Hans Venedey

Hans Venedey

Hans Venedey (* 21. November 1902 in Konstanz; † 6. Januar 1969 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Venedey wurde in eine bürgerliche Juristenfamilie geboren. Er war der Sohn von Martin Venedey und der Enkel von Jacob Venedey. Seine Brüder sind Hermann Venedey, Jakob Venedey, Gustav Venedey und Michael Venedey.

Nach dem Abitur studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg im Breisgau, trat anschließend als Rechtsanwalt in die väterliche Kanzlei ein und übte eine Tätigkeit als Strafverteidiger aus.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde Venedey im März 1933 aus politischen Gründen kurzzeitig in „Schutzhaft“ genommen. Er emigrierte im Juli 1933 über die Schweiz nach Frankreich und setzte sich dort seit 1936 für die Rechte der deutschen Emigranten ein. Nach der deutschen Besetzung Nordfrankreichs wurde er in Le Vernet interniert, konnte aber 1942 über Lyon in die Schweiz fliehen, wo er sich der Widerstandsgruppe „Bewegung Freies Deutschland“ anschloss. Er kehrte im August 1945 nach Deutschland zurück, war seit 1946 als Rechtsanwalt in Konstanz und später als Rechtsanwalt und Notar in Wiesbaden tätig.

Partei

Venedey trat 1926 der SPD bei und war während der Zeit der Weimarer Republik Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss er sich erneut der SPD an. 1946 wurde er aus der Partei ausgeschlossen, nachdem er sich zuvor zusammen mit dem hessischen Arbeitsminister Oskar Müller für eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit der KPD ausgesprochen hatte. Von September 1947 bis Januar 1949 war er Vertreter der Westzonen-KPD im Parteivorstand der SED.

Abgeordneter

Venedey war von 1929 bis 1933 Ratsmitglied der Stadt Konstanz.

Öffentliche Ämter

Venedey amtierte vom 26. Oktober 1945 bis zum 7. August 1946 als Staatsminister des Innern in der von Ministerpräsident Karl Geiler geführten und von der US-amerikanischen Militärverwaltung ernannten Regierung des Landes Groß-Hessen. Während seiner Amtszeit beteiligte er sich vor allem am Aufbau der Inneren Verwaltung.

Siehe auch: Kabinett Geiler

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