Bahnhof Hannover Messe/Laatzen

Hannover Messe/Laatzen
Daten
Kategorie	4
Bauform	Reiterbahnhof
Bahnsteiggleise	6
Abkürzung	HHML
Eröffnung	2000
Lage
Stadt	Laatzen
Land	Niedersachsen
Staat	Deutschland
Koordinaten	52° 19′ 2″ N, 9° 47′ 33″ O52.3172222222229.7925Koordinaten: 52° 19′ 2″ N, 9° 47′ 33″ O
Eisenbahnstrecken
Hannöversche Südbahn (KBS 350) SFS Hannover–Würzburg
Bahnhöfe in Niedersachsen

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Der Bahnhof Hannover Messe/Laatzen ist ein Bahnhof der Kategorie 4 in Laatzen in unmittelbarer Nähe zum Messegelände Hannover. Im Regelverkehr wird er ausschließlich durch die S-Bahn Hannover bedient. Bei Großveranstaltungen wie der Cebit halten hier alle sonst durchfahrenden Züge des Nah- und Fernverkehrs. Der Bahnhof ersetzte im Jahr 2000 den alten Messebahnhof, der an einer Stichstrecke direkt am Messegelände lag. Betrieblich gehört er zum Bahnhof Hannover-Wülfel.

Geschichte

Bahnhof Hannover Messe/Laatzen, Bahnhofshalle während der Expo 2000

Der Bahnhof wurde anlässlich der Weltausstellung Expo 2000 neu gebaut. Er ersetzte den an dieser Stelle befindlichen Haltepunkt Laatzen, welcher 1977 im Zuge des Baus der Schnellfahrstrecke errichtet wurde und wiederum den früheren Vorortbahnhof Hannover-Wülfel ersetzt hatte.

Für den Messeverkehr war bis 1998 der Kopfbahnhof Hannover-Messe direkt am Messegelände genutzt worden, der 1988 noch einmal aufwändig ausgebaut worden war.^[1]

Für den neuen Bahnhof wurde ein europaweiter Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenwettbewerb ausgeschrieben.^[2]

Der neue Bahnhof wurde am 22. März 2000 offiziell eröffnet. Der erste von zwei Bauabschnitten war bereits im Frühjahr 1998 in Betrieb gegangen, nachdem die Bauarbeiten 1996 aufgenommen worden waren. Insgesamt wurden 200 Millionen Euro investiert, 30 neue Weichen sowie 61 zusätzliche Signale eingebaut. Im Rahmen der Expo 2000 wurden bis zu 133.000 Reisende pro Tag in 300 Reise- und 250 S-Bahn-Zügen erwartet.^[3]

Die Bahnhofshalle überspannt die Gleise mittels einer ca. 60 m langen und 36 m breiten Spannbetonbrücke und ist über die ganze Länge mit einer Dachkonstruktion aus gebogenen Stahlstabwerken überspannt. Der Zugang zu den Durchgangsbahnsteigen erfolgt über eine gleichzeitig als Bahnsteigdach dienende Brückenkonstruktion (Finger), die mit mehreren Abgängen den Bahnsteig erschließt.

Der Messebahnhof verfügt über zwei je 420 m lange und 9 m breite Fernbahnsteige an vier durchgehenden Gleisen sowie einen 210 m langen Kopfbahnsteig mit zwei Gleisen für die hier endenden S-Bahn-Züge.^[3] Zwei weitere Durchfahrtsgleise der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg verlaufen inmitten der alten Trasse.

Während der EXPO 2000 befand sich nordöstlich des Bahnhofes an bestehenden Gleisen ein provisorisches Terminal B, an dessen Bahnsteig Züge aus und in Richtung Norden und Osten endeten und begannen. Die Zugänge wurden nach der EXPO wieder abgebaut.

Verbindungen im Regelverkehr

S-Bahn Triebwagen der Baureihe 423 in Hannover Messe/Laatzen am Kopfbahnsteig

Im Regelverkehr dient der Bahnhof Hannover Messe/Laatzen seit Dezember 2008 als S-Bahn-Station der stündlich verkehrenden S-Bahn-Linie 4. Zuvor verkehrte stündlich eine Regionalbahn der Relation Hannover–Hildesheim und zweistündlich ein Metronom der Relation Uelzen–Hannover–Göttingen.

Linie	Verlauf	Takt
S 4	Hildesheim – Sarstedt – Hannover Messe/Laatzen – Hannover – Langenhagen – Bennemühlen	60'

Verbindungen im Messeverkehr

Während der großen Messen wie CeBIT und Hannover Messe dient der Bahnhof auch als Fernverkehrsbahnhof, um eine direkte Anbindung des Messegeländes zu ermöglichen (CeBIT 2010 täglich bis zu 72 ICE und 15 IC-Züge, sowie die sonst durchfahrenden Regionalzüge). Die S-Bahn-Linie 4 wird in Richtung Bennemühlen auf einen 30-Minuten-Takt verstärkt. Des Weiteren verkehrt die S-Bahn-Linie 8 als umsteigefreie Verbindung über den Hauptbahnhof zum Flughafen Hannover.

Fernverkehr

Linie	Linienverlauf	Takt
ICE 20	Kiel / Hamburg-Altona – Hamburg – Hannover – Hannover Messe/Laatzen – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt – Mannheim – Karlsruhe – Freiburg – Basel SBB (– Zürich – Interlaken Ost)	120′
ICE 22	Kiel / Hamburg-Altona – Hamburg – Hannover – Hannover Messe/Laatzen – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt – Frankfurt Flughafen – Mannheim (– Heidelberg) – Stuttgart	120′
ICE 25	Lübeck / Hamburg-Altona – Hamburg – Hannover – Hannover Messe/Laatzen – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Fulda – Würzburg – Nürnberg – Ingolstadt – München (– Garmisch-Partenkirchen)	60′
IC 26	(Binz –) Stralsund – Rostock – Hamburg – Hannover – Hannover Messe/Laatzen – Göttingen – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt – Heidelberg – Karlsruhe	120′

Nahverkehr

Linie	Linienverlauf	Takt
RE (R 11)	Hannover – Hannover Messe/Laatzen – Hildesheim – Salzgitter-Ringelheim – Goslar – Bad Harzburg (– Wernigerode – Halberstadt – Halle)	60′ (120′)
RE (R 12)	Göttingen – Kreiensen – Elze – Nordstemmen – Sarstedt – Hannover Messe/Laatzen – Hannover	60′
S 4	(Hildesheim – Sarstedt) – Hannover Messe/Laatzen – Hannover – Langenhagen – Bennemühlen	(60′), 30′
S 8	Hannover Flughafen – Langenhagen – Hannover – Hannover Messe/Laatzen	30′

Verkehrsanbindung

Skywalk zum Messegelände

Die 340 m zwischen Bahnhof und Messegelände werden mit dem Skywalk überbrückt. Das ist eine aufgeständerte Doppelröhre, in der zwei parallel verlaufende Fahrsteige und zwei Wege eine schnelle und wetterunabhängige Fußgängerverbindung ermöglichen.

Eine Haltestelle der Stadtbahnlinien 1 und 2 befindet sich etwa 200 Meter entfernt an der Hildesheimer Straße. Direkt am Bahnhof liegt eine Haltestelle der Buslinien 340 und 341, die jedoch nur stündlich verkehren.

Weblinks

• Bauphase (mit vielen Bildern)

Einzelnachweise

1. ↑ Meldung Neuer Messebahnhof eingeweiht. In: Die Bundesbahn. 1988, Nr. 9, S. 475.
2. ↑ Expo 2000- und Messe-Bahnhof Hannover-Laatzen. In: Renaissance der Bahnhöfe. Die Stadt im 21. Jahrhundert. Vieweg Verlag, 1996, ISBN 3-528-08139-2, S. 100–107.
3. ↑ ^{a b} Eröffnung des neuen Messebahnhofs in Hannover. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 5/2000, ISSN 1421-2811, S. 233 f.