- Hohenbogen
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Hoher Bogen Nordseite des Hohen Bogen, im Vordergrund Neukirchen b. Hl. Blut
Höhe 1.079 m Lage Bayern Gebirge Bayerischer Wald Geographische Lage 49° 14′ 0″ N, 12° 55′ 0″ O49.23333333333312.9166666666671079Koordinaten: 49° 14′ 0″ N, 12° 55′ 0″ O Gestein Amphibolit, Gabbro Der Hohe Bogen ist ein etwa 8 km langer Höhenzug im Bayerischen Wald.
Er liegt in der Oberpfalz im Landkreis Cham zu beinahe gleichen Teilen auf den Gemeindegebieten der Gemeinden Rimbach und Eschlkam zwischen Furth im Wald, Neukirchen b. Hl. Blut und Bad Kötzting. Sein Gebiet umfasst (v.W.n.O.) die Gipfel Burgstall (976 m), Bärenriegel (1017 m), Eckstein (1073 m), Schwarzriegel (1079 m) und Ahornriegel (1050 m). Am Burgstall ist eine Sendeanlage installiert, am Schwarzriegel ein ehemaliger Fernmeldeturm der Luftwaffe.
An den Nordhängen des Ahornriegels befindet sich ein Skigebiet. Eine Doppelsesselbahn mit 1,36 km Länge überwindet einen Höhenunterschied von 393 m in 15 Minuten und führt bis zur Gipfelhöhe.
Inhaltsverzeichnis
Bergname
Der Bergname „Hoher Bogen“ stammt nach Recherche des Heimatforschers Ludwig Baumann aus Bad Kötzting nicht - wie oft angenommen wird - von der morphologisch-landschaftlichen Form eines „hohen Bogens“, sondern von den Grafen von Bogen, die um 1190 eine Burg auf dem Burgstall errichtet haben (heutiger Standort der BR-Sendeanlage). Der Erbauer, Albert III. von Bogen, wurde 1193 verbannt, so dass die entlegene Burg wahrscheinlich unvollendet blieb und verfiel. Es sind noch Reste eines Wallgrabens erhalten. Demnach ist der Name „Hohenbogen“ zu verstehen als die höher gelegene Burg der Bogener (im Gegensatz zu der niederen Burg bei Bogen). Eine parallele Namensentwicklung findet man bei „Hohenstaufen“ (Hochsitz der Staufer), „Hohenschwangau“ (Welfen) und „Hohenzollern“. 1242 fiel der Hohe Bogen den Wittelsbachern zu.
Geographie
Abgesehen von den unteren südwestlichen Hanglagen nimmt der Hohe Bogen geologisch im Bayerischen Wald eine Sonderstellung ein. Er bildet das südliche Ende eines Gabbroamphibolitmassivs in unmittelbarer Nachbarschaft zur Böhmischen Masse, wobei die Gabbros fast vollständig in Amphibolite umgewandelt wurden.
Bis 1991 betrieb der Deutsche Wetterdienst in 903 Metern Höhenlage eine Niederschlagsmessstation auf dem Berg, die von 1931 bis 1960 eine durchschnittliche Jahressumme von 1051 Millimetern ermittelte. Die durchschnittliche Schneedeckenhöhe von September bis Mai beträgt 46,8 Zentimeter.
Neben 922 Hektar Staatswald unter der Verwaltung des Forstamtes Kötzting gibt es im Gebiet des Hohen Bogens besonders in den unteren Lagen etwa doppelt soviel Privatwald mit einer durchschnittlichen Grundstücksgröße von 2 bis 3 Hektar.
Die Bewaldung besteht größtenteils aus Fichtenforsten, doch besonders im Staatswald sind auch ausgedehnte Buchenwälder und Buchenmischwälder vorhanden. Das Leberblümchen und die Frühlings-Platterbse haben hier ihr einziges Vorkommen im Hinteren Bayerischen Wald.
Fernmeldeturm
Ein ebenfalls hier befindlicher NATO-Horchposten, der sogenannte Fernmeldesektor F, wurde im Jahr 2004 stillgelegt. Neben Angehörigen der Bundeswehr waren dort bis 1992 US-amerikanische und bis 1994 französische Einheiten stationiert. Er bestand aus zwei Türmen und einer komplexen passiven Empfangs- und Abhöranlage. In der neuen Nutzung soll ein Museumsbereich mit Aussichtscafé und angrenzendem Jugendbereich geschaffen werden. Eigentümer der Anlage ist die Hoher Bogen Mountain Resort GmbH.
Sport- und Freizeitzentrum Hoher Bogen
Am Fuße des Hohen Bogen befindet sich ein Sport- und Freizeitzentrum. Im Sommer ist von der Mittelstation der Seilbahn eine Abfahrt mit der Sommerrodelbahn möglich. Außerdem gibt es einen Skate- und Funpark und eine Gras-Kart-Abfahrt. Im Winter wird neben klassischem Ski- und Snowboardfahren auch die Winterrodelbahn angeboten.
Sendeanlage Hoher Bogen
- → Hauptartikel Sender Hoher Bogen
Auf dem 976 m hohen Burgstall bei Furth im Wald betreibt der Bayerischer Rundfunk den Sender Hoher Bogen. Er dient zur Verbreitung von UKW- und TV-Programmen und als Standort von Richtfunkantennen und Mobilfunk.
Literatur
- Markus von Gaisberg: Naturnahe Waldgesellschaften am Hohen Bogen im nördlichen Bayerischen Wald, in: Hoppea. Denkschriften der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft, Bd. 57, Regensburg 1996, S. 145–215
Weblinks
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