- Hans Walter Wolff
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Hans Walter Wolff (* 17. Dezember 1911 in Barmen, heute Wuppertal; † 22. Oktober 1993 in Heidelberg) war ein deutscher evangelischer Theologe. Von 1967 bis 1978 war er Professor für Altes Testament an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
Leben
Der Sohn eines Kaufmanns besuchte das Barmer Realgymnasium, wo er im Frühjahr 1931 das Abitur ablegte. Er studierte Evangelische Theologie anfangs an der Kirchliche Hochschule Bethel, dann an der Georg-August-Universität Göttingen und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Im Frühjahr 1935 legte er schließlich bei der Bekenntnissynode im Rheinland das Erste Theologische Examen ab und wurde zunächst Vikar in Münster (Westfalen), dann aber zur seelsorglichen Begleitung der Studierenden an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal entsendet. Ab April 1937 war er Hilfsprediger in Solingen-Wald, 1938 legte Wolff das Zweite Theologische Examen ab. Trotz seiner Einberufung zum Wehrdienst konnte er 1942 an der Martin-Luther-Universität Halle mit der Schrift Jesaja 53 im Urchristentum: Die Geschichte der Prophetie "Siehe, es siegt mein Knecht" bis zu Justin zum Lic. theol. promovieren. Von 1946 bis 1949 war Wollf Pfarrer des vierten Bezirks der evangelischen Gemeinde in Solingen-Wald, daneben war er Dozent an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, wo er 1952 auf den Lehrstuhl für Altes Testament berufen wurde und nebenamtlich auch als Ephorus wirkte. 1959 wurde er schließlich Ordinarius für Altes Testament an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1967 folgte Hans Walter Wolff einem Ruf an die theologische Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er 1978 emeritiert wurde.
Im Zentrum der Forschungs- und Lehrtätigkeit Hans Walter Wolffs standen neben den Prophetenbüchern Studien zur Ethik und zur Anthropologie. Seine 1973 edierte Anthropologie des Alten Testaments, die erste umfassende Abhandlung des Themas, gilt bis heute als Standardwerk. Mit Martin Noth und Hans-Joachim Kraus gehörte er zu den Editoren der Reihe Biblischer Kommentar Altes Testament, für die er unter anderem Teilbände des Dodekapropheton bearbeitete.
Wolff wurde 1981 mit dem Sexauer Gemeindepreis für Theologie geehrt.
Hans Walter Wolff war in erster Ehe mit Annemarie Halstenbach, einer Tochter des Barmer Fabrikanten Willy Halstenbach, der nach dem Zweiten Weltkrieg um eine Wiederbegründung der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal sehr bemüht war, verheiratet. Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor. Nach dem Tode seiner Frau heiratete Wolff Hilderuth Halstenbach.
Weblinks
- Literatur von und über Hans Walter Wolff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Siegfried Kreuzer: Hans Walter Wolff. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-133-2, Sp. 1556–1563.
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