- Heller Altar
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Der Heller-Altar ist ein von Albrecht Dürer und Matthias Grünewald gemaltes Triptychon. Das Bild entstand zwischen 1507 und 1509 im Auftrag des Patriziers Jakob Heller für die Dominikanerkirche in Frankfurt am Main. Der Altar ist nur noch in Teilen im Original erhalten. Die Innenseite gelangte später nach München, wo sie 1729 bei einem Brand zerstört wurde. Im Historischen Museum der Stadt Frankfurt befindet sich eine zeitgenössische Kopie des 17. Jahrhunderts der Innenseite von Dürer. Die von Grünewald und Dürer gemalten Außenseiten befinden sich teils im Städel in Frankfurt, teils in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Eine Tafel gilt als verschollen.
Inhaltsverzeichnis
Bildmotiv
Innenseite (Feiertagsseite) von Dürer
Auf der Mitteltafel ist die Himmelfahrt und Krönung Mariens zu sehen. Die Krönung wird von Jesus und Gott vorgenommen. Über der Krone von Maria ist eine Taube zu sehen, die den Heiligen Geist symbolisiert. Die Szene wird von den Aposteln beobachtet. Fast im Zentrum des Bildes, aber im Hintergrund steht der Maler Albrecht Dürer, leicht angelehnt an eine Tafel auf der sich seine Signatur und das Fertigstellungsjahr befindet. Auf der rechten Seite ist im oberen Teil das Martyrium der Jakobus der Ältere zu sehen. Im unterem Teil sieht man den Stifter Jakob Heller mit seinem Wappen. Auf dem rechtem Flügel ist das Martyrium der Katharina von Alexandrien zu sehen. Auf dem unterem Teil sieht man die Frau des Stifters: Katharina von Melem mit ihrem Wappen. Die Namen der Heiligen und die des Stifterehepaars beziehen sich aufeinander.
Die als Betende Hände bekannte Zeichnung findet sich bei dem am rechten Rand der Mitteltafel stehenden Apostel (Roter Mantel) wieder. Auch für andere Apostel und Körperteile z.B. die Fußsohlen des vorderen rechten Apostels sind Vorzeichnungen bekannt.
Jakob Heller errichtete 1519 ein umfangreiches Testament, das wesentliche Erkenntnisse über seine Motive für die Stiftung ermöglicht. Darüber hinaus ist seine Korrespondenz mit Albrecht Dürer erhalten, so dass sich die Entstehung des Retabels detailliert erschließen lässt.
Linker Flügel oben, Martyrium des Hl. Jakobus
Linker Flügel unten, der Stifter Jakob Heller mit Wappen
Rechter Flügel oben, Martyrium der Hl. Katharina
Rechter Flügel unten, die Stifterin Katharina Heller, geb. von Melem mit Wappen
Außenseite (Werktagsseite) von Grünewald und Dürer
Auf der Außenseite von Grünewald und Dürer, die aus insgesamt acht Tafeln besteht, sind in Grisaille weitere Heiligenszenen dargestellt. Von Grünewald stammen dabei vier Bilder, von denen sich zwei – die Cyriacus und Laurentius – im Städel und zwei – die Elisabeth von Thüringen und eine Märtyrerin, möglicherweise Lucia – in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe befinden.
Bilder von Grünewald
Hl. Cyriacus heilt die Tochter des Diokletian von der Besessenheit, Mathias Grünewald
Hl. Elisabeth von Thüringen, Mathias Grünewald
Hl. Laurentius, Mathias Grünewald
Hl. Lucia (?), Mathias Grünewald
Auf den Bildern von Dürer sind jeweils zwei Heilige abgebildet: Petrus und Paulus, Christophorus mit Thomas von Aquin und zwei Heilige Könige. Eine Tafel ist verschollen.
Literatur
- Dürer und Grünewald, Der Frankfurter Heller-Altar : Rahmenbedingungen der {Altarmalerei}, Bernhard Decker, Frankfurt am Main : Fischer, 1996, ISBN 3-596-11580-9,
- Das Rätsel Grünewald / hrsg. von Rainhard Riepertinger, Stuttgart : Theiss, 2002, ISBN 3-8062-1715-7,
- Albrecht Dürer: Das Gesamtwerk. CD-ROM, Digitale Bibliothek, Nr. 28, Mark Lehmstedt (Hrsg.), Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-428-6.
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