- Wopersnow (Adelsgeschlecht)
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Wopersnow, vereinzelt auch Wobersnow, französisch: de Wopersnowe, selten Woperschnow oder Wopersnau ist der Name eines alten, ursprünglich pommerschen Adelsgeschlechts, dessen Angehörige sich auch in Mecklenburg, in Dänemark, in Niedersachsen und im französischsprachigen luxemburgischen Grenzgebiet ansiedelten. Das Geschlecht gilt als um 1800 ausgestorben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Adelsgeschlechts geht auf das Jahr 1385 zurück und nennt die Namen der Brüder Pribislaus, Tymmo und Tydericus anlässlich des Verkaufs des Dorfes Nelep. Die durchgängige Stammreihe beginnt mit Michael von Wopersnow, genannt im Jahr 1392.[1] Aus der Familie begaben sich Eustach von Wopersnow und Adrian von Wopersnow nach Livland, wo sie in der Mitte des 16. Jahrhunderts mehrfach urkundlich genannt wurden.[2]
Die Stammgüter der Familie in Pommern waren Standemin, Kamissow und Natztow.
Aus dem Haus Standemin machte sich die Familie mit Arndt von Wopersnow († 1621) in Niedersachsen sesshaft. Seine Familie konnte dort die Güter Dedenhausen, Hastenbeck[3], Moringen, Nettlingen, Steyerberg, Wendhausen und Wellersen in ihren Besitz bringen. In Schellerten gibt es eine Freiherr-von-Wobersnow-Straße, ebenso zeigt das Wappen des Ortsteils Wöhle einen Teil des Wappens der Familie Wobersnow, was beides an die historische Präsenz der Familie in der Region erinnert. Traurige Berühmtheit aus diesem Zweig der Familie erlangte der erst achtzehnjährig am 14. Februar 1633 in Prag durch den Strang hingerichtete Rittmeister Staitz von Wobersnau.[4] Mit Freiherr Franz Johann Rudolph von Wobersnow zu Nettlingen, der aus seiner Ehe Odilia Maria Barbara von Bockenförde gen. Schüngel vier Töchter hatte, ist dieser Braunschweigisch-Hildesheimer Zweig im Jahre 1722 im Mannesstamm erloschenen
Mit Joachim von Wopersnow aus dem Haus Natztow, dem Hofrat von Herzog Ulrich, siedelte sich die Familie ab 1562 auch in Mecklenburg an. Die Wopersnow besaßen hier die Güter Buchholz, Dämelow, Keez, Lipz, Penzin, Rubow, Schlagsdorf, Turow und Zürow. Von Turow aus hat sich ein dänischer Zweig des Geschlechts gebildet, der bis zum Absterben der Familie bestand, während die mecklenburgischen Wopersnow bereits um 1700 wieder erloschen. Ebenfalls aus dem Haus Natztow spaltete sich um 1600 eine französische Linie [5] ab, deren Angehörige sich bis etwa 1700 in bedeutende Familie verheirateten. Sie besaßen unter anderem die Güter Buzenol in Wallonien und Bazailles in Lothringen. Auch dieser Zweig der de Wopersnowe ist nach wenigen Generationen erloschen.
Gegen Mitte des 18. Jahrhunderts hatte die pommersche Familie auch in der Neumark mit Wugarten und Campe Besitz erworben. Mit den beiden königlich preußischen Leutnants bei der Garde du Corps Ernst Friedrich von Wopersnow zu Standemin † nach 1773 und dem Georg August von Wopersnow zu Wugarten † 1774 ist dann auch die pommersche Linie der Familie im Mannesstamm erloschen
Wappen
Der schräglinks geteilte Schild zeigt oben in Silber einen wachsenden naturfarbenen Hirsch, das untere Feld ist von Blau und Silber schräg geschacht; auf dem Helm mit blau-silbernen Decken fünf abwechselnd silbern und schwarze, von einer goldenen Kette umfasste Straußenfedern.
Angehörige
- Arndt von Wopersnow (1573-1621), fürstlich braunschweigischer Geheimer Kammerrat, Kriegskommissar, General und Landdrost
- Moritz Franz Kasimir von Wopersnow (1708-1759), königlich preußischer Generalmajor und persönlicher Adjutant Friedrichs des Großen
- Joachim Ulrich von Wopersnow († 1782), königlich dänischer Generalmajor
Einzelnachweise
- ↑ Albrecht Elzow: Pommerscher Adelsspiegel.
- ↑ Johann Siebmacher: Adel der russischen Ostseeprovinzen. S. 260, Tfl. 182
- ↑ Das Gut Hastenbeck und seine Herren. [1]
- ↑ Bernd Warlich: Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten. [2]
- ↑ François-Alexandre Aubert de la Chesnaye des Bois: Dictionnaire de La Noblesse. 1774 S. 631
Literatur
- Julius Theodor Bagmihl: Pommersches Wappenbuch. Stettin 1846, Band 2, S. 102f; Tafel XXX
- Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preussischen Monarchie. Berlin 1854, Band 3, S. 137 l.
- Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen. Leipzig 1791, Band 3, S. 756f, Nr. 957
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Leipzig 1837, Band 4, S. 353
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