- Hastenbeck
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Hastenbeck ist heute ein Stadtteil von Hameln. Er liegt südöstlich der Kernstadt am Fuße des Schecken am Westrand der Obensburg. Bekannt ist Hastenbeck durch die Schlacht bei Hastenbeck 1757 und Schloss Hastenbeck von 1869.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hastenbeck, in alten Urkunden auch als Hastenbike, Hastenbeke bezeichnet, bedeutet als Ortsname etwa „Bach aus dem Busch“.
Der Ort wird erstmals 1197 erwähnt. Die Geschichte des Dorfes ist eng mit der des Schlosses verknüpft. Als erste urkundliche Besitzer des Schlosses erscheinen die Ritter von Hastenbeck. Die Familie von Hastenbeck starb im 16. Jahrhundert im Mannesstamm aus. 1618 verkaufte Herzog Friedrich Ulrich das Gut Hastenbeck nebst einigen umliegenden Dörfern an seinen Minister Arnold von Wobersnow. Anfang des 17. Jahrhunderts belehnte Herzog Georg den Henning von Reden (Sohn des Ernst von Reden) mit Haus, Dorf, Ober- und Untergericht zu Hastenbeck. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die alte Burg Hastenbeck vollständig zerstört. 1689 betrug die Einwohnerzahl von Dorf und Gut Hastenbeck 192 Personen.
Der Siebenjährige Krieg rückte auch Hastenbeck in den Mittelpunkt des militärischen Geschehens, der unglückliche Ausgang der Schlacht bei Hastenbeck am 26. Juli 1757 blieb für den weiteren Verlauf des Krieges nicht ohne Folgen. Während der Kampfhandlungen wurde der ganze Ort[2] ein Raub der Flammen. Nur die Kirche, das Gutshaus und wenige Häuser blieben verschont. Das älteste Haus von Hastenbeck ist heute ein Wiederaufbau aus dem Jahre 1757 und liegt an der Bueckebergstraße. Den Krieg hat der Altar beinahe unbeschadet überstanden. Lediglich eine Kanonenkugel der Franzosen durchschlug ihn von Osten. Noch heute ist das Loch zu finden. Der Altar, eine überaus großzügige Donation des Henning von Reden aus dem Jahre 1688, wird auch "Engelsaltar" genannt, da er mit vielen Engelsfiguren ausgeführt wurde. Die Hastenbecker Gutskirche ist insgesamt im Verhältnis zur damaligen Dorfpopulation sehr großzügig und aufwändig ausgestattet worden. Die Familie von Reden hat nach und nach die Ausstattung ergänzt. Besondere Vergrößerungen erfuhr sie in der Zeit der Adelheid-Sibylle von Reden, geborene von Bennigsen. Sie veranlasste und finanzierte den Bau des Glockenturms, der Orgel nebst Orgelempore, die Anschaffung der Bildnisse der Zwölf Apostel und vier Evangelisten an ebendieser. Wohl auch das Eingangsportal wurde durch sie beschafft. Das Portal ist in Zweitverwendung an der Hastenbecker Kirche. Es zeigt das Wappen der Familien von Muenchhausen und von Reden. Der Ort der Erstverwendung ist unbekannt.
1823 erfolgte die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit des Gutes Hastenbeck, das nun zum Amt Grohnde kam. 1848 hatte das Dorf 416 Einwohner und 58 Wohngebäude.
Einwohnerentwicklung seit 1933
- 16. Juni 1933: 490 Einwohner
- 13. September 1950: 1.063 Einwohner
- 31. Dezember 1972: 1.071 Einwohner
- 31. Dezember 2000: 1.394 Einwohner
- 31. Dezember 2004: 1.702 Einwohner
- 31. Dezember 2005: 1.706 Einwohner
- 31. Dezember 2006: 1.705 Einwohner
(Quelle: Einwohnermeldedatei)
Bildung
Zur Infrastruktur (Stand: 2005) gehören unter anderem eine Verlässliche Grundschule und eine Kindertagesstätte.
Sport
1947 wurde der SV Hastenbeck 1947 e.V. gegründet. Als Sportarten werden Volleyball, Tennis, Tischtennis, Turnen und Fußball betrieben. Die Vereinsfarben sind Schwarz und Weiß. Das „Aushängeschild“ des Vereins ist die 1. Frauenfußballmannschaft. Zu der Spielsaison 2010/2011 spielt die Mannschaft in der Frauen Oberliga Niedersachsen Ost.
Kultur
Wilhelm Raabes Erzählung „Hastenbeck“ von 1899 spielt im Umfeld der Schlacht von 1757.
Im Schloss Hastenbeck wurde der Edgar-Wallace-Film Der unheimliche Mönch gedreht.
Literatur
- Moritz Oppermann: Die Schlacht bei Hastenbeck: zum 250. Jahrestag, 2. Aufl., Hameln 2007
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ * DigAM digitales archiv marburg: Plan der Schlacht bei Hastenbeck, 26. Juli 1757
- ↑ * DigAM digitales archiv marburg: Auf dem Plan sind die Gebäude in schwarz eingezeichnet
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