Helmut H. Schaefer

Helmut H. Schaefer
Helmut H. Schaefer, 1977

Helmut H. Schaefer (* 14. Februar 1925 in Großenhain; † 16. Dezember 2005 in Tübingen) war ein deutscher Mathematiker.

Sein Arbeitsschwerpunkt war Funktionalanalysis. Seine bekannteste Monographie ist "Topological Vector Spaces", die 1966 erschien und im Laufe der Jahre in mehrere Sprachen übersetzt wurde.

Schaefer besuchte als Jugendlicher mit einem Hochbegabtenstipendium das Sankt Afra-Internat in Meißen. 1943 wurde er im Alter von 18 Jahren zum Krieg eingezogen. Nach Ende des Krieges studierte er Mathematik in Leipzig und Dresden, wurde 1951 in Leipzig promoviert und habilitierte sich ebenfalls in Leipzig im Jahre 1954. Seine wissenschaftlichen Lehrer waren die Professoren Ernst Hölder und Erich Kähler. Im Jahr 1956 erhielt er einen Ruf nach Halle (Saale) als Professor mit Lehrauftrag, den er annahm.

Schaefer floh 1957 mit seiner damals vierköpfigen Familie in die Bundesrepublik und erhielt an der Universität Mainz ein Forschungsstipendium der DFG, um mit Prof. Gottfried Köthe zu arbeiten. Bereits im darauffolgenden Jahr siedelte er mit Familie in die USA über, wo er als Associate Professor zunächst an der Washington State University in Pullman und anschließend an der University of Michigan in Ann Arbor tätig war.

Im Jahr 1963 nahm er den Ruf an die Eberhard-Karls-Universität Tübingen an, an welcher er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1990 lehrte. In dieser Zeit hat er jeweils einjährige USA-Aufenthalte als Gastprofessor an der University of Illinois at Urbana-Champaign, der University of Maryland, College Park (zwei Aufenthalte) und am California Institute of Technology in Pasadena absolviert. Dazu kamen kürzere Aufenthalte in vielen anderen Ländern. Lange Zeit versah er in Tübingen das Amt des Institutsdirektors, des Dekans sowie des Vorsitzenden des Diplomprüfungsausschusses. In den Jahren nach seiner Emeritierung bis 1997 nahm er einen halben Lehrauftrag an der Florida Atlantic University in Boca Raton wahr.

Im Jahr 1978 wurde Schaefer in die mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften aufgenommen.

Bis in das Jahr 1999 setzte er seine wissenschaftliche Arbeit fort, bevor er sich endgültig zur Ruhe setzte und sich ausschließlich seinem langjährigen Hobby zuwandte, der Astronomie.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Helmut Schäfer — bzw. Helmut Schaefer ist der Name folgender Personen: Helmut Schäfer (Gewichtheber) (1908–1994), deutscher Gewichtheber Helmut Schäfer (Politiker) (* 1933), deutscher Politiker (FDP) Helmut Schäfer (Dramaturg) (* 1952), deutscher Dramaturg Helmut …   Deutsch Wikipedia

  • Schaefer — Schäfer oder Schaefer ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Berufsname vom Beruf des Schäfers. Bei Schaefer oft von Schaffer. Häufigkeit Der Name Schäfer belegt Platz 11 auf der Liste der häufigsten Familiennamen in Deutschland.… …   Deutsch Wikipedia

  • Schaefer's theorem — may refer to two unrelated theorems:* Schaefer s dichotomy theorem, a theorem about the theory of NP completeness by Thomas J. Schaefer * Schaefer s fixed point theorem, a theorem about Banach spaces by Helmut Schaefer …   Wikipedia

  • Helmut Berve — (* 22. Januar 1896 in Breslau; † 6. April 1979 in Hechendorf am Pilsensee) war ein deutscher Althistoriker, dessen Werk von bis heute bedeutenden Forschungsleistungen ebenso geprägt ist wie von seiner nationalsozialistischen Weltanschauung.… …   Deutsch Wikipedia

  • Camillo Schaefer — (* 1943 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller. Schaefer publizierte seit 1966 in Zeitschriften wie Reinhard Federmanns: Pestsäule oder in Freibord.[1] 1980 edierte er kurz nach dem Tod des Wiener Originals eine Hommage an Paul… …   Deutsch Wikipedia

  • Will Schaefer — Willis H. Schaefer (November 23, 1928 ndash; June 30, 2007) was an American composer nominated for both an Emmy Awards and a Pulitzer Prize for his work. [ [http://www.sfgate.com/cgi bin/article.cgi?f=/n/a/2007/07/04/entertainment/e203116D78.DTL… …   Wikipedia

  • Hans Schaefer (Althistoriker) — Hans Schaefer (* 7. August 1906 in Breslau; † 23. September 1961 bei Ankara) war ein deutscher Althistoriker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Reinhard Schaefer — (* 12. April 1928 in Straubing) ist ein deutscher Arzt und war als Sanitätsoffizier im Dienstgrad Generalarzt zuletzt Generalarzt des Heeres. Biografie Schaefer, Sohn eines HNO Arztes, wuchs in Straubing auf, absolvierte 1944 das Kriegsabitur und …   Deutsch Wikipedia

  • Gert Karl Schaefer — (* 9. August 1920 in Kokand; † 27. November 1996 in Lübeck) war ein deutscher Schauspieler. Leben Schaefer absolvierte von 1941 bis 1943 die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin. Von 1945 bis 1946 war er am Berliner Jürgen Fehling… …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Schaefer (General) — Hermann Schaefer (* 12. September 1885 in Metz; † 13. Februar 1962 in Wyk auf Föhr) war ein deutscher Generalmajor der Wehrmacht. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1.1 Erster Weltkrieg 1.2 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”