- Hidda-Codex
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Beim Hidda-Codex handelt es sich um ein im Besitz der Katholischen Pfarrei St. Margareta in Düsseldorf-Gerresheim befindliches Evangeliar, das auf 1030/1040 datiert wird. Ihren Namen erhielt die Handschrift nach der Stifterin, die möglicherweise identisch ist mit der Stifterin des in Darmstadt aufbewahrten Hitda-Codex. Der Codex stammt aus dem Besitz der Frauengemeinschaft Gerresheim.
Der Gerresheimer Hidda-Codex hat einen Umfang von 272 Pergamentblättern bei einem Format von 27,2 cm auf 20,0 cm. Er ist einspaltig geschrieben in einer karolingischen Minuskel und wird von einem Eichenholzdeckel geschützt. Der Codex beinhaltet ein Evangeliar, also ein für christliche Liturgie und Gottesdienst benötigtes Buch mit den vier Evangelien. Zwischen Markus- und Lukasevangelium befindet sich der Eintrag einer Schenkung der Essener Äbtissin Theophanu (1039-1058), so dass der Codex auf jeden Fall vor 1058 entstanden sein muss. Weitere Besitzervermerke stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert; im 17. Jahrhundert besaß zuletzt der Gerresheimer Kanoniker Johannes Laer die Handschrift, der sie dem Jesuitenkolleg in Düsseldorf schenkte.
Der in der Kölner Malerschule angefertigte Codex enthält die Bilder der Evangelisten; vor dem Kreuzigungsbild ist die Widmung der Äbtissin „Hidda“ in goldenen Buchstaben eingetragen, die das Evangeliar Gott und dem heiligen Hippolyt übergibt. Diese „Hidda“ ist vielleicht identisch mit der „Hitda“ des Darmstädter Codex; sie kann möglicherweise auch mit der ezzonischen Äbtissin Ida († 1060) der Kölner Frauengemeinschaft St. Maria im Kapitol identifiziert werden.
Literatur
- Küffner, Hatto, Das ottonische Evangeliar, in: Hugo Weidenhaupt (Hg.): Gerresheim 870-1970. Beiträge zur Orts- und Kunstgeschichte, Düsseldorf 1970, S.149-156
- Gerhard Weilandt, Wer stiftete den Hitda-Codex (Darmstadt, Hess. Landes- und Hochschulbibliothek, Cod. 1640)? Ein Beitrag zur Entwicklung der ottonischen Kölner Buchmalerei, in: AHVN 190 (1987), S.49-83
Kategorien:- Bilderhandschrift (11. Jahrhundert)
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