- Hans Hermsdorf
-
Hans Hermsdorf (* 23. Dezember 1914 in Berlin; † 30. Dezember 2001 in Hamburg) war ein deutscher Politiker (SPD).
Er war von 1971 bis 1974 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Beruf
Hermsdorf machte nach dem Besuch der Oberschule in Chemnitz eine kaufmännische Lehre als kaufmännischer Angestellter in Sachsen. 1935 wurde er wegen illegaler politischer Betätigung zu zwei Jahren Haft verurteilt, 1944 geriet er als Soldat in sowjetische Gefangenschaft.
1946 verließ Hermsdorf aus politischen Gründen die Sowjetisch Besetzte Zone und ging nach Niedersachsen. Seit 1949 war er persönlicher Referent des SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzenden Erich Ollenhauer. 1969 war Hermsdorf mit anderen an der Gründung des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) beteiligt. Vom 1. Juni 1974 bis Ende 1982 war Hermsdorf Präsident der Landeszentralbank der Freien und Hansestadt Hamburg und damit auch Mitglied des Zentralbankrates der Deutschen Bundesbank. Der Zentralbankrat hatte gegen die Berufung Hermsdorfs zum Landesbankpräsidenten Einspruch eingelegt, der jedoch vom Bundesrat überstimmt wurde.
Partei
Hermsdorf war seit 1928 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und seit 1932 Mitglied der SPD. 1945 wurde er in den Landesvorstand der SPD Sachsen gewählt (bis 1946). Von 1946 bis 1949 war er von der SPD als Zentralsekretär der Jungsozialisten eingesetzt.
Abgeordneter
Hermsdorf war von 1953 bis zur Niederlegung seines Mandates am 30. Mai 1974 Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort war er von 1957 bis 1965 stellvertretender Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses und von 1969 bis zum 12. Mai 1971 stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses. Von 1969 bis 1972 leitete er den Arbeitskreis V „Öffentliche Finanzwirtschaft“ der SPD-Bundestagsfraktion.
Hans Hermsdorf ist 1953, 1965 und 1969 über die Landesliste Niedersachsen und sonst als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Cuxhaven in den Bundestag eingezogen.
Öffentliche Ämter
1945 wurde Hermsdorf als Bürgermeister von Oberlichtenau und, bis 1946, von Chemnitz eingesetzt, musste das Amt jedoch wegen Gegnerschaft zur Zwangsvereinigung der SPD mit der KPD zur SED niederlegen.
Vom 13. Mai 1971 bis zum 1. April 1974 war Hermsdorf Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen.
Ehrungen
- 1968: Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
Siehe auch
Weblinks
Literatur
Beatrix W. Bouvier/Horst-Peter Schulz....die SPD aber aufgehört hat zu existieren.Bonn.1991
Hans Hermsdorf (Zentralsekretär 1946–1949) | Werner Buchstaller (Zentralsekretär 1949–1959) | Hans-Jürgen Wischnewski (1959–1962) | Holger Börner (1962–1963) | Günther Müller (1963–1967) | Peter Corterier (1967–1969) | Karsten Voigt (1969–1972) | Wolfgang Roth (1972–1974) | Heidemarie Wieczorek-Zeul (1974–1977) | Klaus Uwe Benneter (1977) | Gerhard Schröder (1978–1980) | Willi Piecyk (1980–1982) | Rudolf Hartung (1982–1984) | Ulf Skirke (1984–1986) | Michael Guggemos (1986–1988) | Susi Möbbeck (1988–1991) | Ralf Ludwig (1991–1993) | Thomas Westphal (1993–1995) | Andrea Nahles (1995–1999) | Benjamin Mikfeld (1999–2001) | Niels Annen (2001–2004) | Björn Böhning (2004–2007) | Franziska Drohsel (2007–2010) | Sascha Vogt (seit 2010)
Wikimedia Foundation.