- Hanns Joachim Friedrichs
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Hanns Joachim ‚Hajo‘ Friedrichs (* 15. März 1927 in Hamm; † 28. März 1995 in Hamburg) war ein deutscher Journalist, der vor allem als Moderator der Nachrichtensendung Tagesthemen bekannt wurde.
Friedrichs besuchte als Sextaner zunächst das humanistische Gymnasium Hammonense und zog (nach Absetzung seines Vaters als Bürgermeister von Pelkum durch die Nationalsozialisten) nach Herford, wo er sein Abitur ablegte. Dann absolvierte er ein Volontariat bei der Tageszeitung Telegraf in Berlin. Durch einen Fortbildungskurs zum Thema Parlamentarische Demokratie kam er 1949 nach London, wo er es schaffte, bei der BBC als Nachrichtenredakteur angestellt zu werden. Auf deutschen Bildschirmen war Friedrichs erstmals 1954 bei einer Übertragung zum 80. Geburtstag von Winston Churchill zu sehen.
1955 begann er beim Nordwestdeutschen Rundfunk in Köln als Korrespondent und Reporter. Er moderierte auch das Regionalmagazin Hier und Heute. Nachdem er 1964 vom ZDF engagiert wurde, moderierte er ab 1969 die Nachrichtensendung heute und war ab 1973 Sportchef des ZDF. 1985 wechselte Friedrichs vom ZDF zur ARD. Er wurde für das neu geschaffene Nachrichtenmagazin Tagesthemen als Moderator verpflichtet, das er abwechselnd mit Ulrike Wolf und später mit Sabine Christiansen moderierte. Sein Nachfolger wurde am 1. Juli 1991 Ulrich Wickert.
Im Jahr 1988 sprach Friedrichs den Prolog zu dem Lied Gehet hin und vermehret Euch von Udo Jürgens, das sich kritisch mit der Sexualmoral der Katholischen Kirche auseinandersetzt.
Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel führte mit ihm 1995 ein letztes Gespräch und machte daraus eine Titelgeschichte.[1] Friedrichs starb einen Tag nach Erscheinen der entsprechenden Ausgabe des Spiegel an Lungenkrebs. Er ruht auf dem Nienstedtener Friedhof in Hamburg.
Im selben Jahr wurde erstmals der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für journalistische Arbeit verliehen. Das Motto, unter dem der Preis seitdem jährlich verliehen wird, geht auf einen berühmten Satz von Friedrichs zurück: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“
Hanns Joachim Friedrichs erlag am Morgen des 28. März 1995 gegen 1 Uhr einer Krebserkrankung, von der er am 27. Dezember 1994 erfahren hatte.[2]
Friedrichs hat einen jüngeren Bruder, Martin (* 1931), der Arzt ist und seit 1978 humanitäre Hilfe in Russland leistet.[3]
Auszeichnungen
- 1985 - Goldener Gong für Bilder aus Amerika, gemeinsam mit Dieter Kronzucker
Weblinks
- Literatur von und über Hanns Joachim Friedrichs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis - Seite mit biographischen Informationen
Einzelnachweise
- ↑ „Cool bleiben, nicht kalt“. Der Fernsehmoderator Hanns Joachim Friedrichs über sein Journalistenleben. In: Der Spiegel Nr. 13/1995 vom 27. März 1995.
- ↑ http://www.hanns-joachim-friedrichs.de/index.php?page=hjf&sub=2
- ↑ Christian Schmidt-Häuer: Russland: Der Arzt, der in die Kälte ging. Wie ein deutscher Arzt seit 25 Jahren den kleinen Leuten hilft. In: Die Zeit Nr. 53 vom 22. Dezember 2004.
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