Hofmann-Göttig

Hofmann-Göttig
Joachim Hofmann-Göttig

Joachim Hofmann-Göttig (* 30. August 1951 in Leipzig) ist ein deutscher Politologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

In Marburg machte er Abitur, wo er auch als Stadtschulsprecher und Landesschulsprecher wirkte, und studierte Erziehungswissenschaften und Rechtswissenschaften im Hauptfach, Soziologie, Politikwissenschaft und Psychologie im Nebenfach. Er schloss als Diplompädagoge ab (1976) und promovierte in Erziehungswissenschaften zum Dr. phil. (1981).

Hofmann-Göttig wohnte in Berlin, München, Wilhelmshaven, Göttingen, Marburg, Bonn, Mainz und derzeit (seit 1999) in Koblenz. Er ist verheiratet und Vater zweier Töchter.

Wissenschaftlicher Werdegang

In den 80er und 90er Jahren machte er sich einen Namen mit zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen zur Wahlforschung, insbesondere zum Wahlverhalten junger Menschen (Die jungen Wähler, 1984), der Geschichte des Frauenwahlverhaltens in Deutschland (Emanzipation mit dem Stimmzettel, 1986) und der demografischen Wählerbasis der neuen rechtsradikalen Parteien (Die neue Rechte, 1989). Er gründete und leitete viele Jahre den "Gesprächskreis Sozialwissenschaften" der Friedrich-Ebert-Stiftung (Bonn) und arbeitete mit im Ausschuss für Wahlforschung der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft. 1998-2004 hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Gießen für Politische Wissenschaften (Politische Soziologie), wo er 2002 zum Honorarprofessor ernannt wurde. Seit 2003 hat er einen Lehrauftrag an der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, wo er 2004 zum Honorarprofessor für Soziologie (Bildungs-, Jugend- und Kultursoziologie) ernannt wurde.

Politischer Werdegang

Zwischen Abitur und Studium (1971) volontierte Joachim Hofmann-Göttig bei einer Wochenzeitung. Neben dem Studium arbeitete er als Journalist für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen sowie für den Schulfunk des Hessischen Rundfunks und als Interviewer für ein Marktforschungsunternehmen sowie als Tutor an der Universität Marburg. Außerdem leitete Hofmann-Göttig die Volkshochschule Außenstelle Wetter im Landkreis Marburg-Biedenkopf.

1969 trat Hofmann-Göttig in die SPD ein und arbeitete zunächst bei den Jungsozialisten in Marburg, im Bezirksvorstand Hessen-Nord und im hessischen Landesvorstand. 1972 wurde er Gemeindevertreter in Simtshausen; 1974 Kreistagsabgeordneter im Kreistag Marburg-Biedenkopf.

1975 - 1991 arbeitete er hauptberuflich in Bonn als wissenschaftlicher Referent für den SPD-Parteivorstand (Schülerreferent 1975-77); Leiter des Europawahlkampfes 1979) und die Bundestagsfraktion (Referent für Bildungspolitik, 1977-79 und Leiter der Bund-Länder-Koordinierungsstelle, 1980-84), für die Hessische Landesvertretung (Presse- und Kulturreferent, 1984/85) und als Dienststellenleiter der saarländischen Landesvertretung (zugleich Presse- und Kulturreferent 1986-1991). Nebenberuflich leitete er das Sekretariat der "Arbeitsgruppe Fortschritt `90", die das Regierungsprogamm der SPD für die Bundestagswahl 1990 ausarbeitete.

In Hessen wurde Hofmann-Göttig zum Ministerialrat verbeamtet (1985), im Saarland zum Ministerialdirigenten ernannt (1990).

Seit dem 18. Mai 1991 ist Joachim Hofmann-Göttig Staatssekretär in der Landesregierung von Rheinland-Pfalz, stets im Kultusbereich (dort mit wechselnden Zuständigkeiten für Kultur, Jugend, Bildung, Frauen), seit dem 18. Mai 2006 (seiner vierten Legislaturperiode in der Landesregierung) ausschließlich für "Kulturangelegenheiten" zuständig. Zwischenzeitlich war seine Zuständigkeit (von 2001 bis 2006) auf den Bereich der Bildung beschränkt worden.[1] Hofmann-Göttig ist mit Abstand dienstältestester Staatssekretär im Geschäftsbereich der Kultusministerkonferenz in Deutschland.

Die wichtigsten aktuellen Funktionen als Kultur-Staatssekretär auf Landesebene: Regierungsbeauftragter für die UNESCO-Welterbestätten in Rheinland-Pfalz (Dom zu Speyer, Römisches Trier, Oberes Mittelrheintal, Limes); Vorsitzender des Vorstandes der Landesstiftung Villa Musica; Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Arp Museum Bahnhof Rolandseck; Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Hambacher Schloss; Vorsitzender des Beirates des Künstlerhauses Balmoral in Bad Ems; Vorsitzender der Gesellschafterversammlung Schloss Engers Betriebs GmbH sowie RheinVokal, Neuwied; Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Historisches Museum der Pfalz Speyer; Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Kultursommer e.V.; Stellvertretender Vorsitzender des Gründungsvorstandes der Stiftung Kunsthalle Zollhafen Mainz; Vorstandsmitglied in der Gutenberg Gesellschaft, Mainz; Generalsekretär der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz; Stellvertrendes Mitglied im Verwaltungsrat des Südwestrundfunks.

Funktionen auf Bundesebene: Stellvertretendes Mitglied im Kulturausschuss des Deutschen Bundesrates; Stellvertretendes Mitglied in der Kultusministerkonferenz; Mitglied im Kuratorium des Deutschen Museums, München und im Haus der Geschichte, Bonn; Mitglied im Stiftungsrat der Bundeskulturstiftung sowie der Kulturstiftung der Länder und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

In seiner Heimatstadt Koblenz bekleidet Joachim Hofmann-Göttig zahlreiche Ehrenämter u.a. im Kuratorium des Krankenhauses evangelischer Stift und im Kulturwesen. Dort tritt er als "unabhängiger Bewerber" zur Urwahl des Oberbürgermeisters (zeitgleich zur Bundestagswahl am 27. September 2009) an. Dienstantritt des neugewählten Oberbürgermeisters ist der 1. Mai 2010, ein knappes Jahr vor der international beachteten "Bundesgartenschau 2011" in Koblenz.

Monographien

  • Die Schülerarbeit der Jungsozialisten (1976)
  • Politik und Schülerpresse (1981)
  • Die jungen Wähler (1984)
  • Emanzipation mit dem Stimmzettel (1986)
  • Die neue Rechte (1989)

Weblinks

Quellen

  • Rheinzeitung, 12. März 2009

Anmerkungen

  1. Rheinpfalz vom 22.11.2008. Artikel: "Falscher Partner, sturer Wille" von Karin Dauscher unter der Rubrik 'zur Person'

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