- Hartmut Koschyk
-
Hartmut Koschyk (* 16. April 1959 in Forchheim) ist ein deutscher Politiker (CSU).
Er ist seit Oktober 2009 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Zuvor war er von 2005 bis 2009 Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Koschyks Eltern stammten aus Oberschlesien. Er besuchte den humanistischen Zweig des Gymnasiums Forchheim. Nach dem Abitur 1978 trat er als Offizieranwärter in die Bundeswehr ein, schied 1983 aus und ist heute Major der Reserve.
1978 trat Koschyk in die CSU und in die Junge Union ein. 1983–1987 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des CDU-Bundestagsabgeordneten Helmut Sauer (Salzgitter) im Deutschen Bundestag in Bonn, daneben studierte er Geschichte und Politische Wissenschaft an der Universität Bonn.
Aufgrund seines ehrenamtlichen Engagements im Jugendverbandsbereich der Vertriebenen, u. a. als Bundesvorsitzender der Schlesischen Jugend, wurde er 1987 mit erst 28 Jahren zum Generalsekretär des Bundes der Vertriebenen berufen. Dieses Amt übte er bis 1991 aus.
Hartmut Koschyk ist seit 1986 mit Ehefrau Gudrun verheiratet; das Ehepaar hat drei Kinder: Maximiliane (22), Korbinian (19) und Karoline (18). Die Familie wohnte von 1995 bis 2006 in der Gemeinde Bindlach im Landkreis Bayreuth. Mittlerweile bewohnt die Familie das von ihr u.a. mit Denkmalschutzmitteln in Höhe von 1,4 Millionen Euro [1] restaurierte Schloss Goldkronach.
Partei
Koschyk trat 1978 in die CSU ein. In der CSU hat Koschyk folgende Funktionen inne:
- Seit 1997 Stv. Bezirksvorsitzender der CSU Oberfranken
- Seit 1999 Kreisvorsitzender der CSU im Landkreis Bayreuth
- Seit 1999 Vorsitzender der Bundeswahlkreiskonferenz im Bundeswahlkreis Bayreuth-Forchheim
- Als Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag wurde Koschyk in den CSU-Landesvorstand kooptiert. Daneben ist er Mitglied des CSU-Parteipräsidiums, Vorsitzender der Antragskommission der CSU-Parteitage und der CSU-Parteiauschüsse.
- Seit 2002 gehört Koschyk dem Kreistag des Landkreises Bayreuth an.
weitere Ämter
Koschyk ist Bundesvorsitzender des Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland. [2] [3] [4]
Abgeordneter
Seit 1990 ist Koschyk Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1990 bis 2002 war er Vorsitzender der Arbeitsgruppe Vertriebene und Flüchtlinge und von 2002 bis 2005 der Arbeitsgruppe Innen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Am 17. Oktober 1991 stimmte Koschyk im Bundestag gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als endgültige Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen.[5]
Am 26. April 2002 wurde eine von Erwin Marschewski, Hartmut Koschyk und Norbert Geis verfasste polemische Erklärung zur Änderung des geplanten neuen Waffengesetzes der damaligen Koalition aus SPD und Grünen auf der Homepage der CDU veröffentlicht. Auf Grund des Amoklaufs von Erfurt am selben Tag wurde diese Presseerklärung später von der Internet-Seite der CDU-Fraktion zurückgezogen. Die Pressesprecherin Ilse Falk erklärte, dass sich die Polemik der Parteienauseinandersetzung zu diesem Thema nunmehr verbiete. [6][7][8]
Am 28. November 2005 wurde Koschyk zum Parlamentarischen Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und zugleich zum Stellvertreter des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt.
Seit 1998 ist er Vorsitzender der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe.
Hartmut Koschyk ist 1990 über die Landesliste Bayern und danach stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Bayreuth in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte er 50,9 % der Erststimmen.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 2003 Ehrenzeichen des Technischen Hilfswerks in Silber für seine Verdienste als Vorsitzender des Fördervereins
- 2005 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Ehrenämter
- Stellv. Stiftungsratsvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin
- Mitglied des Kuratoriums der Stiftung „Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR“, Berlin
- Seit 1994 Bundesvorsitzender des Vereins für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e. V., St. Augustin
- Stiftungsratsvorsitzender der „Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“, St.Augustin
- Mitglied im Stiftungsrat der „Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum“, Berlin
- Bis 2007 Vorsitzender der THW-Landesvereinigung Bayern e. V., München
- Bis 2009 Mitglied des Beirates Stiftung „Hänsel und Gretel“, Hilfe und Geborgenheit für missbrauchte Kinder, Karlsruhe
- Seit 2003 Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft in Deutschland e. V., Bonn
- Seit 2003 Stellv. Vorsitzender des Vereins „Fischregion Oberfranken“ e. V., Bamberg
- Seit 2002 Stellvertretender Vorsitzender der Kultur- und Sozialstiftung Internationale Junge Orchesterakademie, Bayreuth
- Ehrenvorsitzender der Deutsch-Kroatischen Gesellschaft e. V., Bonn
- Von 1995 bis 2006 war Hartmut Koschyk Vorsitzender des „Theatersommers Fränkische Schweiz“ und von 2003 bis März 2007 Vorsitzender der Teichgenossenschaft Oberfranken KdÖR, Creußen
Einzelnachweise
- ↑ [1]Nordbayerischer Kurier vom 28.03.2011
- ↑ http://www.koschyk.de/tag/vda
- ↑ http://costa-info.de/cgi-bin/wopo/forum/forum.pl?thread=3016
- ↑ Parlamentarischer Staatssekretär Koschyk als Bundesvorsitzender des Vereins für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland im Amt bestätigt
- ↑ Oder-Neisse-Grenze: Auch Ramsauer stimmte gegen Anerkennung. In: FR Online vom 17. November 2009
- ↑ Axel F. Busse: „Technisches Versagen“, veröffentlicht am 29. Februar 2002, abgerufen am 23. September 2010
- ↑ Holger Kulick: Makabre Presseerklärung der CDU, veröffentlicht am 26. April 2002, abgerufen am 23. September 2010
- ↑ Harald Schumann: CDU-Fraktion zieht umstrittene Pressemitteilung zurück, veröffentlicht am 28. April 2002, abgerufen am 23. September 2010
Weblinks
Kategorien:- Bundestagsabgeordneter
- CSU-Mitglied
- BdV-Mitglied
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Träger des Ehrenzeichens des Technischen Hilfswerks
- Person (Forchheim)
- Deutscher
- Geboren 1959
- Mann
- Person (Bundesministerium der Finanzen)
Wikimedia Foundation.