bekannt. Während ein Wintergewitter tobte, lösten sich vom Harrasfelsen ca. 100 m³ Gestein, die den südlichen Ausgang des Tunnels blockierten. Kurz nach 22.00 Uhr fuhr ein von Frankenberg nach Niederwiesa fahrender Personenzug in die Geröllhalde. Der Unfall forderte 10 Tote und 50 Verletzte und zählt noch heute zu den schwersten Eisenbahnunglücken in Sachsen.
Zum 24. Mai 1998 wurde durch den Freistaat Sachsen der Personenverkehr zwischen Roßwein und Hainichen abbestellt. Am 1. Januar 2000 wurde auch der Güterverkehr auf diesem Abschnitt eingestellt. Am 11. Juli 2001 genehmigte das Eisenbahn-Bundesamt die Stilllegung des Abschnitts Hainichen–Roßwein, die am 30. September 2001 vollzogen wurde.
Im Oktober 2002 pachtete die Regio Infra Service Sachsen die Gesamtstrecke. Der Abschnitt Niederwiesa–Hainichen wurde nach mehrjähriger Sanierung am 11. Dezember 2004 von der Chemnitzer City-Bahn wiedereröffnet. Als Fahrzeuge werden werktags im Stundentakt zwei, an Sams- und Sonntagen im Zweistundentakt ein Dieseltriebwagen vom Typ Regio-Shuttle eingesetzt.
Der untere Abschnitt zwischen Hainichen und Roßwein blieb hingegen ungenutzt. Im Jahr 2005 wurde er von der Regio Infra Service Sachsen aufgegeben und die Stadt Hainichen gab den Abbau der Gleisanlagen in Auftrag, um auf der Trasse einen Radweg zu bauen.
Weblinks
Literatur
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0
- Andreas Petrak: Die Eisenbahn Niederwiesa–Roßwein. Kenning, Nordhorn 2006. ISBN 3-927587-84-2
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