- Hellmuth Ellgaard
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Helmuth Ellgaard (* 3. März 1913 in Hadersleben, heute Dänemark; † 22. April 1980 in Kiel) war einer der bekanntesten deutschen Pressezeichner und Illustratoren des vorigen Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Während des Zweiten Weltkrieges war er Kriegsberichterstatter und folgte als Leutnant der Luftwaffe bei vielen Einsätzen mit seinem Skizzenblock. Nach dem Krieg erschienen Zeichnungen von ihm, vor allem in der „Revue“. Seit 1956 arbeitete Ellgaard als freier Pressezeichner und Illustrator. Wichtige Auftraggeber waren die Filmindustrie, für die er zahlreiche Plakate entwarf, sowie Zeitschriften und Buchverlage, beispielsweise das Filmplakat für „Die Brücke“ aus dem Jahr 1959, Illustrationen zu Fortsetzungsroman, heitere Bilder zu Alltagssituationen und Zeichnungen von technischen Utopien. Ellgaards Werke zeigten viel Phantasie und Liebe zum Detail.
Vor 1945
Helmuth Ellgaard wurde am 3. März 1913 im damals deutschen Hadersleben, Nordschleswig, geboren. Sein Vater stammte aus Hadersleben, seine Mutter aus Potsdam. 1928 verließ die Familie das nun dänische Hadersleben und zog nach Kiel. Schon früh interessierte sich Ellgaard fürs Zeichnen und Malen. 1934 besuchte er die Kunstakademie in Kiel und arbeitete nebenher als Pressezeichner für die „Kieler Neuste Nachrichten“. Während seiner Tätigkeit als Bühnenbildner am Kieler Stadttheater lernte er seine spätere Frau kennen, die Schauspielerin Lotte Berger. 1938 zog er nach Berlin und suchte Kontakt mit seinem großen Vorbild Theo Matejko. Als Leutnant bei der Luftwaffe nahm er als Kriegsberichterstatter an vielen Einsätzen teil. Seine Arbeiten wurden u.a. in der „Berliner Illustrirten Zeitung“ beim Deutschen Verlag (der Ullstein Verlag während der NS-Zeit) veröffentlicht. 1940 wurde ihm der Carl-Schnebel-Preis für „hervorragende illustrative und pressezeichnerische Leistungen“ verliehen. 1940 wurde der Sohn Peter geboren und 1943 der Sohn Holger. Den Krieg überlebt die Familie in Berlin unbeschadet.
Nach 1945
Helmuth Ellgaard verließ mit seiner Familie 1949 Berlin und ließ sich im Oberbayerischen Bad Tölz nieder. Er war entscheidend an der Erstehung der illustrierten Zeitschrift „Revue“ beteiligt, so half er Helmut Kindler mit einer „handgemachten“ Null-Nummer die notwendige Lizenz für die Herausgabe der Zeitschrift bei den Alliierten zu bekommen. 1952 zog die Familie nach München. Bei der „Revue“ war er als Bildredakteur und Pressezeichner bzw. Illustrator bis 1956 tätig. In fast jeder Nummer der „Revue“ waren Illustrationen von Helmuth Ellgaard zu sehen. Die typische Handschrift des Pressezeichners Ellgaard zeigt die Darstellung eines Verkehrsunfalls mit einem Motorrad. Die Themen variierten vom „Verkehrschaos in München“ über Zukunftsvisionen bis hin zu den ersten farbigen Illustrationen, die hauptsächlich in der Weihnachtszeit erschienen, wie z.B. „Auf dem Weg zur Christmette“, Nr. 52, 1953.
1956 machte er sich selbstständig und zog nach Hamburg. Nun sind seine Vorbilder der Amerikaner Norman Rockwell und der Däne Kurt Ard. Er illustrierte Bücher für den Ehapa Verlag und Romane für den Bastei Verlag. Seine Arbeiten erschienen in der „Quick“, „Bunten“, „Heim und Welt“, „Kristall“, „Bild“ und vielen mehr. Einer breiten Öffentlichkeit wurde er auch bekannt durch seine vielen Filmplakate, die den deutschen Film der 50er und 60er Jahre widerspiegeln. Darunter z.B. die Plakate zu den Filmen „Die Brücke (1959)“, „Und abends in die Scala“ und „Es geschah am hellichten Tag“.
Doch die Rolle der Pressezeichner wurde mehr und mehr vom aktuellen Fernsehen ersetzt. Ein Beispiel dafür war das Grubenunglück von Lengede 1963. Ellgaard illustrierte die Rettung der Bergleute auf seine Art, während das ZDF seine erste direkt gesendete Reportage vor Ort machte.
Am 22. April 1980 starb er im Alter von 67 Jahren an einem Herzinfarkt in Heikendorf bei Kiel. Seine Frau Lotte überlebte ihn um zehn Jahre. Ein Großteil seiner Arbeiten wurde 2003 von seinen beiden Söhnen Peter und Holger Ellgaard dem „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ in Bonn als Geschenk übergeben.
Bildergalerie
Einige typische Arbeiten von Helmuth Ellgaard
Tondokument
Interview vom 20. Juli 1979, Helmuth Ellgaard erzählt vom Zustandekommen der sog. Null-Nummer (Lizenznummer) der Zeitschrift REVUE. Dabei auch seine Frau Lotte Ellgaard. Die Fragen stellte Holger Ellgaard. Länge 1:55 Sek
Filmplakate 1954–1961
Geordnet nach Entstehungszeit, danach der Auftraggeber / Filmverleih sowie Weblink zum Plakat falls vorhanden.
Die Liste ist noch nicht komplett und wird weiter vervollständigt.
- 1954, Die Hölle von Silverrock, Gloria Film
- 1955, Unternehmen Pelikan, Gloria Film
- 1955, Rosenmontag, Gloria Film
- 1956, Terror, Gloria Film
- 1957, Banktresor 713, Deutsche Film Hansa
- 1957, Der stille Don, Deutsche Film Hansa
- 1957, Made in Germany,Deutsche Film Hansa
- 1957, Einmal eine Große Dame sein, Deutsche Film Hansa
- 1957, Es wird alles wieder gut, Deutsche Film Hansa
- 1958, Und abends in die Skala, Deutsche Film Hansa, Filmplakat
- 1958, Das Mädchen vom Moorhof, Deutsche Film Hansa
- 1958, Der Stern von Santa Clara, Deutsche Film Hansa
- 1958, Rivalen der Manege, Deutsche Film Hansa
- 1958, Petersburger Nächte, Deutsche Film Hansa
- 1959, Spion für Deutschland, Deutsche London Film
- 1959, Die Brücke, Deutsche Film Hansa, Filmplakat
- 1959, Es geschah am hellichten Tag, Deutsche Film Hansa, Filmplakat
- 1959, Ein Mann geht durch die Wand, Deutsche Film Hansa
- 1959, Hunde, wollt ihr ewig leben, Deutsche Film Hansa
- 1959, Ein Engel auf Erden, Deutsche Film Hansa
- 1959, Nacht fiel über Gotenhafen, Deutsche Film Hansa, Filmplakat
- 1959, Orfeu Negro, Deutsche Film Hansa, Filmplakat
- 1959, Und ewig singen die Wälder, Deutsche Film Hansa
- 1959, La Paloma, Deutsche Film Hansa
- 1959, Alt Heidelberg, Deutsche Film Hansa
- 1960, Das Erbe von Björndal, Deutsche Film Hansa
- 1960, Der Greifer, Deutsche Film Hansa
- 1960, Jäger Gejagte
- 1960, Ein Stern fällt vom Himmel, Deutsche Film Hansa
- 1960, Kauf die einen bunten Luftballon, Deutsche Film Hansa
- 1960, So ein Millionär der hat's schwer, Deutsche Film Hansa
- 1960, Von allen geliebt, Deutsche Film Hansa
- 1961, Barbara, Deutsche Film Hansa
- 1961, Das Wunder des Malachias,UFA Film Hansa
- 1961, Ruf der Wildgänse, UFA Film Hansa
- 1961, Transport, UFA Film Hansa
- 1961, Nur der Wind, UFA Film Hansa
Siehe auch
- Frederik Ellgaard, dänischer Kunstmaler
- Erik G. Ellgaard, amerikanischer Biologe
Weblinks
- Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
- Einige Arbeiten von Helmuth Ellgaard im HdG
- Science Fiction von Helmuth Ellgaard bei Retro-futurismus
- Sammlung weiterer Filmplakate von Helmuth Ellgaard bei Poster Treasures
- MuseumsMagazin.com
Personendaten NAME Ellgaard, Helmuth KURZBESCHREIBUNG deutscher Pressezeichner und Illustrator GEBURTSDATUM 3. März 1913 GEBURTSORT Hadersleben STERBEDATUM 22. April 1980 STERBEORT Kiel
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