- Herberstorff
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Die Adelsfamilie von Herberstorff (auch Herperstorff, Herberstarff, Herberstorf, Herbersdorf geschrieben) war eines der ältesten steirischen Adelsgeschlechter. Nach Urkunden lässt sich der Ursprung dieser Familie bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts zurückverfolgen. Zu Ende des 17. Jahrhunderts starb das Geschlecht aus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Stammvater des Rittergeschlechts gilt Heinricus de Herwigesdorf, der im Jahre 1147 in einer Widmungsurkunde des Klosters Admont erstmals nachweislich erwähnt wird[1]. Die Herberstorffer waren allem Anschein nach Gefolgsleute der Wildonier und entwickelten sich aus der ritterlichen Mannschaft dieses mächtigen Ministerialengeschlechts. Der Stammsitz der Herberstorffer, ein befestigter Edelhof, möglicherweise auch eine kleine Burg, gehörte zu jenen Wehrbauten, die das Grazer Feld und den Handelsweg an der Mur zu schützen hatten. Er lag allem Anschein nach an der Stelle, an der sich heute das Schloss Herbersdorf erhebt, einer Anhöhe im Ortsbereich von Allerheiligen bei Wildon[2].
Das Wappen der Herberstorff
Das Wappen besteht aus einem roten Schild mit einem vierspeichigen silbernen Mühlrad mit acht Schaufeln.
Zu Ende des 18. Jahrhunderts wird das Wappen der Herberstorff wie folgt beschrieben[3]: „Im rothen Felde ein silbernes Kammrad mit vier Speichen und acht Zacken oder Kämmen. Auf dem gekrönten Helm sechs Strausfedern, die erste und sechste silbern; zweyte und fünfte schwarz; dritte und vierte roth. Diese sechs Federn sind mit einem silbernen Rade überlegt, in welchem das Kreutz, oder die vier Speichen fehlen […] Dem Ringe des Rades sind auf der platten Seite, die es vorwärts kehrt wann es liegt, acht länglichte Vierecke eingeschlagen, […] Helmdecken silbern und roth, Steyermärkisch.“
Genealogie
Stammliste
- Anonymus von Herberstorff (1370)[4]
- Otto (vor 1395), ∞ I. N. N., ∞ II. Anna von Herberstein, kinderlos
- I. Nicolaus, ∞ N. N. ohne Beleg
- I. Erhard, ∞ I. Barbara von Herberstein, Tochter des Heinrich von Herberstein & Gattin N. von Haag
- Friedrich (1500), ∞ Barbara von Ratmanstorf, ∞ II. N. N.
- I. Udalrich, ledig
- Erhard, ∞ Katharina von Kainach, Tochter des Johannes von Kainach
- Andreas (1452), ∞ I. Afra von Oberheim, ∞ II. Anna von Kapfenstein
- Friedrich (1500), ∞ Barbara von Ratmanstorf, ∞ II. N. N.
- I. Ernst
- Otto (vor 1395), ∞ I. N. N., ∞ II. Anna von Herberstein, kinderlos
Bekannte Familienmitglieder
- Wolfram von Herberstorff, 5. Dompropst des Chorherrenstift Seckau 1234 – 1238.
- Petrus Engelhardt von Herberstorff, Domherr zu Passau und Wien, 1382 Rektor an der Universität in Wien.
- Aloisia von Herberstorff, Äbtissin im Stift Göß 1399 – 1406(1421?).
- Anna von Herberstorff, Äbtissin im Stift Göß 1428 – 1463.
- Franz von Herberstorff, Bürgermeister von Graz 1551.
- Adam von Herberstorff, (1585−1629), bayrischer Statthalter von Oberösterreich.
- Karl von Herberstorff, (1547−1606), Verfechter des Protestantismus in der Radkersburger Region.
Besitzungen
Burgen, Schlösser, Herrschaften
- Herbersdorf bei Wildon
- Kalsdorf bei Ilz
- Freisburg in Radkersburg
- Prentlhof bei Radkersburg
- Praunegg bei Luttenberg (heute in Slowenien)
Literatur
- Gabriel Bucelinus: Germania topo-chrono-stemmatographica sacra et profana ..., Band II., Frankfurt/Main 1672.
- Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen, Dritter Theil. Weißenfels und Leipzig 1791.
- Carl Schmutz: Historisch Topographisches Lexicon von Steyermark, 4 Bände, Gratz 1822 – 1823.
- Joseph von Zahn (Bearbeiter): Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, 3 Bände, Graz 1875 – 1903.
- Hugo Hebenstreit: Die Herberstorff 1633 ausgestorben? In: Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1972, Herausgegeben vom Archiv der Stadt Linz, Linz 1975.
- Hans Sturmberger: Adam Graf Herberstorff, Wien 1976 ISBN 3-7028-0089-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- Anonymus von Herberstorff (1370)[4]
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