Hans Bunge

Hans Bunge

Hans Bunge (eigentlich Hans-Joachim Bunge; * 3. Dezember 1919 in Arnsdorf; † 27. Mai 1990 in Berlin) war ein deutscher Dramaturg, Regisseur und Autor. Berühmt wurde Bunge durch seine Gespräche mit Hanns Eisler über Brecht.

Grab von Hans Bunge auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.

Leben

Hans Bunge trat 1938 der NSDAP bei, war 1939 bis 1943 beim Reichsarbeitsdienst bzw. der Wehrmacht und bis 1949 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland studierte er 1950 bis 1953 Germanistik, Kunstwissenschaften und Theatergeschichte in Greifswald. Durch Vermittlung Ruth Berlaus wurde er Regie- und Dramaturgieassistent am Berliner Ensemble. 1956 bis 1962 leitete er das Bertolt-Brecht-Archiv und führte viel beachtete Interviews mit Mitarbeitern und Schülern von Bertolt Brecht, über den er 1957 promovierte.

Nach persönlichen Differenzen mit Helene Weigel wechselte Bunge zur Deutschen Akademie der Künste (DAK), wo er zunächst die historisch-kritische Ausgabe der Werke Brechts betreute und später Sonderhefte der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“ u. a. zu Hanns Eisler, Thomas Mann und Willi Bredel herausgab. 1965 wurde der politisch unbequeme Bunge, der mit Wolf Biermann, Heiner Müller und Robert Havemann befreundet war, anlässlich des 11. Plenums des Zentralkomitees der SED von der DAK fristlos entlassen.

1968 bis 1970 arbeitete Bunge als Regisseur und Dramaturg am Volkstheater Rostock, 1970 bis 1978 am Deutschen Theater Berlin. Danach lebte er als freier Schriftsteller in Berlin. 1976 gehörte er zu den Unterzeichnern des Protestbriefes gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns.

Schriften

  • Werner Hecht, Hans-Joachim Bunge, Käthe Rülicke-Weiler: Bertolt Brecht. Leben und Werk, Berlin 1963
  • Fragen Sie mehr über Brecht. Hanns Eisler im Gespräch, München 1970
  • Brechts Lai-tu. Erinnerungen und Notate von Ruth Berlau, Darmstadt und Neuwied 1985
  • Die Debatte um Hanns Eislers „Johann Faustus“ (Hrsg.), Berlin 1991

Weblinks


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