- Hoffnungskirche Berlin-Pankow
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Die evangelische Hoffnungskirche in Berlin-Pankow, Elsa-Brändström-Straße 33–36 / Trelleborger Straße 66, ist eines der bedeutendsten sakralen Bauwerke des späten Jugendstils in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Architektur
Die Kirche wurde in den Jahren 1912 und 1913 nach einem Entwurf des Architekten Walter Koeppen[1] errichtet. Der Grundriss der Kirche hat die Form eines gleichseitigen Kreuzes. Auf diese Weise entsteht innen ein Kuppelraum. Er bildet künstlerisch den Weltraum ab, der die Gemeinde vereint und zusammenschließt. So entsteht besonders bei gut besuchten Gottesdiensten ein besonderes Gefühl der Verbundenheit untereinander.
Die Gestaltung des Turms lehnt sich an die Garnisonkirche in Potsdam an. Der Putzbau sollte sich nachdrücklich von den damals herkömmlichen neugotischen Backsteinkirchen in Berlin unterscheiden. Von außen treten die Merkmale des Jugendstils erst nach eingehender Betrachtung zu Tage: die dominierende Senkrechte des Turmes, die pagodenförmige Dachkonstruktion an der Süd- und Nordseite, die Säulenimitate zwischen den Fenstern und die von starker Bewegung geprägten Figurengruppen auf der Attika des Hauptportals. Ebenso lassen sich aber auch Elemente des Barock und des Zopfstils ausmachen.
Gestaltung
Im Inneren besteht eine unverwechselbare Formensprache und Farbgebung. Die Eingänge haben grelle Farben – der wichtigste ist in violett gehalten. Dazu kontrastieren die Mondlichtfarben; im Kircheninneren: rosé, fliederfarben, stuckfarben, lichtgrau. Diese wiederum stehen in einem farblichen Dialog mit schwarzen Vertikalen, in denen sich kunstvolle Grisaille-Malereien befinden und der königsblauen Altarwand mit einem Sternenhimmel.
Das wichtige Motiv des Jugendstils, die alles beherrschende Frau, erscheint sakral abgewandelt in vielen Engelsgestalten der Kirche wieder. Außen befinden sich zwei Portalengel, die den segnenden Christus umrahmen und aus Sandstein gefertigt; auch innen sind Engel aus Stein gestaltet. Die meisten der insgesamt 36 Engel sind allerdings in zum Teil sehr aufwändigen Techniken gemalt.
Denkmalschutz
Die Hoffnungskirche findet sich als Repräsentantin des 20. Jahrhunderts in der Bilddokumentation Geschichte des Christentums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz aus dem Jahr 2003. Hier erscheint sie neben der Görlitzer Synagoge als großes Förderobjekt der Stiftung. Die Aufnahme in den Band an hervorgehobener Stelle unterstreicht den hohen Denkmalwert der Kirche.
Literatur
- W. C. Behrendt: Die Hoffnungskirche und das Gemeindehaus in Berlin-Pankow. In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst 1. Jahrgang 1914/1915, urn:nbn:de:kobv:109-opus-7707, S. 252–262.
- Peter Güttler (Red.): Sakralbauten. (= Berlin und seine Bauten, Teil VI.) Verlag Ernst & Sohn, Berlin 1997, ISBN 3-433-01016-1.
- Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Berlin. 3. Auflage, Deutscher Kunstverlag, München 2006.
Weblink
Commons: Hoffnungskirche (Berlin-Pankow) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Website der Hoffnungskirche zu Berlin-Pankow
- Die Hoffnungskirche in www.kirchenbau-dokumentation.de (KIDOK)
- Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag zu Walter Koeppen im historischen Architektenregister archthek, abgerufen am 5. Mai 2005; weiterer Bau von Koeppen: Eiserne Brücke
52.55997222222213.418861111111Koordinaten: 52° 33′ 36″ N, 13° 25′ 8″ OKategorien:- Kulturdenkmal (Berlin)
- Berlin-Pankow
- Kirchengebäude des Jugendstils in Berlin
- Erbaut in den 1910er Jahren
- Hoffnungskirche
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