Heinrich Pforr

Heinrich Pforr
„Die Bergpredigt“, Größe ca. 3 × 9 m, von Heinrich Pforr 1932 für St. Aegidien gemalt, hängt seit 1989 in St. Matthäus, Hann. Münden, Stadtteil Hermannshagen, (Aufnahme vom 26. April 1999)

Heinrich Pforr (* 26. Oktober 1880 in Laudenbach am Hohen Meißner; † 17. September 1970 in Hann. Münden) war ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Pforr wird in Laudenbach am Meißner geboren. Er ist das erstgeborene Kind der Eheleute Justin und Katharina Elise Pforr. Heinrich Pforr hatte noch zehn weitere Geschwister. Pforr selber durchleidet eine Kinderlähmungserkrankung, mit der Folge einer lebenslangen Gehbehinderung. Er malte und zeichnete schon als Kind Porträts seiner Schulkameraden. Der begabte Zeichner erhielt ein Stipendium an der Kunstgewerbeschule in Kassel. Es entstanden erste Stillleben und Landschaftsbilder.

19-jährig immatrikulierte sich Pforr an der Kunstakademie in Karlsruhe und wurde Schüler von Prof. Ritter sowie Meisterschüler bei Prof. Keller. In Karlsruhe wurde er durch Hans Thoma nachhaltig beeinflusst. 1909 zog Pforr nach Mannheim und unternahm von dort eine Nordlandreise bis er schließlich 1912 wieder nach Laudenbach zurückkehrte. Nach Heirat und Familiengründung 1914 in Laudenbach zog Heinrich Pforr 1924 nach Hann. Münden um, erwarb dort das Haus Vogelsang Nr. 13 (heute: Vogelsang 51) mit Atelier im Obergeschoss und lebte dort bis zu seinem Lebensende.

Pforr war Vater von drei Söhnen, Walter, Karl und Helmut.

Heinrich Pforr war vor allem Landschaftsmaler seiner nordhessischen Heimat und er war ein großer Genre- und Porträtmaler seiner Zeit. Er malte aber auch Kinderbilder und Blumenstillleben. Er blieb bis zum Ende seines Schaffens seinem realistischen Stil treu.

Werke (Auswahl)

Laut Werkverzeichnis sind folgende Werke bekannt:

  • Porträts: etwa 332 Gemälde
  • Landschaften und Orte: ca. 402 Gemälde
  • Genre: ca. 520 Gemälde
  • Stillleben: ca. 45 Gemälde
  • Skizzen: ca. 294 Zeichnungen
  • Gebrauchsgrafik: ca. 58 Grafiken
  • Bergpredigt, St. Matthäus in Hermannshagen.

(Dieses Verzeichnis erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Näheres bei U.Reher 1983)

Signatur & Monogramm

  • H.Pforr
  • H.P.

Ausstellungen

  • München 1905
  • Große Berliner Kunstausstellung u. Karlsruher Kunstverein 1907
  • Baden-Baden Deutsche Kunstausstellung 1909
  • Speyer Pfälzer Kunstverein 1910
  • München im Glaspalast u. Karlsruhe Kunstverein 1911
  • Mannheim, Berlin und Karlsruhe Kunstvereine 1912
  • Göttingen Vereinte Kunstfreunde 1913
  • Kassel Kunsthaus am Ständeplatz 1922
  • Hamm Städtisches Museum 1925
  • Gedächtnis-Ausstellung in Laudenbach, 1981
  • Hessischer Museumsverband e.V. Kassel, 1983 i.d. Orangerie
  • Sonderausstellung anlässlich des 130. Geburtstages, 'Die Hoaderlumpen' Theatergruppe Laudenbach, 2010

Werke in Museen

  • Bad Oyenhausen, Märchen und Wesersagenmuseum.
  • Burg Ludwigsstein
  • Grossalmerode, Glas- und Keramikmuseum.
  • Karlsruhe, Staatl. Kunsthaus
  • Kassel Staatliche Kunstsammlungen Neue Galerie
  • Graphische Sammlung Stadtmuseum Kassel
  • Marburg, Universitätsmuseum
  • Frankfurt am Main, Struwwelpeter-Museum

Literatur

  • Dressler Kunsthandbuch II.Band 1930
  • Vollmer, Künstlerlexikon
  • Schwers 2, 1982; 3, 1994
  • Ausstellungskatalog Kunstverein Kassel, 1909,10,11,12
  • Heimat-Schollen 1928
  • Beringer 1922
  • Dittmer 1938
  • Reher,U. u.a. 1983, Ausstellungskatalog Staatl.Kunstsammlungen Kassel, Werkverzeichnis
  • Jahrbuch Landkreis Kassel 1983
  • Mülfarth 1987
  • Gorenflo,2, 1989
  • Wollmann 1992
  • Schmaling, Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777-2000
  • 'Die Hoaderlumpen' Theatergruppe Laudenbach. Mit Palette und Kamera. Heinrich Pforr. 2010.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Goethemedaille des Landes Hessen (1960)
  • Bundesverdienstkreuz (1960)
  • Ehrenbürger der Dorfgemeinde Laudenbach am Meißner (zum 70.Geb.1950)
  • In Hann. Münden und Laudenbach ist eine Straße nach Pforr benannt. (1960)

Weblinks


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