Jarmen

Jarmen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Jarmen
Jarmen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Jarmen hervorgehoben
53.91666666666713.3333333333337
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Jarmen-Tutow
Höhe: 7 m ü. NN
Fläche: 30,64 km²
Einwohner:

3.202 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km²
Postleitzahl: 17126
Vorwahl: 039997
Kfz-Kennzeichen: DM
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 054
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Dr.-Georg-Kohnert-Str. 5
17126 Jarmen
Webpräsenz: www.jarmen.de
Bürgermeister: Arno Karp
Lage der Stadt Jarmen im Landkreis Vorpommern-Greifswald
Brandenburg Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Vorpommern-Rügen Buddenhagen Buggenhagen Hohendorf (bei Wolgast) Krummin Lassan Lütow Sauzin Wolgast Wolgast Zemitz Ahlbeck (bei Ueckermünde) Altwarp Eggesin Grambin Hintersee (Vorpommern) Leopoldshagen Liepgarten Luckow Luckow Lübs (Vorpommern) Meiersberg Mönkebude Torgelow-Holländerei Vogelsang-Warsin Bargischow Bargischow Blesewitz Boldekow Bugewitz Butzow Ducherow Iven Krien Krusenfelde Liepen Medow Neetzow Neu Kosenow Neuendorf A Neuendorf B Neuenkirchen (bei Anklam) Postlow Putzar Rossin Sarnow Spantekow Stolpe (Peene) Alt Tellin Bentzin Daberkow Jarmen Kruckow Tutow Völschow Behrenhoff Dargelin Dersekow Diedrichshagen Hinrichshagen (Vorpommern) Levenhagen Mesekenhagen Neuenkirchen (bei Greifswald) Weitenhagen (Ostvorpommern) Bergholz Blankensee (Vorpommern) Boock (Vorpommern) Glasow (Vorpommern) Grambow (Vorpommern) Löcknitz Nadrensee Krackow Penkun Plöwen Ramin Rossow Rothenklempenow Brünzow Hanshagen Katzow Kemnitz (bei Greifswald) Kröslin Kröslin Loissin Lubmin Neu Boltenhagen Rubenow Wusterhusen Düvier Görmin Loitz Sassen-Trantow Altwigshagen Ferdinandshof Hammer a. d. Uecker Heinrichsruh Heinrichswalde Rothemühl Torgelow Wilhelmsburg (Vorpommern) Blumenhagen Brietzig Damerow (Vorpommern) Fahrenwalde Groß Luckow Jatznick Klein Luckow Koblentz Krugsdorf Nieden Papendorf (Vorpommern) Polzow Rollwitz Schönwalde (Vorpommern) Viereck (Vorpommern) Zerrenthin Züsedom Karlshagen Mölschow Peenemünde Trassenheide Benz (Usedom) Dargen Garz (Usedom) Kamminke Korswandt Koserow Loddin Mellenthin Pudagla Rankwitz Stolpe auf Usedom Ückeritz Usedom (Stadt) Zempin Zirchow Bandelin Gribow Groß Kiesow Groß Polzin Gützkow Karlsburg (Vorpommern) Klein Bünzow Kölzin Lühmannsdorf Murchin Rubkow Schmatzin Wrangelsburg Ziethen (bei Anklam) Züssow Heringsdorf Pasewalk Strasburg (Uckermark) Ueckermünde Wackerow Greifswald Greifswald PolenKarte
Über dieses Bild

Jarmen ist eine Kleinstadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt ist Verwaltungssitz des Amtes Jarmen-Tutow, dem weitere sechs Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Stadtplan von Jarmen im Jahr 1760
Schloss Plötz bei Jarmen

Name

Der Name Jarmen kommt aus dem Altpolabischen von Jaromin (Ort des Jarom) und das könnte als eifrig oder kühn übersetzt werden. Im Jahr 1269 ist der Ort als Germin, 1277 als Jermin und 1290 als Jermyn nachgewiesen.[2]

Frühe Geschichte

Stein- und bronzezeitliche Funde wurden im Zuge des Baues der Autobahn A20 gemacht. Darunter sind eine Siedlung und ein auf 830 v. Chr. datierter Feuerstellenplatz. Ab 690 n. Chr. begann die slawischen Besiedlung der Gegend. Im 8. Jahrhundert erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Umgebung von Jarmen. Von 1185 bis 1224 war Jarmen unter dänischer Herrschaft. Nach 1250 erfolgt ein planmäßige Stadtanlage am alten Peeneübergang. Am 13. August 1269 wurde die Stadt als Germin erstmalig in einer Urkunde erwähnt. Um 1277 war gehörten Ort und Land Germin mit den Gemarkungen Bentzin, Zemmin, Müssentin, Zarrenthin und Toitin dem Bistum Cammin. Die in Germin ansässige bischöfliche Vertretung erhielt vom Kloster Eldena eine Jahreslast von 7 Pfund Salz.[3] Im Jahr 1290 wurde der Ort als oppidum genannt. 1305 erhielt Herzog Otto I. von Pommern Jarmen vom Bischof Heinrich von Cammin als Lehen.[3]

1631 wurde Jarmen Amtsstadt des pommerschen Amtes Ueckermünde. Jarmen entwickelte sich auf Grund seine Lage an der Furt zum Verkehrs- und Handelsknotenpunkt. Auf Grund des Dreißigjährigen Krieges gehörte Jarmen von 1648 bis 1720 zu Schwedisch-Pommern. Mit Beendigung des Großen Nordischen Krieges 1720 wurde Jarmen eine preußische Stadt.

Durch mehrere Stadtbrände, unter anderem 1742 und 1839, wurde ein Teil des historischen Häuserbestands zerstört.

Ab 1800

Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. besuchte 1856 Jarmen, wobei er 2000 Taler für den Neubau der Stadtkirche übergab. Eine Fähre über die Peene bei Jarmen wurde erstmals 1368 erwähnt. Der Fährbetrieb wurde 1863 nach der Errichtung einer hölzernen Brücke eingestellt.

1893 wurde der Jarmener Hafen mittels der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn (MPSB) mit Friedland und Anklam verbunden. Von Schmarsow aus wurde Jarmen 1897 an die Demminer Kleinbahn Ost (DKBO) angeschlossen, deren Strecke von Demmin nach Treptow (heute: Altentreptow) verlief. Die DKBO teilte sich in Jarmen mit der Greifswald-Jarmener Kleinbahn (GJK) Bahnhof und Werkstatt. Über die GJK, die eine eigene Eisenbahnbrücke über die Peene besaß, konnten Greifswald und Züssow erreicht werden. Die erste Betonbogenbrücke über die Peene wurde 1910 fertiggestellt.

1945 wurde die Stadt kampflos an die Rote Armee übergeben. Die Eisenbahnstrecken wurden stillgelegt und die Gleisanlagen als Reparationsleistungen demontiert.

Die Innenstadt wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert. Die bisher durch die Stadt verlaufende Bundesstraße 110 wurde über eine Ortsumgehung geführt.

Eingemeindungen

Müssentin gehört seit dem 23. März 1970 zu Jarmen.[4] Groß Toitin kam am 1. Juli 1973 hinzu.[4] Am 13. Juni 2004 wurde Plötz eingemeindet.[5]

Sehenswürdigkeiten

St.-Marien-Kirche Jarmen
Rathaus Jarmen

Die neogotische St.-Marien-Kirche wurde 1863 eingeweiht. Ihr Bau wurde durch eine Spende Friedrich Wilhelm IV. von Preußen unterstützt. Friedrich August Stüler soll die Baupläne überarbeitet haben. Der Chor besitzt drei Fenster mit bemerkenswerten Glasmalereien.

Das Rathaus mit Stadtchronik am Giebel wurde am Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut und um 1966 saniert.

Alter Markt
Neuer Markt

Der dreieckige Alte Markt und der ebenfalls dreieckige Neue Markt stellen beschauliche kleinstädtische Ensembles dar. In der Mitte des Neuen Markts befindet sich ein Kriegerdenkmal.

Haus Waterstraat
Pfarrhaus am Neuen Markt

Das Haus Waterstraat am Neuen Markt 5 stammt von 1912. Es hat unverkennbare Jugendstilelemente. Hier war einmal das HO-Kaufhaus; heute ist im Gebäude die Volksbank untergebracht.

Gleich daneben befindet sich das alte Pfarrhaus mit viersäuligem Portikus.

  • Im ehemaligen Landambulatorium befindet sich heute ein Seniorenpflegeheim. Das Gebäude wurde 1923 als Hauptsitz des Landwirtschaftlichen Ein- und Verkaufs-Vereins (LEVV) errichtet.
  • Ein Hügelgrab, dass sich in einem Kiesabbaugebiet befand, wurde circa 2005 von Archäologen geöffnet. Das rekonstruierte Hügelgrab befindet heute sich am Eingang zur Badeanstalt am Zarrenthiner Kiessee.
  • Im Hotel zum Brunnen steht der älteste Brunnen der Stadt, er befindet sich heute innerhalb des Speisesaals.

Geografie und Verkehr

Peenebrücke Jarmen im Zuge der L 35

Umliegende Städte sind Greifswald, Anklam, Demmin, Gützkow, Loitz, Altentreptow und Grimmen. Im Stadtgebiet verlaufen die A 20, die L 35 (bis 2006: B 96) und die B110. Die L 35 (B 96) und die A 20 (Peenebrücke Jarmen) überqueren dabei die Peene. Der sanierte Jarmener Hafen dient vorrangig als Umschlagplatz für Getreide.

Wirtschaft

Getreidespeicher und Kunstmühle

Die Kunstmühle Jarmen am Hafen, erbaut 1907, ist die letzte in Betrieb befindliche Großmühle Mecklenburg-Vorpommerns.[6]

Der Discounter Aldi Nord betreibt im Gewerbegebiet Jarmen-Ost ein großflächiges Zentrallager.

Ortsteile

Politik

Wappen

Das Wappen wurde unter der Nr. 130 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Silber eine rote Burg mit geschlossenem golden Tor im blau bedachten, mit drei Dachfenstern versehenem Mittelbau und zwei äußeren blau bedachten, mit je einem Rundbogenfenster versehenen Kuppeltürmen, der rechte Kuppelturm besteckt mit einem goldenen Patriarchenkreuz und einer goldenen Wetterfahne darunter, der linke besteckt mit einem goldenen lateinischen Kreuz und einer goldenen Wetterfahne darunter; zwischen den Kuppeltürmen ein aufgerichteter, gold bewehrter roter Greif.“

Das Wappen wurde 2001 von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick neu gezeichnet.

Das früheste Wappen mit Burg zum Greifen ist ab 1846 belegt. Auf den Kuppeln befinden sich jedoch keine Kreuze.

Städtepartnerschaften

Seit 1997 ist Susz in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Powiat Iławski in Polen Partnergemeinde von Jarmen.[7]

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 237-239 (Volltext)

Weblinks

 Commons: Jarmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Ernst Eichler: Städtenamenbuch der DDR. Leipzig 1988, S. 140
  3. a b Friedrich Salis: Forschungen zur älteren Geschichte des Bistums Kammin. In: Gesellschaft für pommersche Geschichte und Altertumskunde (Hrsg.): Baltische Studien. Neue Folge Band 26, Léon Sauniers Buchhandlung, Stettin 1924, S. 148–149
  4. a b Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  6. Motormühle Jarmen
  7. Rosenberg - Geschichte der Stadt, Kulturzentrum Ostpreußen, Ellingen 2010

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